Wenn am Ende vom Geld noch ganz viel Monat übrig ist, dann wird es Zeit, den Umgang mit Geld zu überdenken. Aber „Sparen“ allein ist nicht alles …
Im Umgang mit Geld ist niemand frei von Fehlern, egal wie viel oder wenig davon monatlich zur Verfügung steht. Manche Geld-Fehler sind harmlos, andere haben gravierende Auswirkungen und wieder andere nehmen wir im Alltag gar nicht als Fehler wahr.
Was sind denn überhaupt „Geld-Fehler“? Ganz einfach: Sie alle kosten dich Geld, das du anderweitig besser hättest verwenden können. Oder sie steuern Geld zu zerstörerischen Unternehmen, etwa in Rüstungskonzerne, statt in nachhaltige Projekte, die der Gesellschaft nutzen.
Hier sind zehn Geld-Fehler, die du auf keinen Fall machen solltest – und die du zum Glück ganz leicht vermeiden kannst!
1. Sich nicht für Geld und Finanzen interessieren
„Ja klar, das müssen die in einem Blog zum Thema Geld ja sagen.“ Nee wirklich, mal im Ernst: Der Geld-Fehler, den wir alle am häufigsten machen, ist, dass wir uns nicht genug für Finanzthemen interessieren!
Und das ist völlig verständlich! Die Materie erscheint trocken und spröde. Und im Großen und Ganzen kommen die meisten von uns ja mit ihrem Geld aus. Wozu sich die Mühe machen?
Darum: Es ist dein Geld. Du hast in der Hand, was damit passiert. Dein Geldbeutel regiert die Welt ein kleines bisschen mit. Und dein Konto sogar noch viel mehr. Je mehr du über Banken, Finanzsysteme und Geldgeschäfte weißt, desto bessere Entscheidungen kannst du treffen. (Danke übrigens, dass du dich für den Blog der Triodos Bank interessierst!)
2. Immer auf Pump leben
Beim Onlineshopping die Kreditkarte glühen lassen, das neue Auto per Kredit kaufen, ständig das modernste Smartphone via „Grundgebühr“ (und darin versteckter Ratenzahlung) abstottern: Es ist verlockend, sich Konsumwünsche gleich zu erfüllen, aber erst später bezahlen zu müssen.
Doch das Leben auf Pump ist gefährlich. Denn der Schuldenberg wächst mit jeder Neuerwerbung. Schulden schrumpfen entweder schnell wieder – oder sie wachsen, bis sie zur Last werden und nicht mehr zu bewältigen sind. Diesen Fehler erkennen viele aber erst, wenn es zu spät ist.
Unser Rat: Frage dich bei jeder Anschaffung „Brauche ich das wirklich?“ Tätige deine Anschaffungen nur nach angemessener Bedenkzeit. Und sag Nein, sobald einer dich zu etwas drängen will.
3. Irgendein kostenloses Girokonto nutzen
Ohne Bankverbindung lässt sich der Alltag heute nicht bewältigen: Ob Gehalt, Miete oder Strom – alles wird über ein Girokonto abgewickelt.
Um ein paar Euro zu sparen suchen viele aber nach einem kostenlosen Girokonto bei irgendeiner Bank.
Es sollte dir nicht egal sein, welches Geldinstitut dein Konto führt. Denn jede Bank arbeitet mit dem Geld ihrer Kunden. Mit der Wahl einer nachhaltigen Bank, auch beim Girokonto, kannst du aktiv einen Beitrag für eine bessere Welt leisten. Und dieser Beitrag ist nicht gering, denn es sind die nachhaltigen Banken, die in die Energiewende investieren und die ökologische und soziale Projekte möglich machen.
Vermeide diesen Geldfehler und wechsle zu einer nachhaltigen Bank
4. Keine Ahnung von den Kosten haben
Wahrscheinlich weißt du, wie viel Gehalt monatlich auf deinem Konto landet. Aber kennst du auch sämtliche monatlichen Fixkosten, die von deinen Einkünften abgezogen werden? Kannst du einschätzen, was du pro Monat für Miete, Lebensmittel und andere wichtige Dinge wie Handy, Verkehr oder Videos ausgibst?
Ja, ein Haushaltsbuch zu führen ist altmodisch. Aber es hilft dir dabei, einen realistischen Eindruck von deinem monatlichen Budget zu bekommen. Damit kannst du viel sicherer einschätzen, wie viel Geld du für was ausgibst, wie viel dir zur freien Verfügung steht, wie viel du beiseite legen kannst.
Und es muss keine verstaubte Kladde mehr sein: Nimm Excel oder Google Sheets und trage einfach mal die wichtigsten Fixkosten zusammen!
5. Ständig günstige Angebote shoppen
Günstige Angebote shoppen – wie kann das ein Fehler sein, man spart doch Geld? Ja klar, aber ohne die „Angebote“ hätte man sich das Geld komplett gespart. Denn ob Black Friday, Cyberweek oder Wühltisch – sie alle verlocken uns zu „Schnäppchen“, die wir gar nicht brauchen. Und bei überflüssigen Anschaffungen „spart“ man in Wirklichkeit nichts.
Tipp fürs Online-Shopping: Lege die Dinge, die dich interessieren, nur in den Warenkorb – bestelle aber nur an einem einzigen Tag im Monat, oder wenigstens in der Woche. Du wirst überrascht sein, wie viele Bestellungen dir zu einem späteren Zeitpunkt gar nicht mehr notwendig erscheinen. (Ach, es sind „Aktionspreise“, die nur wenige Stunden gültig sind? Jetzt weißt du warum: Der Termindruck soll uns zum Kauf drängen. Zu unserem Vorteil? Eben.)
6. Keine Rücklagen bilden
Seit der Finanzkrise 2007 hat sich im Bankensektor einiges getan. Banken müssen Eigenkapital aufstocken, etwa um Kreditausfälle abfedern zu können. Auch legen viele Unternehmen regelmäßig Geld beiseite, um für Zeiten schlechter Auftragslage gewappnet zu sein.
Auch wir Privatmenschen sollten Rücklagen bilden und zum Beispiel monatlich eine bestimmte Summe zum Beispiel auf ein Tagesgeldkonto einzahlen. Wenn dann der Kühlschrank ausgetauscht oder eine dringende Reparatur am Auto durchgeführt werden muss, kommst du nicht in Schwierigkeiten, weil du dir größere Ausgabe nicht leisten kannst.
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7. Bloß nicht an „später“ denken
Apropos Rücklagen: Kein junger Mensch wird gerne daran erinnert, dass er irgendwann einmal alt und gebrechlich sein wird. Entsprechend vertagen viele das Thema „Altersvorsorge“ auf unbestimmte Zeit.
Das kann ein ziemlich schwerer Fehler sein. Denn ob die staatliche Rente für den Lebensunterhalt am Lebensabend ausreicht, ist noch ziemlich unsicher. Je früher du mit einer entsprechende Vorsorge startest, desto geringer sind die monatlichen Beiträge – und desto höher die Auszahlungen am Ende.
8. Die Kontrolle abgeben
Viele von uns geben einen Teil ihrer Finanzen aus der Hand. Viele nicht nur junge Menschen neigen sogar dazu, Geldangelegenheiten vollständig von jemand anderen regeln zu lassen – nicht selten dem Partner in der Beziehung. Dieser Schuss geht leicht nach hinten los, etwa bei einer Trennung. Schwerer Fehler also.
Andere vertrauen ihre Ersparnisse einem Finanzberater oder Investmentmanager an. Das kann der richtige Weg sein, denn in der Regel vertrauen wir dabei ja fähigen Experten. Aber gib die Kontrolle nie vollständig ab! Sei ein interessierter, wenn nicht gar lästiger Kunde, der stets alles über die Investitionen wissen will. Denn sonst finanzierst du am Ende möglicherweise genau jenen Großkonzern, dessen unnachhaltige Produkte du aus Prinzip eigentlich meiden wolltest.
9. Auf Rabatte verzichten
Für Studenten, Rentner, Mitglieder bei Autofahrerclubs oder bestimmten Vereinen und viele andere Personengruppen gibt es an verschiedensten Stellen Rabatte. Es ist keine Schande, sie zu nutzen. Auch wenn diese nur gering ausfallen, kommt im Laufe eines Jahres doch ein erkleckliches Sparpotential zustande.
Ähnliches gilt für wichtige, aber nicht dringende Anschaffungen. Gerade im Einzelhandel laufen regelmäßig Rabattaktionen, beispielsweise zu Weihnachten und Ostern oder traditionell im Schlussverkauf am Ende der Saison. Wer warten kann und nicht unbedingt das Neueste vom Neuen braucht, schont so seinen Geldbeutel.
Wichtig: Rabatte sind nicht Schnäppchen! Bei Rabatten wartest du, dass die notwendige Anschaffung preiswerter wird. Bei Schnäppchen kaufst du etwas überflüssiges, nur weil es gerade billig ist.
10. Gar nichts tun
Der wahrscheinlich größte Geld-Fehler? Einfach gar nichts tun und weitermachen wie bisher. Doch dann bleibt weder mehr Geld im Portemonnaie, noch nutzt du die Macht deiner Finanzen.
Was zum Beispiel die Politik auf Klimakonferenzen beschließt, darauf haben wir wenig Einfluss. Doch was wir kaufen, das entscheiden nur wir. Unsere Kaufentscheidung bestimmt, welche Produkte, Dienste und Unternehmen erfolgreicher sind. Und so verändert am Ende unser bewusster Konsum die Welt – zum Guten wie zum Schlechten.
Doch wo anfangen? Unser Vorschlag: Fang einfach damit an, zu einer nachhaltigen Bank zu wechseln. Denn dank EU-Recht ist das heute so einfach wie noch nie – und du lenkst dein Geld in nachhaltige Bahnen.
Der Beitrag erschien ursprünglich im Triodos-Bank-Blog diefarbedesgeldes.de
Wage des ersten Schritt: wechsle zu einer nachhaltigen Bank
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