Triodos Aktienähnliche Rechte – der Name klingt sperrig und hier in Deutschland ist dieses Modell der Teilhabe relativ unbekannt. Daher klären wir auf, was sich hinter dem Begriff verbirgt.
Über 43.000 Kunden*innen der Triodos Bank sind bereits Inhaber*innen von Triodos Aktienähnlichen Rechten und haben damit teil an der Mission und der Entwicklung von Europas führender Nachhaltigkeitsbank. Auf diese Weise stärken sie die Triodos Bank auf ihrer Mission, denn durch dieses Eigenkapital kann die Bank mehr Kredite vergeben und mehr Wirkung erzielen. Zugleich profitieren sie im Falle einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung der Triodos Bank auch finanziell. Über die fast 40 Jahre seit der Gründung der Bank, ergab sich eine stabile Rendite. Auch wenn die vergangene Entwicklung kein Garant für die Zukunft ist, stellen Triodos Aktienähnliche Rechte – gerade in Zeiten des Niedrigzinsumfeldes – eine interessante Alternative zu anderen Anlagemöglichkeiten dar.
Triodos Aktienähnliche Rechte – der Name klingt sperrig und hier in Deutschland ist das Modell relativ unbekannt, daher klären wir auf, was sich hinter dem Begriff verbirgt.
Was sind Triodos Aktienähnliche Rechte?
Die Triodos Bank N.V. ist zwar eine Aktiengesellschaft, aber nicht an der Börse gelistet. Zeitgleich zur Gründung der Triodos Bank 1980 wurde die SAAT-Stiftung (SAAT steht übersetzt für „Stiftung zur Verwaltung der Triodos Bank Aktien“) gegründet, die weiterhin alleinige Aktionärin der Bank ist und für jede gehaltene Aktie der Triodos Bank ein Triodos Aktienähnliches Recht herausgibt. Wie bei einer Aktie können Inhaber*innen von Triodos Aktienähnlichen Rechten damit an der wirtschaftlichen Entwicklung der Triodos Bank teilhaben. Sie können auch an der jährlichen Hauptversammlung der Triodos Bank und an der jährlichen Versammlung der Inhaber Aktienähnlicher Rechte teilnehmen. Auf der erstgenannten haben sie ein Rederecht, auf letzterer ein Stimmrecht. Die Stimmenzahl ist pro Inhaber*in allerdings auf maximal 1.000 Stimmen begrenzt, auch wenn mehr Aktienähnliche Rechte gehalten werden.
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Warum hat die Triodos Bank sich für ein Stiftungs-Modell entschieden?
Die Triodos Bank als Institut ist dadurch vor einer ungewollten Übernahme und ihre Mission vor einer unerwünschten Einflussnahme von außen geschützt. Als nicht-börsennotierte Bank kann die Triodos Bank sich dadurch auch auf eine langfristige Perspektive konzentrieren. Sie ist in ihrer täglichen operativen Arbeit und strategischen Planung nicht zu „Quartalsdenken“ gezwungen und wird auch nicht beeinflusst von „der Emotionalität und teils erheblichen Volatilität der Börse“. Positive ökosoziale Veränderung, wie sie die Triodos Bank unterstützen und fördern möchte, braucht diese langfristige Perspektive.
Was ist die Rolle der SAAT?
Die SAAT als alleinige Aktionärin der Triodos Bank wird durch drei Prinzipien geleitet: Erstens die Unabhängigkeit der Bank zu sichern; zweitens die wirtschaftlichen Interessen der Inhaber*innen Aktienähnlicher Rechte zu vertreten, für die es ihr Bestreben ist, sie stets in Einklang mit den Interessen der Bank zu bringen; und drittens die Mission der Bank zu bewahren. Als Aktionärin fokussiert sich die SAAT – vertreten durch den Stiftungsrat – auf eine enge Begleitung der mittel- bis langfristigen Entwicklung der Triodos Bank. Die SAAT ist nicht mit dem Aufsichtsrat der Triodos Bank zu verwechseln und, als Aktionärin, auch nicht Teil der Triodos Bank – sondern stellt das Kapital zur Verfügung, welches sie durch die Ausgabe von Triodos Aktienähnlichen Rechten eingesammelt hat.
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Warum ist es für die Triodos Bank wichtig, dass Kunden*innen Triodos Aktienähnliche Rechte erwerben?
Auf diese Weise sammelt die Triodos Bank Eigenkapital ein. Eigenkapital ist generell für Unternehmen und insbesondere für Banken extrem wichtig. Die Bankaufsicht schreibt gewisse Eigenkapitalhöhen vor mit denen Banken ihre Kreditvergaben anteilig unterlegen müssen. Kurz gesagt: Ohne Eigenkapital ist Banking nicht möglich.
Wie kann man Triodos Aktienähnliche Rechte erwerben und wo werden sie gehandelt?
Triodos Aktienähnliche Rechte werden von den Niederlassungen der Triodos Bank vermittelt und können bequem und einfach online gekauft werden. Die Triodos Aktienähnlichen Rechte werden an keiner Börse, sondern ausschließlich auf einem internen Markt gehandelt. Dafür stellt die Triodos Bank fortlaufend An- und Verkaufskurse. Anders als bei Genossenschaftsanteilen gibt es keine Haltefristen von teilweise mehreren Jahren.
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Wie ist die finanzielle Rendite der Triodos Aktienähnlichen Rechte und wo liegen Risiken?
Im Vergleich zu Aktien, die an konventionellen Börsen gehandelt werden, hatten die Aktienähnlichen Rechte der Triodos Bank in der Vergangenheit eine stabile und wenig volatile Wertentwicklung, denn der Kurswert wird aus dem Nettoinventarwert der Bank berechnet und unterliegt nicht den üblichen Schwankungen an der Börse. Auch die Dividende lag in den vergangenen Jahren konstant bei 1,95 Euro pro Triodos Aktienähnlichem Recht. Die finanzielle Rendite setzt sich zusammen aus der Dividende und der Wertentwicklung.
Der Blick auf die Vergangenheit bedeutet nicht, dass dies in Zukunft auch so sein wird. Wie Beteiligungen an anderen Unternehmen, können auch Triodos Aktienähnliche Rechte an Wert verlieren. Sollte die Triodos Bank sich insgesamt – aus welchen Gründen auch immer – weniger gut entwickeln als angenommen, kann sich dies sowohl auf die Dividende als auch auf den Kurswert der Aktienähnlichen Rechte auswirken.
Aber: Durch den Erwerb von Triodos Aktienähnlichen Rechten stärken Inhaber*innen die Triodos Bank auf ihrer Mission und nehmen so bewusst teil an der Entwicklung zu einer nachhaltigeren Welt – sozial, ökologisch und wirtschaftlich. Inhaber*in von Aktienähnlichen Rechten der Triodos Bank zu sein, bedeutet mehr als Aktien zu besitzen: Sie sind Teil einer nachhaltigen Gemeinschaft und haben eine doppelte Rendite: zusätzlich zu der finanziellen noch eine sozial-ökologische.
Der Beitrag erschien ursprünglich im Triodos-Bank-Blog diefarbedesgeldes.de
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