Wenn bei dir in nächster Zeit eine Ausweiserneuerung ansteht, solltest du eine Änderung beachten, die ab Mai 2025 in Kraft tritt. Sie betrifft die Anfertigung und Verarbeitung von Passbildern für den deutschen Personalausweis.
Der Personalausweis ist das wichtigste Ausweisdokument für deutsche Bürger:innen. Er muss regelmäßig erneuert werden: Für Menschen zwischen 16 und 24 Jahren beträgt die Gültigkeitsdauer sechs Jahre, für Menschen ab 24 Jahren liegt sie bei zehn Jahren.
Neben der Überprüfung und Anpassung der persönlichen Daten, die der Ausweis enthält, wird bei der Neuausstellung auch ein aktuelles Passfoto fällig. Es muss den Ansprüchen an ein biometrisches Foto genügen und du reichst es direkt beim Bürgerbüro ein.
Bisher war es grundsätzlich möglich, dem Amt ein analoges Passfoto aus Papier vorzulegen. Das ändert sich in diesem Jahr, wie das Bundesinnenministerium (BMI) mitteilt: Der Prozess soll nun digitalisiert werden und für den Personalausweis sind Passbilder auf Fotopapier dann nicht mehr zulässig. Was du zu dieser Änderung wissen solltest, wann sie in Kraft tritt und welche Ausnahmen es gibt, haben wir hier für dich zusammengefasst.
Ab Mai 2025 nur noch digitale Passbilder für den Personalausweis
Vom 01. Mai 2025 an akzeptieren Bürgerbüros beim Antrag auf einen neuen Personalausweis keine Papierfotos mehr, sondern nur noch digitale Passfotos. Diese Fotos kann die Behörde entweder
- selbst anfertigen oder
- auf sicherem Übertragungsweg von Drittanbietenden übermittelt bekommen.
Solche Anbieter:innen können beispielsweise Fotostudios sein, die biometrische Passfotos anbieten.
Antragsteller:innen bringen ab dem 1. Mai 2025 das für das Ausweisdokument erforderliche Lichtbild nicht mehr als Fotostreifen oder Bilddatei mit in die Behörde. Stattdessen lassen sie sich vorher bei einem:r zertifizierte:n Anbieter:in ablichten und erhalten einen QR-Code, den sie zur Antragstellung mitbringen.
Über diesen QR-Code kann der Sachbearbeiter oder die Sachbearbeiterin direkt auf die Cloud zugreifen, in der das Foto vom Anbieter oder der Anbieterin bereitgestellt wurde. Alternativ kann das Foto auch direkt bei der zuständigen Antragsstelle aufgenommen werden.
Mit dessen Hilfe greift der Sachbearbeiter oder die Sachbearbeiterin unmittelbar auf die Cloud zu, auf der das Foto vom Anbieter oder von der Anbieterin bereitgestellt wurde. Die Alternative: das Foto direkt bei der zuständigen Antragsstelle aufnehmen lassen.
Was kostet ein digitales Passbild?
Für digitale Passfotos müssen Bürger:innen zur Beantragung ihres neuen Ausweises künftig keine Fotos mehr im Voraus machen, sofern das zuständige Bürgerbüro über die passende Technik verfügt. Du kannst das Foto dann direkt im Bürgeramt aufnehmen lassen. Dafür wird eine Standardgebühr von sechs Euro erhoben. Das BMI geht davon aus, dass künftig in mehr als 90 Prozent der Ämter digitale Passfotos erstellt werden können, was den Prozess schneller und unkomplizierter macht, da das Einscannen des Papierlichtbilds entfällt.
Allerdings sind die Kommunen nicht gesetzlich verpflichtet, ihre Bürgerbüros mit Geräten zur Anfertigung solcher Bilder auszustatten. Lediglich die Möglichkeit, digitale Fotos zum Erstellen eines Personalausweises verarbeiten zu können, muss ab Mai in allen Behörden gegeben sein.
Bei dm kostet der Service 5,95 Euro, Papierbilder sind anfangs sogar inklusive. Fotograf:innen können und werden ihre Preise individuell festlegen, teilt der Fotoverbund Ringfoto mit. Ringfoto geht davon aus, dass die Anbieter:innen ihre bisher geltenden Preise für Passfotos nicht aufgrund der Neuerung verändern werden.
Warum werden nur noch digitale Passbilder akzeptiert?
Die neue Regelung zu den Passbildern im Personalausweis soll einerseits die Digitalisierung in Deutschland vorantreiben und andererseits aus Sicherheitsgründen eingeführt werden. Laut dem Ministeriumssprecher zielt die Verfahrensänderung darauf ab, die Bildqualität der Passfotos zu verbessern und Manipulationen, insbesondere durch das Verschmelzen mehrerer Einzelbilder zu einem neuen Bild (das sogenannte Morphing), zu verhindern. Denn das birgt das Risiko, dass beispielsweise zwei Menschen abwechselnd denselben Reisepass benutzen können.
Während bisher jede Person Passbilder erstellen und an die Kommune übermitteln konnte, ist das ab dem 1. Mai nur noch zertifizierten Anbieter:innen gestattet.
Weiterhin biometrische Passbilder im Personalausweis
Auch die digitalen Passbilder für den Personalausweis sollen wie bisher den Vorgaben für biometrische Passfotos entsprechen. Insbesondere müssen sie also folgende Ansprüche erfüllen:
- ein Format von 35 mal 45 Millimetern
- gute Bildqualität mit natürlichen Hauttönen
- scharf, kontrastreich und gleichmäßig ausgeleuchtet
- einfarbiger, heller Hintergrund ohne Muster
- Gesicht mittig im Bild und gerade ausgerichtet
- Augen geöffnet, Blick zur Kamera
- neutraler Gesichtsausdruck mit geschlossenem Mund
- keine Kopfbedeckungen (Ausnahmen aus religiösen Gründen möglich)
Passbilder für den Personalausweis: Ausnahmen noch bis Ende Juli
Offiziell gilt die neue Regelung für digitale Passbilder ab dem 1. Mai 2025. Allerdings soll, wie etwa die Frankfurter Rundschau berichtet, bis zum 31. Juli des Jahres eine Übergangsregelung gelten. Demnach können Ämter in diesem Zeitraum unter Umständen noch Papierfotos als Passbilder für den Personalausweis akzeptieren – allerdings nur als Ausnahme.
Der Hintergrund dieser Regelung ist ganz pragmatischer Natur: Es werden wohl nicht alle Bürgerämter rechtzeitig mit den technischen Voraussetzungen ausgestattet sein, die notwendig sind, um digitale Passbilder für Personalausweise zu erstellen beziehungsweise zu bearbeiten. Laut der Frankfurter Rundschau liege das unter anderem daran, dass viele Kommunen mit der Vorbereitung auf die letzten Bundestagswahlen stark ausgelastet waren. Die vorgesehene Umstellung auf digitale Verarbeitung hätte sich deshalb verzögert.
Möchtest du in näherer Zukunft deinen Personalausweis erneuern, setzt du dich am besten mit dem lokalen Bürgerbüro in Verbindung und erkundigst dich nach den Möglichkeiten und Vorgaben in deiner Stadt.
Für welche Ausweisdokumente benötigt es die neuen Bilder?
Für den Personalausweis, den Reisepass und den elektronischen Aufenthaltstitel. Für die Führerscheinausstellung ist vorerst kein digitales Passfoto notwendig, hier können auch weiterhin ausgedruckte Fotos verwendet werden.
Können bereist aufgenommene Passbilder gar nicht mehr genutzt werden?
Bis 30. April werden papierbasierte Lichtbilder noch zur Beantragung eines Ausweisdokuments akzeptiert. Ab dem 1. Mai gilt bis Ende Juli in Ausnahmefällen noch eine Übergangsregelung, in der auch Papierfotos noch angenommen werden. Etwa, wenn sie vor Mai aufgenommen wurden, der Ausweis aber erst später beantragt wird oder das entsprechende Bürgeramt noch nicht mit der nötigen Technik ausgestattet ist.
Was sich sonst noch dieses Jahr ändert, erfährst du hier: Wohngeld, Rente, Benzinpreis: Das ändert sich 2025
Übrigens: Nicht nur Passbilder für den Personalausweis sind digitalisiert. Kennst du schon die eID-Karte?
Mit Material der dpa.
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