Essen ist in Deutschland so billig wie sonst kaum in der EU. Vier Lebensmittel-Discounter beherrschen den Markt und drücken die Preise. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ beleuchtet die Praktiken der deutschen Lebensmittel-Industrie und die Folgen des Preiskampfes für Mensch und Tier.
Die deutsche Agrarindustrie ist die günstigste Europas. Der Preisdruck durch die Supermarktketten führt zu Massenproduktion in immer größeren Agrar-Fabriken. Deutsche Lebensmittel waren deshalb bislang auch international konkurrenzfähig. Der Export rettete die Bauern – trotz Mini-Margen. Nun brechen die Märkte weg.
Weltweit sinken die Agrar-Preise; sie liegen zurzeit weit niedriger als die deutschen Produktionskosten. Der Druck auf die deutschen Produzenten steigt. Der Ruf nach neuen Subventionen wird lauter. Die nachhaltige Lebensmittelproduktion scheint vor diesem Hintergrund nicht mehr leistbar. Auch die Verbesserung des Tierschutzes stagniert – aus Kostengründen. Der enorme Konkurrenzdruck sorgt auch dafür, dass die Hersteller immer ausgefeiltere Tricks anwenden, um minderwertige Produkte schmackhaft zu machen. Lebensmittel werden mit Zusatzstoffen und Designer-Aromen versetzt. Auf dem Teller landet ein billiges Industrie-Produkt.
Doch die deutschen Kunden kümmert das wenig – sie finden Geiz im Kühlschrank mehrheitlich immer noch geil. Auch deshalb fristet nachhaltige Bio-Produktion trotz Förderung noch immer ein Nischen-Dasein. Ein Umdenken hat gerade erst begonnen.
Billige Lebensmittel, 25.11.2016, 21.00 Uhr auf 3Sat
Weiterlesen auf Utopia.de:
- 10 ungesunde Lebensmittel, die wir nicht mehr essen sollten
- Die besten Ernährungs-Apps für’s Smartphone
- Gesunde Ernährung: 10 Ernährungsmythen
War dieser Artikel interessant?