Zirbenholz hat in vielen Schlafzimmern bereits Einzug erhalten, da es eine positive Wirkung auf den Schlaf haben soll. Wir erklären dir, warum Zirbenholz so wirkt.
In bis zu 2.850 Metern Höhe trifft man die Zirbelkiefer an, die ihre Heimat hauptsächlich in den Zentralalpen hat. Sie erträgt das raue Klima seit vielen Jahrhunderten und hält Temperaturen bis zu minus 40 Grad Celsius aus. Angeblich kann der widerstandsfähige Nadelbaum bis zu 1.000 Jahren alt werden und erreicht dabei bis zu 25 Meter Höhe.
Eigenschaften des Zirbenholzes
Wegen den harten Lebensbedingungen wächst die Zirbelkiefer nur sehr langsam. Dafür bildet sie aber ein weiches Holz mit gleichmäßiger Dichte. Das Zirbenholz besitzt einen gelbrötlichen Ton und wurde schon früh wegen seiner lebhaften Maserung für die Innenvertäfelung von Räumen genutzt. Das Holz ist fester als das anderer Nadelbäume, lässt sich aber trotzdem gut bearbeiten. Es bleibt lange formfest und gilt als das leichteste der Nadelhölzer.
Bereits im 17. Jahrhundert fand Zirbenholz für Wandtäfelungen und Schnitzereien Verwendung. Gaststuben wurden zu Zirbenstuben ausgekleidet, auch als Dachschindeln im alpinen Raum wurde oft Zirbenholz genutzt.
Kennzeichnend für die Zirbe ist ihr charakteristischer Harzduft: Der angenehme, warme Geruch zahlreicher holzeigener, ätherischer Öle hält sich für Jahrzehnte im Holz.
Gesundheitsgeschichte der Zirbe
Die Zirbe gilt schon lange als Heilmittel, zum Beispiel um Wunden damit abzubinden und Keime abzutöten. Auch heute wird die Zirbe in Südtirol, Bayern, Österreich und der Schweiz eingesetzt, um das Wohlbefinden zu steigern. Du findest Zirbenholz in vielen Umgebungen, von der traditionellen Gaststube über die Wellsnesssauna bis hin zum modernen Wohn- oder Schlafzimmer, als Bau- oder Möbelholz, bei Künstler:innen für Schnitzereien oder als Zirbenkissen fürs Schlafzimmer. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Zirbenholz ist der Preis in den letzten Jahren gestiegen.
Wie gesund ist Zirbenholz wirklich?
Meist wird Zirbenholz im Schlafzimmer für Betten oder als Kissenfüllung verwendet. Die ätherischen Öle im Harz sollen einen gesunden und tiefen Schlaf fördern. Da die Zirbe ausschließlich im Alpenraum beheimatet ist, gibt es keine internationalen Studien. Auch im deutschsprachigen Raum mangelt es an wissenschaftlichen Untersuchungen zur Wirkung der Zirbe auf den menschlichen Körper. Eine Studie des Joanneum Research Forschungsinstituts hat sich 2002 mit der Wirkung der Zirbe auseinandergesetzt und kam dabei zu folgenden Ergebnissen:
- Proband:innen, die in einem Bett aus Zirbe schliefen, hatten eine niedrigere Herzfrequenz als sonst. Pro Nacht wurden bis zu 3.500 Herzschläge weniger gemessen. Propolis und Limosan heißen die beiden ätherischen Öle, die für mehr Entspannung und Ruhe verantwortlich sein sollen. Zudem wird ihnen eine antibakerielle Wirkung nachgesagt.
- Außerdem behauptet die Studie, dass die Erholungsphase im Schlaf sich durch das Zirbenholz verlängern würde. Das kann sich positiv auf unser Nervensystem auswirken und so Stress reduzieren.
- Zudem haben die Forscher:innen einen Zusammenhang mit dem Phänomen der Wetterfühligkeit hergestellt. Die Testpersonen, die im Zirbenbett schliefen, haben weniger sensibel auf Luftdruck und Luftfeuchtigkeitsveränderungen reagiert.
Beachte: Die Studie ist in keinem wissenschaftlichen Journal erschienen. Aber auch andere internationale Studien haben die positive Wirkung der Zirbe auf unseren Schlaf bestätigt. Sie haben sich mit der Wirkung von Alpha-Pinen und 3-Caren befasst. Die beiden ätherischen Öle kommen in Kiefern vor und haben in Tierversuchen nachweislich positiven Einfluss auf den Schlaf. Da die Zirbe zu den Kieferngewächsen zählt und ähnliche Verbindungen aufweist, könnte man darauf schließen, dass auch die Zirbe sich positiv auf den Schlaf auswirkt. Dafür wären allerdings weitere Untersuchungen auch mit Menschen notwendig.
Zirbenholz: auf Nachhaltigkeit achten
Die Zirbelkiefer pflanzt sich mithilfe des Tannenhähers mit großem Erfolg selbst fort. Zusätzlich pflanzen die Tiroler jährlich ca. 130.000 Jungbäume, die sie in heimischen Forstgärten heranziehen. Die österreichische Waldinventur beobachtet die Bestandsentwicklung der Zirbe sorgfältig und konnte für die letzten Jahre feststellen, dass nur etwa die Hälfte des jährlichen Zuwachses für wirtschaftliche Zwecke entnommen wird.
Eine gewissenhafte Nutzung der Zirbenwälder kann sogar eine Pflege für den Zirbenbestand bedeuten: Die Wälder werden so verjüngt und durch die unterschiedlichen Altersgruppen werden die Wälder insgesamt widerstandsfähiger.
Wer ein Produkt aus Zirbenholz kauft, sollte sich trotzdem immer über die Herkunft informieren und darauf achten, ein hochwertiges Massivholz-Produkt zu kaufen. Qualitätssiegel für Holz sind zum Beispiel das FSC-Siegel oder das Umweltzeichen „Blauer Engel„.
Tipp: Wenn du dir ein Zirbenkissen kaufst oder selber machst, solltest du es die ersten Tage noch nicht direkt neben deinen Kopf legen, damit sich deine Nase und dein Körper langsam an den Geruch gewöhnen können.
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