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Biodiversität: Was hat Geld mit dem Artensterben zu tun?

Biodiversität Finanzen Artensterben
Foto: CC0 / David Clode / Unsplash

Der Verlust der biologischen Artenvielfalt ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Doch kaum jemand spricht darüber, wie sehr die Themen Biodiversität und Finanzen miteinander verflochten sind. Denn die Finanzwirtschaft ist eine der Ursachen von Artenverlusten – daher liegt im Geld auch die Lösung für das Problem.

Wir hören oft von biologischer Vielfalt und wie sie durch die Klimakrise und durch menschliche Aktivitäten bedroht ist. Oft rauscht das Thema aber nur als Schlagzeile an den Menschen vorbei und die wirkliche Bedeutung der Biodiversität für die Ökosysteme wird vielen Menschen trotz medialer Aufmerksamkeit nicht bewusst. Erst recht nicht, welche wichtige Rolle dabei Geld und Finanzen spielen.

Welche Rolle spielt also die Finanzindustrie bei der abnehmenden Biodiversität und was kann jeder Einzelne tun? Dieser Artikel soll dir einen Überblick über die Biodiversitätskrise und den Zusammenhang zum Thema Finanzen geben.

Biodiversität und Finanzen: Ein mehrdimensionales Problem

Die biologische Vielfalt ist für unser Leben von großer Bedeutung. Sie liefert uns Nützliches wie Nahrung, Medizin, Luft, bietet aber auch andere Vorteile, etwa Hochwasserschutz. Es geht dabei aber auch um innere Werte, wie die Bedeutung des Lebens an sich und die Freude an der Ästhetik und Vielfalt der Arten. All diese Werte werden durch den Verlust der Biodiversität bedroht.

Der Verlust ihrer biologischen Vielfalt macht unsere Ökosysteme instabil und das bereitet zunehmend Sorgen. Maja Göpel erklärt in ihrem Buch  „Wir können auch anders“, dass Ökosysteme, ähnlich wie soziale Systeme, mehr als nur die Summe ihrer Teile sind. Es entsteht eine gemeinsame Entwicklungsdynamik.

Daher ist auch keines dieser Teile einfach so austauschbar: Die Beziehungen und Aktivitäten der verschiedenen Arten sind für das Funktionieren des gesamten Ökosystems entscheidend. Während der Verlust einer einzelnen Art vielleicht noch nicht folgenreich erscheint, kann der Verlust mehrerer Arten bereits das ganze System destabilisieren – und zu einem Punkt führen, an dem es kein Zurück mehr gibt.

Das bedeutet: Wenn das derzeitige Tempo des Verlusts der biologischen Vielfalt anhält, bleiben die negativen Folgen dauerhaft bestehen. Die Zahlen dazu sind besorgniserregend: Der Living Planet Index (LPI) des WWF, der die Populationen von Säugetieren, Vögeln, Fischen, Reptilien und Amphibien erfasst, zeigt einen durchschnittlichen Rückgang der beobachteten Wildtierpopulationen seit 1970 um 69 %.

Living Planet Index (LPI) WWF
Der Living Planet Index (LPI) des WWF zeigt einen durchschnittlichen Rückgang der beobachteten Wildtierpopulationen um 69 %. (© WWF)

Warum wir weltweit biologische Vielfalt verlieren

Die Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) kam zu dem Schluss, dass folgende fünf Faktoren mehr als 90 % der Naturzerstörung in den letzten 50 Jahren verursacht haben:

  1. Änderung der Land-/Meeresnutzung: Die zunehmende Land- und Meeresnutzung ist für 30 % der Biodiversitätsverluste verantwortlich und damit der größte Faktor weltweit. Landökosysteme sind beispielsweise durch Abholzung, exzessive Landwirtschaft, kommerzielle Forstwirtschaft, Bergbau, Urbanisierung und Infrastrukturentwicklung beeinträchtigt.
  2. Direkte Ausbeutung von Organismen: 93 % der Fischbestände werden heute auf oder jenseits des maximal biologisch nachhaltigen Niveaus abgefischt. Die Massentierhaltung ist ein Beispiel für die Übernutzung von Organismen in landwirtschaftlichen Ökosystemen.
  3. Klimawandel: Die schnelle globale Veränderung der Temperatur- und Wettermuster hat irreversible und unumkehrbare Auswirkungen auf die Ökosysteme. Gleichzeitig wird die Biodiversität durch die zunehmende Intensität und Häufigkeit an Naturkatastrophen beeinträchtigt, etwa die Versäuerung der Ozeane oder großflächige Waldbrände. Pflanzen- und Tierarten sind nicht in der Lage, sich schnell genug anzupassen.
  4. Umweltverschmutzung (Verunreinigung von Wasser, Luft und des Bodens): Dazu gehören gefährliche Stoffe in Form von Feststoffen, Flüssigkeiten oder Gasen, die Menschen, andere lebende Organismen und ganze Ökosysteme schädigen können.
  5. Invasive Artenentfremdung (gebietsfremde Tiere, Pflanzen, Pilze und Mikroorganismen): Die wachsende Zahl der Transporte von Waren und Reisen in der globalen Wirtschaft hat auch die Bewegung von lebenden Arten über weite Entfernungen und natürliche Grenzen hinweg beeinflusst. Invasive gebietsfremde Arten können verheerende Auswirkungen auf jeweils einheimische Flora und Fauna haben und den Rückgang oder sogar das Aussterben von einheimischen Arten verursachen.

Artenverlust: die Rolle der Finanzbranche

Wie in Ökosystemen sind auch in sozialen Systemen die Beziehungen und Aktivitäten der Akteure entscheidend für ihr Funktionieren. Finanzdienstleistungen tragen oft indirekt zum Verlust der biologischen Vielfalt bei: Sie lenken Kapital in Handlungen, die auf Abholzung, Ressourcengewinnung und -ausbeutung beruhen und zu Umweltverschmutzung und tiefgreifenden Veränderungen in terrestrischen und marinen Ökosystemen führen. Zum Beispiel wurden zwischen 2016 und 2021 allein in Deutschland 1,3 Mrd. USD für Investitionen und Kreditfinanzierungen für Produkte mit besonders hohem Entwaldungsrisiko bereitgestellt (Quelle: DUH).

Natürlich kann man sagen, dass es die Kund:innen des Finanzsektors sind, die das tun. Finanzdienstleister finanzieren nur. Und wenn es im Rahmen des Gesetzes ist, wo liegt dann ihre Verantwortung?

Doch das ist eine sehr eingeschränkte Sichtweise auf die Verantwortung des Finanzsektors. Neben der sozialen Verantwortung liegt es auch im Interesse des Finanzsektors selbst, die Probleme der Biodiversität und der globalen Erwärmung nicht aus dem Ruder laufen zu lassen. Eine abnehmende biologische Vielfalt und eine Schwächung von Ökosystemen bedeutet auch zunehmende Risiken für Unternehmen, die direkt oder indirekt von Umweltveränderungen betroffen sind – und damit am Ende auch für den Finanzsektor.

Zu den besten nachhaltigen Banken

Was kann der Finanzsektor tun?

Finanzinstitute müssen zeigen, dass sie bereit sind, ihre Praktiken und Prioritäten zu überdenken, um wirklich eine konstruktive Rolle für das langfristige kollektive Wohlergehen zu spielen. Nötig ist ein tiefgreifendes Überdenken der wirtschaftlichen und finanziellen Mechanismen, des extraktiven Paradigmas, das die Grundlage unserer heutigen Wirtschaft ist. Es gibt derzeit drei Ebenen, auf denen Finanzinstitute tätig werden sollten, um die biologische Vielfalt zu fördern:

  1. Beendigung der Finanzierung schädlicher Geschäftsaktivitäten: Die sorgfältige Anwendung strenger Nachhaltigkeitskriterien und -mechanismen durch alle Finanzinstitute würde bereits zu einem spürbaren Wandel der Wirtschaft führen und umweltbewusstere Finanzierungen und Investitionsentscheidungen bewirken.
  2. Förderung direkter Lösungen: Grünere, umweltbewusstere Produkte, Services und Geschäftspraktiken sind notwendig. Diese sollten sich auf Substitution, Reduktion und Regeneration konzentrieren. Darüber hinaus wird die direkte Regeneration der Natur, einschließlich naturbasierter Lösungen, zunehmend eine wichtige Investitionsoption.
  3. Bekämpfung der Ursachen des Verlusts der biologischen Vielfalt: Alle Bemühungen haben nur eine begrenzte Wirkung, wenn wir nicht die zugrunde liegenden Mechanismen angehen, die eine extraktive Ressourcennutzung fördern. Die Auseinandersetzung hierzu liegt zwar im Aufgabenbereich der politischen Entscheidungsträger, aber auch private Akteure und Finanzinstitute müssen teilhaben.

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Biodiversität Finanzen Artensterben
Wir müssen vor allem die Ursachen des Verlusts der biologischen Vielfalt bekämpfen. (Foto: CC0 / Francesco Ungaro / Unsplash)

Der Umgang der Triodos Bank mit Biodiversität

Die Triodos Bank ist überzeugt, dass menschliche und wirtschaftliche Handlungen nicht entkoppelt sein können von der Umwelt, in der wir leben und arbeiten. Sie bezieht die Belange der biologischen Vielfalt daher direkt in Finanzierungs- und Investitionstätigkeiten ein.

Banken beeinflussen unsere Wirtschaft, indem sie Kredite gewähren oder in Unternehmen investieren. Dazu braucht eine Bank Menschen, die Konten eröffnen oder ihr Geld anlegen. Als Nachhaltigkeitsbank nutzt die Triodos Bank möglichst jeden Cent für Kredite und Investitionen in eine soziale und ökologische Wirtschaft.

Zu deinen Optionen bei der Triodos Bank

Wirtschaftssektoren und Unternehmen, die die Triodos Bank finanziert und in die sie investieren, wählen sie deshalb sehr sorgfältig aus. Und sie setzen sich für die Verbesserung von Standards der Finanzbranche zur Förderung der biologischen Vielfalt ein.

Dies bezieht sich auf drei Hauptbereiche der Finanzierungs- und Investitionsprozesse der Triodos Bank:

  • Keine Schäden verursachen: Die Triodos Bank will die negativen Auswirkungen auf die biologische Vielfalt reduzieren, indem sie auf der Grundlage ihrer strengen Mindeststandards besonders schädliche Sektoren, Unternehmen und Praktiken ausschließen.
  • Positive Wirkungen und Lösungen: Die Triodos Bank achtet bei Finanzierungs- und Investitionsentscheidungen besonders darauf, Unternehmen positiv zu evaluieren, die Lösungen für das Problem der Umweltzerstörung entwickeln und zur Regeneration der Umwelt beitragen.
  • Engagement und Zusammenarbeit: Durch aktiven Dialog mit Unternehmen und Organisationen, denen die Triodos Bank Kredite vergibt oder in die sie investieren, überlegen sie gemeinsam, wie negative Auswirkungen verhindert und positive Praktiken zum Erhalt der biologischen Vielfalt gefördert werden können. Darüber hinaus hat die Triodos Bank mehrere branchenweite Initiativen gegründet, um die Verfahren zur Messung der Auswirkungen auf die biologische Vielfalt im Finanzsektor zu verbessern.

Es ist an der Zeit, das Finanzwesen umzukrempeln! Es ist zu hoffen, dass die gesamte Branche die Relevanz wirkungsvollen wirtschaftlichen Handeln erkennt und zunehmend unterstützt.

Hier geht es zu deinen Optionen bei der Triodos Bank

Die Triodos Bank lädt dich ein, einen Blick in ihr White Paper „Die Rolle der Finanzwelt für die Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt“  zu werfen und mehr über ihre Rolle als Finanzinstitut beim Schutz der Biodiversität zu erfahren.

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Wichtige Hinweise
Eine Geldanlage in Nachhaltigkeitsfonds oder in ein Impact Portfolio der Triodos Bank sind Investments in Wertpapiere. Dies ist mit Risiken verbunden und kann im schlechtesten Fall bis zum Verlust deines angelegten Vermögens führen. Alle Angaben mit Bezug auf Wertpapiere und damit verbundene Dienstleistungen der Triodos Bank N.V. dienen ausschließlich dazu, dir eine selbstständige Anlageentscheidung zu ermöglichen. Sie stellen ausdrücklich keine Anlageempfehlung dar, sondern dienen Marketing- und Informationszwecken. Maßgeblich sind allein die jeweiligen Verkaufsunterlagen, insbesondere die wesentlichen Anlegerinformationen und Verkaufsprospekte, die du jederzeit auf www.triodos.de kostenlos einsehen kannst.

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