Geld ist komischerweise immer noch eines der wenigen Tabuthemen unserer Gesellschaft. Warum eigentlich? Es würde uns allen guttun, wenn wir mehr darüber reden würden.
Manche Sprichwörter scheinen sich tief in unsere Köpfe einzubrennen und zur Handlungsmaxime zu werden. „Über Geld spricht man nicht“, ist so einer dieser Sätze. Umfragen zufolge schweigt sich die Mehrheit der Deutschen tatsächlich über ihre Finanzen aus. Der Lohn, das Einkommen oder das Vermögen sind hierzulande Tabuthemen über die keiner spricht. Warum eigentlich? Mehr Transparenz würde uns auf vielen Ebenen guttun. Wir haben 5 Gründe für euch, warum „man“ eben doch über Geld sprechen sollte:
1. Den beruflichen Wert besser einschätzen
Wie viel Gehalt kann ich verlangen? Diese Frage stellen sich viele Jobeinsteiger*innen in der freien Wirtschaft. Abseits von Tarifverträgen ist es gar nicht so leicht sich zu orientiere, und einen für beide Seiten fairen Lohn zu auszuhandeln. Warum legen Unternehmen nicht einfach offen, wer was verdient? Das könnte ja auch in anonymisierter Form geschehen.
Frauen bekommen für die gleiche Tätigkeit meistens immer noch weniger Lohn als Männer. Das ist eine schreiende Ungerechtigkeit und liegt sicherlich auch daran, dass immer noch so wenig über Geld gesprochen wird. Es würde sicherlich helfen zu wissen, was die Kollegen*innen verdienen. Die Argumentationsbasis würde sich durch mehr Transparenz definitiv verbessern.
Zwar gilt seit 2018 das Entgelttransparenzgesetz, wonach größere Firmen auf Nachfrage theoretisch verpflichtet sind Angestellten Auskunft über Gehälter der Kolleg*innen zu geben, doch das Gesetz findet kaum Anwendung. Die Hürden für eine erfolgreiche Durchsetzung sind schlicht zu hoch.
2. Mehr über unser Konsumverhalten erfahren
Über Geld zu sprechen, bedeutet auch, sich über die eigenen Finanzen klar zu werden. Was gebe ich wofür aus? Könnte ich monatlich etwas mehr oder überhaupt etwas Geld beiseitelegen? Wer ein einfaches Haushaltsbuch führt, der erfährt viel über seinen Umgang mit Geld. Inzwischen gibt es dafür richtig gute Apps, die man in seinem Handy dabei hat. Dort kann man die Ausgaben direkt eintragen. Oft reichen kleine Veränderungen im eigenen Verhalten aus, um am Ende des Monats etwas mehr Geld auf dem Konto übrig zu haben. Zum Beispiel: Brüht euch den Kaffee morgens selbst auf und nehmt ihn im Mehrwegbecher mit. Das schont die Umwelt und bringt gut 30 bis 50 Euro Ersparnis pro Monat.
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3. Mehr von und über andere lernen
Wenn wir mit Freunden offen über Geld reden, können wir uns damit über unsere Lebenshaltungskosten austauschen. Wieviel Miete zahlt wer in welcher Lage? Was kostet der Ökostromanbieter der Freunde, wie hoch ist die Handyrechnung? Wie viel geben wir für Essen aus, wie viel für Versicherungen und für welche? Bei diesen Vergleichen kommen interessante Ergebnisse raus, die Einfluss auf die eigene Lebensführung haben können. Es lohnt sich also einfach mal zu vergleichen und zu lernen.
Umfragen zeigen immer wieder, dass in Beziehungen die eine Seite oft nicht weiß, was der oder die andere verdient. Auch der Umgang mit Geld und die Erwartungen an den gemeinsamen Umgang damit sollten geklärt werden. Partner*innen sollten sich beispielsweise vergewissern, dass beide die gleichen Erwartungen und Voraussetzungen an eine hohe Ausgabe knüpfen. Der Partnerin oder dem Partner Schulden zu verschweigen, kann in einer ganz bösen Überraschung enden.
4. Mehr über den Umgang mit Geld lernen
Viele Menschen fordern ein verpflichtendes Schulfach wie „ökonomische Bildung“. An dieser Forderung ist etwas dran, denn viele von uns haben zu wenig oder gar kein Finanzwissen. Das fängt bei Schuldenprävention an und hört bei privater Geldanlage auf. Ein Schulfach wäre vielleicht gar nicht nötig, wenn wir einfach mehr über Geld sprechen würden. Ein wichtiger Teil ist dabei der Umgang mit Geld.
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Was kann ich mir leisten? Wie spare ich Geld und wieviel? Gibt es Alternativen zu Tagesgeld oder Sparbüchern? Für die eigene Vermögensbildung und – ganz wichtig – für die Altersvorsorge sind solche Gespräche wichtig. Offene Konversationen über Geldanlage erweitern den Horizont und senken Hemmschwellen. Wer sich mit dem Thema beschäftigt, lernt, dass es beispielsweise doch gar nicht so schwer ist in Fonds zu investieren. Ehrlich über Anlagefehler und Risiken zu sprechen, ist dabei eine wertvolle Maßnahme. Leider passiert es unter Freunden*innen zu selten. Gegenüber Freunden einzugestehen, dass man finanziell daneben gegriffen hat, ist noch immer mit Makeln behaftet und fällt uns schwer.
5. Sprich mit deiner Bank über Geld
Wer nicht über Geld spricht, spricht auch nicht darüber was sein Geld bewirkt. Denn Geld kann viel ermöglichen, im Positiven wie im negativen Sinne. Die Bank vergibt das Geld in Form von Krediten an Unternehmen. Frag deine Bank doch mal, an welche Unternehmen sie Kredite vergibt. Schadet dein Geld Umwelt und/oder Gesellschaft oder ist es Teil einer positiven Investition?
Hier kann dein Geld Gutes bewirken
Nachhaltige Banken wie die Triodos Bank gehen offen damit um in was sie investieren. So kannst du sicher sein, dass dein Geld Positives bewirkt. Du kannst nachprüfen was mit deinem Geld passiert, denn nachhaltige Banken sprechen über Geld und zeigen transparent was damit passiert. Konventionelle Banken sprechen weniger über Geld, bzw. auf eine andere Art. Dort heißt es dann: Kreditgeheimnis. Doch wir alle wissen: Konventionelle Banken suchen ihre Kreditkunden nicht danach aus, ob ihr Geschäft gut oder schlecht für Mensch und Umwelt ist, sondern ob es gut oder schlecht für die finanzielle Rendite der Bank ist.
Vor allem Banken sollten also lernen mehr über Geld zu sprechen und offen damit umzugehen was mit sie den Finanzen der Kunden anfangen.
Damit sich unser Umgang mit Geld ändert, sollten wir anfangen uns mit unserem eigenen Konsumverhalten auseinanderzusetzen und genau hinzuschauen. Sich mit Freund*innen über Finanzen auszutauschen und offen mit Fehler umzugehen ist nicht peinlich, sondern etwas woraus wir und unser Umfeld lernen können es beim nächsten Versuch besser zu machen.
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