Werbung, die Frauen auf Sex-Objekte reduziert oder fragwürdie Rollenbilder vermittelt: Sexismus ist in der Werbebranche tief verankert. Ein Künstler und ein Instagram-Account drehen den Spieß um.
Frauen, die die Küche nicht verlassen, ihren Mann bedienen, oder nicht imstande sind, selbst eine Ketchupflasche zu öffnen – Werbung aus den 50er- bis 70er-Jahren ist manchmal fast schon schmerzhaft anzusehen. Der Künstler und Fotograf Eli Rezkallah hat solche Werbungen vneu interpretiert – und die Rollen vertauscht.
„Ich habe mir ein Paralleluniversum vorgestellt, in dem die Rollen umgekehrt und sind und Männer einen Geschmack von ihrem eigenen sexistischen Gift bekommen“, sagt Rezkallah. Seine Fotoserie heißt deswegen auch „In einem Paralleluniversum“.
Eindrücklicher Perspektivwechsel
Inspiriert zu dem Projekt wurde der Künstler bei einer Familienfeier. Er hatte zu Thanksgiving seine Familie in New Jersey besucht und ein Gespräch zwischen seinen Onkeln verfolgt. Die Männer waren der Meinung gewesen, dass Kochen und Haushalt „Frauensache“ sei. „Auch wenn ich weiß, dass nicht alle Männer wie meine Onkel denken, war ich überrascht, dass manche es schon noch tun.“
Mit seiner Fotoserie will Rezkallah Geschlechterrollen aufbrechen und einen Perspektivwechsel ermöglichen. Die Bilder tragen Slogans von tatsächlichen Werbeplakaten – beispielsweise „Mach dir nichts draus Schatz, immerhin hast du das Bier nicht verbrannt“ oder „Frauen verlassen die Küche nicht.“
Die Bilder:
Mehr Bilder von Eli Rezkallah sind auf seiner Webseite sowie seinem Instagram-Account zu sehen. Allerdings muss man etwas herunterscrollen, da die Bilder von 2018 stammen.
Sexistische Werbung von heute
Aktuellere Werbeplakate mit vertauschten Rollen gibt es auf dem Instagram-Account von „die.sumserin“. Hier wurden zeitgenössische Werbemotive neu interpretiert. Als Inspiration dienten Werbungen unter anderem von Burger King, Absolut Vodka, Dr. Oetker sowie eine Werbekampagne des Bundesverkehrsministeriums von 2019.
In den ursprünglichen Plakaten waren stets Frauen abgebildet – auf dem Instagram-Account wurden sie durch Männer ersetzt. Durch den Rollentausch wird deutlich, wie absurd die Original-Werbungen sind:
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