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Geschirrspültabs im Test: Viele teure Marken schneiden schlecht ab

Geschirrspültabs im Test bei Stiftung Warentest
Foto: CC0 / Pixabay - PhotoMIX-Company

Stiftung Warentest testet regelmäßig Geschirrspültabs. Aktuell Monotabs, die das Geschirr in Kombination mit Klarspüler und Salz reinigen. Der Test zeigt: Gute Spültabs müssen nicht viel kosten. Bei den Multitabs überzeugten ebenfalls Eigenmarken-Produkte und Öko-Tabs, Spülmaschinentabs teurer Marken enttäuschten dagegen.

Tab ins Fach, Deckel zu und Maschine an: Spülmaschinentabs sind sehr praktisch. Nun hat Stiftung Warentest 15 Monotabs untersucht. Darunter bekannte Marken, günstige Tabs und drei Öko-Tabs, die mit dem EU-Ecolabel ausgezeichnet sind.

Monotabs benötigen zusätzlich Klarspüler und Regeneriersalz zur Wasser­enthärtung. Ohne die beiden Hilfsmittel wäre die Reinigungsleistung zu gering oder die Spülmaschine ginge kaputt. Die Warentester:innen wollten deshalb wissen, ob die Monotabs ausreichend als solche gekennzeichnet sind. Zusätzlich bewerteten sie die Reinigungs­leistung der Tabs, wie pfleglich sie das Geschirr behandeln sowie die Umweltverträglichkeit.

Spülmaschinentabs: die aktuellen Testsieger bei Stiftung Warentest

Fünf der 15 getesteten Spültabs schneiden „gut“ ab, acht weitere sind „befriedigend“. Der Testsieger bei Stiftung Warentest:

Everdrop Spülmaschinentabs Classic (Gesamtnote „gut“ 2,0), erhältlich bei Everdrop

Die Tabs von Everdrop reinigen laut dem Verbraucher:innen-Magazin das Geschirr am besten und schonen zudem Gewässer. Die „Frosch Classic Spül-Tabs Limone“ reinigten nicht ganz so gut wie der Testsieger, aber ebenfalls gut genug für eine „gute“ Gesamtbewertung. Sie sind in vielen Supermärkten und Drogerien erhältlich, online zum Beispiel bei Rewe oder Amazon. Deutlich günstiger und ebenfalls zufriedenstellend reinigen die „Alio Geschirr-Reiniger-Tabs Classic“ von Aldi sowie die „Denkmit Geschirr-Reiniger Classic Tabs“ von dm.

Öko-Tabs überzeugen bei Stiftung Warentest

Die beiden anderen Öko-Tabs von Claro und Fit Grüne Kraft schneiden ebenfalls „gut“ bzw. „befriedigend“ ab. Marcus Gast, Experte für Wasch- und Reinigungs­mittel im Umwelt­bundes­amt (UBA), erklärt beim Geschirrspültabs-Test auch die Bedeutung von EU-Ecolabel und Blauem Engel. Sie sollen Produkte auszeichnen, die eine geringere Umwelt­belastung aufweisen als vergleich­bare konventionelle Fabrikate.

„Spül­mittel müssen dafür eine ganze Reihe von Kriterien erfüllen, etwa zur biologischen Abbaubar­keit der Inhalts­stoffe, Ökotoxizität, zum Gesund­heits­schutz und vieles mehr“, so der Experte.

Geschirrspültabs von Somat und Finsh enttäuschen im Test

Enttäuschend schneiden dagegen die Markenprodukte von Somat und Finish ab. Die „Finish Classic“-Tabs (Gesamtnote „ausreichend“) bekommen das Geschirr nicht richtig sauber, nach dem Spülen waren laut Stiftung Warentest deutliche Speisereste zu sehen. Auch die Löffel waren stark ange­laufen oder mühsam auszupolieren, sodass die Tester:innen beim Silberschutz der Produkte Punkte abzogen.

Das trifft auch auf den Testverlierer Somat hin. Die „Somat Classic“-Spültabs schonten das Material nicht genug, im Gegenteil: Es greift aufgedruckte Dekore auf Tellern und Gläsern derart stark an, dass es mit „mangelhaft“ abschneidet.

Alle Testergebnisse zum Test der Monotabs kannst du online auf test.de nachlesen.

Geschirrspültabs im Test 2023: Öko-Tabs schneiden gut ab

Neben Monotabs gibt es Multitabs, die Klarspüler und Wasserenthärter gleich mit enthalten. 15 solcher sogenannten Multitabs hat Stiftung Warentest im Juli 2023 untersucht. Zehn davon schneiden mit der Note „gut“ ab. Zwei Produkte allerdings fielen mit „mangelhaft“ glatt durch.

Geschirrspüler gründlich reinigen
Stiftung Warentest testet die Reinigungsleistung von Geschirrspültabs, aber auch die Klarspülung. (Foto: CC0 / Pixabay / PhotoMIX-Company)

Unter den Geschirr­spültabs im Test finden sich Marken-Produkte von Finish und Somat sowie Tabs der Supermarkt- und Drogeriemarkt-Eigenmarken, etwa von dm, Ross­mann, Rewe und Lidl. Auch vier ökologische Produkte mit dem Blauen Engel wurden getestet.

Im Test mussten die Tabs unterschiedliche Verschmutzungen lösen, etwa getrocknete Teeränder, Milchhaut, Hackfleisch oder Eigelb. Zudem beurteilten die Tester:innen Kalkablagerungen, Flecken und Wassertropfen und untersuchten, ob die Mittel Geschirr und Besteck wie etwa Silberlöffel beschädigten. In die Bewertung von Stiftung Warentest floss auch ein, ob die Geschirrspültabs kritische Inhaltsstoffe enthalten, die Schäden in Umwelt und Gewässern anrichten können.

Auffallend: Die Markenprodukte von Somat und Finish landen im Test allesamt auf den letzten Plätzen – auch die Öko-Spülmaschinentabs von Somat. Teils liegt das an der Reinigungs- oder Trockenleistung, teils aber auch daran, dass sie Inhaltsstoffe enthalten, welche Gewässer belasten.

Die wichtigsten Testergebnisse im Überblick:

  • Das Öko-Produkt von Somat beschädigte Silberlöffel und ist darum „mangelhaft“.
  • „Mangelhaft“ ist auch ein Produkt von Finish („Powerball Ultimate“), das die Gewässer belastet.
  • Drei weitere Öko-Multitabs schneiden im Test gut ab, und zwar jene von dm, Rossmann und der Marke Respekt von Edeka. Hier waren die Tester:innen mit der Reinigungsleistung zufrieden.
  • Das beste Öko-Produkt sind die Geschirr-Reiniger von der dm-Eigenmarke Denkmit Nature.
  • Eine besonders gute Reinigungsleistung bescheinigt Stiftung Warentest den herkömmlichen Geschirrspültabs von dm und Lidl.
  • In der Gesamtwertung erhielten auch alle anderen Eigenmarken-Tabs, etwa von Rewe, Edeka und Rossmann, die Note „gut“.

Erfreulich: Alle zehn „guten“ Produkte schneiden auch bei der Gewässerbelastung gut ab. In früheren Geschirrspültabs-Tests waren die Noten hier schlechter.

Spülmaschinentabs-Test: Umweltbelastung sollte noch mehr zählen

Dennoch: Unserer Ansicht nach sollten die Umwelteigenschaften der Geschirrspültabs im Test noch stärker gewichtet werden. Derzeit machen sie nur zehn Prozent der Gesamtnote aus. Dabei ist es für viele Kund:innen längst ein entscheidendes Kaufkriterium, wie umweltfreundlich Produkte sind.

Der aktuelle Geschirrpültab-Test zeigt: Öko-Produkte können bei der Reinigungsleistung längst mit herkömmlichen mithalten – wir empfehlen daher grundsätzlich Öko-Tabs. Die beiden Tests können hier Orientierung bieten, es gibt jedoch im Handel noch viel mehr Öko-Spülmaschinentabs mit umweltschonenden Inhaltsstoffen.

Eine Übersicht über die getesteten Multitabs gibt es hier online bei Stiftung Warentest.

So schnitten Spülmaschinentabs in früheren Tests ab

Bereits 2020 testete Stiftung Warentest zweimal Geschirrspültabs and andere Geschirrspülmittel. Auffällig: In beiden Tests schnitten die vergleichsweise teuren Markenprodukte von Somat und Finish eher mau ab. Anscheinend hat man hier über die Jahre wenig dazu gelernt.

Genau wie im aktuellen Test schnitt 2020 kein Produkt mit „sehr gut“ ab. Im Oktober 2020 hießen die Testsieger „W5 Geschirr-Reiniger-Tabs Multi Power All in 1“ von Lidl und die „Domol Geschirr-Reiniger Tabs Ultra Power All-in-one“ von Rossmann. Es wurden keine Öko-Tabs getestet.

Im Test vom Januar 2020 waren die Spülmaschinentabs der Eigenmarken von Aldi Süd, dm, Edeka und Kaufland „gut“, die Öko-Tabs von Ecover und Frosch fielen im Test wegen mangelnder Reinigungsleistung durch.

Allerdings gab Stiftung Warentests auch damals den Umwelteigenschaften wenig Gewicht in der Gesamtwertung – es wäre an der Zeit, das zu ändern.

Wenn das Geschirr aus der Spülmaschine stinkt, hilft das Hausmittel Essig.
Viele der getesteten Spülmaschinentabs reinigen gut – aber es müssen nicht unbedingt immer Multitabs sein. (Foto: CC0 / Pixabay / NatashaG)

Mono oder multi? Es müssen nicht immer Multitabs sein

Multitabs können reinigen, klarspülen, trocknen und Wasser enthärten. Das ist jedoch nicht in allen Gegenden sinnvoll. Bei weichem Wasser kommt man mit weniger Enthärter aus und bei sehr hartem Wasser (über circa 21 Grad Wasserhärte) reicht der Enthärter in den Multitabs nicht immer aus. Unter Umständen gelangen mit Multitabs also mehr potenziell kritische Inhaltsstoffe ins Abwasser als eigentlich nötig, zum Beispiel bei nur leicht verschmutzten Geschirr und bei weichem Wasser.

Laut Stiftung Warentest können Solotabs (oder Solo-Pulver) daher sinnvoller sein, allerdings muss man hier Klarspüler hinzufügen und ab etwa sechs Grad Wasserhärte auch Regeneriersalz.

Tipp: Frag bei deinem Wasserversorger nach, wie kalkhaltig („hart“) das Wasser in deiner Region ist.

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