Nicht investieren, Greenwashing vertrauen, Altersvorsorge aufschieben – diese Fehler machen viele beim Thema Geld. In der neuen Utopia Podcastfolge erklärt Finanzexperte Ben, wie es besser geht und warum nachhaltige Finanzen einfacher sein können, als du denkst.
Über nachhaltige Ernährung oder faire Kleidung sprechen viele gern. Doch beim Thema Geld wird es still – und gerade hier passieren Fehler, die weitreichende Folgen haben. Im Utopia Podcast sprechen Utopia-Finanzexperte Benjamin Hecht und Chefredakteur Martin Tillich darüber, wie nachhaltige Finanzen gelingen können und wo die größten Denkfallen lauern. Hier liest du einen (zusammengefassten) Auszug aus dem Gespräch.
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Martin Tillich: Warum blenden viele Menschen beim Thema Geld Nachhaltigkeit oft aus?
Benjamin Hecht: Ich glaube, das liegt daran, dass man Geld schnell mit negativen Dingen verbindet: Kapitalismuskritik, Ausbeutung, Ungerechtigkeit. Viele wollen das Thema am liebsten meiden. Aber: Geld ist Macht – und damit auch Verantwortung. Je mehr man davon hat, desto größer die Verantwortung. Es macht einen Unterschied, ob mein Geld fossile Energien und Rüstung finanziert oder ob es soziale Projekte und erneuerbare Energien unterstützt.
Worauf es bei nachhaltiger Geldanlage ankommt
Viele scheuen sich vor nachhaltigen Investments. Ein Grund: die Angst, dass nachhaltige Fonds schlechter laufen. Stimmt das?
Das kann man so pauschal nicht sagen. Mal performen nachhaltige Fonds besser, mal konventionelle. Viel wichtiger ist die grundsätzliche Anlagestrategie – etwa breite Streuung und langfristiges Denken.
Und was ist mit Greenwashing? Wie erkennt man, ob ein Fonds wirklich nachhaltig ist?
Kürzel wie ESG oder SRI klingen gut, sind aber oft Augenwischerei. Da können sogar Airlines in einem „Climate“-Fonds auftauchen – weil sie innerhalb ihrer Branche noch die „besten“ sind. Zusätzlich braucht es auch klare Ausschlusskriterien – keine Kohle, kein Öl, keine Waffen. Alles andere ist nicht wirklich nachhaltig.
Der perfekte Zeitpunkt ist jetzt
Viele schieben Altersvorsorge auf. Dein Tipp?
Am besten sofort anfangen. Der perfekte Zeitpunkt ist jetzt – je früher, desto stärker wirkt der Zinseszinseffekt. Man wird sich immer wünschen, man hätte früher begonnen. Es geht nicht darum, riesige Summen anzulegen, sondern überhaupt ins Handeln zu kommen.
Und was ist der größte Fehler von allen?
Gar nichts zu tun. Wenn du nichts mit deinem Geld machst, machst du gleich einen doppelten Fehler. Denn erstens verpasst du die Chance, dass dein Geld für dich arbeitet und sich vermehrt. Und zweitens unterstützt du unbewusst Strukturen, die alles andere als nachhaltig sind – von fossilen Energien bis hin zu Menschenrechtsverletzungen.
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