Tesla präsentiert in Dachziegel integrierte Solarmodule als Teil seines Energiekonzeptes. Die Idee ist bei weitem nicht neu – könnte aber der Technologie zum Durchbruch verhelfen.
Immer mehr Hausbesitzer setzen auf Solarenergie. Eine schöne Sache, wenn man es vom ökologischen Aspekt her betrachtet. Allerdings weniger schön für das Auge. Die großen Paneelen stören besonders das Bild von hübschen kleinen Häuschen.
Nicht aber, wenn die Photovoltaik im Dachziegel versteckt ist – wie in den neuen Solarziegeln von Tesla. Doch der US-amerikanische Autohersteller sattelt nicht zum Ziegel-Giganten um. Vielmehr ist das Produkt Teil eines dreiteiligen Energiekonzeptes, das Tesla in Kooperation mit SolarCity anbietet. Darin enthalten: Tesla Elektrofahrzeuge, der Energiespeicher Powerwall 2 und eben die Solarziegel.
Vier verschiedene Designs zur Auswahl
Diese bestehen aus Quarzglas mit integrierter Solartechnik. Die Oberfläche basiert auf ähnlichen Technik, wie Laptop-Folien, die vor neugierigen Blicken schützen sollen. Die Durchsichtigkeit des Ziegels verändert sich also mit dem Blickwinkel und lässt vom Boden aus keinen Blick auf die Solartechnik zu. Im Angebot stehen vier verschiedene Designs: texturiert, glatt, Schiefer und Terrakotta. Das Resultat: Die Dächer behalten so die gewohnte Optik und fügen sich nahtlos in die Nachbarschaft ein.
Durch das Design büßt jedoch die Effizienz ein. Im Vergleich zu normalen Solarpanels kann nicht die gleiche Energiemenge in Energie umgewandelt werden. Tesla spricht von zwei Prozent weniger. Über den konkreten Wirkungsgrad schwieg sich Tesla-Gründer Elon Musk bei der Präsentation in Los Angeles aus. Auch über Preis und Verfahren der Installation gibt es keine weiteren Informationen. Bis 2017 sollen die ersten Solarziegel-Dächer gedeckt werden.
In Ziegel integrierte Solarmodule sind nichts neues
Die Idee an sich ist nichts Neues. In den USA gibt es bereits Unternehmen, wie Atlantis Energy Systems und in Deutschland Braas oder Rach Solar, die solche Solarlösungen anbieten. Bereits in den 1990er Jahren gab es auf dem deutschen Markt Solarziegel, jedoch waren sie damals für den Otto-Normalverbraucher zu teuer und aufgrund fehlenden technischen Fortschritts, im Vergleich zu Solarzellen, ineffizient.
Dank Tesla besteht nun aber die Chance, dass der Markt wieder belebt wird. Bleibt Elon Musk bei seiner Strategie der Skalierung, dürfte der Preis deutlich sinken und das Konzept attraktiver werden. In seiner Vorstellung werden sich die Solardächer als neues Statussymbol ebenbürtig, dem Elektroauto, etablieren und Nachbarn stehen stolz vor ihren Häusern im Sinne von „Check out this sweet roof” – „Sieh dir mal dieses geniale Dach an“.
Update: Wie Elon Musk inzwischen über Twitter ankündigte, können die Solar-Dachziegel ab April 2017 vorbestellt werden.
GASTBEITRAG aus enorm.
TEXT: Judith Müllner
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