Kaufen oder selbst bauen? Wer den Traum vom eigenen Haus leben will, muss entweder Kompromisse eingehen und auf individuelle Wünsche verzichten oder viel Zeit und Geld in ein selbst geplantes Eigenheim investieren. Die Firma Wohnwagon verspricht das Beste aus beidem – und fast komplette Energieunabhängigkeit.
Umzug ist immer Stress. Mit Anfang 20 und alleinstehend mag das noch gehen, mit 5 Kartons, 2 Schränken und einem Bett. Je länger das Leben dauert, desto länger wird aber auch der Transporter, mit dem die Kisten vom alten ins neue Zuhause transportiert werden – bis es ein Transporter irgendwann nicht mehr tut.
Wie schön wäre es da, wenn man gleich die ganze Wohnung – oder gleich ein Haus – einfach mitnehmen könnte? Ganz neu und abwegig ist die Idee nicht, wie ein Dorf aus dem 3D-Drucker oder das würfelförmige Koda-Haus zeigen. Es geht aber noch eine Spur größer und mit ganz klassischer Zimmermannskunst, wie die österreichische Firma Wohnwagon beweist.
Sie hat nämlich ein Minihaus entwickelt, das man in weniger als einer Woche komplett auf- und wieder abbauen könnte. Möglich machen es die Wandmodule, die individuell gestaltet werden. Diese fertigt Wohnwagon selbst an, vor Ort setzt sie ein Handwerksbetrieb zusammen – und bei Bedarf nimmt er sie wieder auseinander.
Die Konstruktion ist nicht für luxuriöse Villen gedacht, sondern für ein natürliches, minimalistisch angehauchtes Wohnen, das einen möglichst kleinen, ökologischen Fußabdruck hinterlässt. Die Wände bestehen entweder aus Vollholz oder einer Mischung aus Holz, Schafwolle, Windpapier und Lehm. Die Größe der Häuser variiert zwischen 50 und 90 Quadratmetern.
Autarkie von bis zu 97 Prozent?
In der Basisversion kostet so ein Minihaus ab 140.000 Euro, wer will kann aber noch einen Schritt weitergehen und sich fast vollständig unabhängig von externen Strom- und Wasseranschlüssen machen. Mit speziellen Autarkie-Modulen wie einer Photovoltaikanlage fürs Dach, eine Grünkläranlage oder einen wassergeführten Ofen mit Pufferspeicher soll ein Autarkiegrad über Wasser, Wärme und Strom hinweg von bis zu 97 Prozent möglich sein. Den Rest deckt ein Netzanschluss oder ein zusätzliches, kleines Windrad.
Dafür sei allerdings auch ein integriertes Verbauchskonzept nötig und der Verbau energiesparender Geräte. Weiterer Haken: So viel Unabhängigkeit gibt es nicht umsonst, das autarke Einfamilienhaus kostet knapp 200.000 Euro. Beide Varianten des Minihauses sind damit im Vergleich zum Neubau eines herkömmlichen Eigenheims eher hochpreisiger.
Wer es etwas kleiner und noch mobiler mag (und noch keine Rücksicht auf eigene Kinder nehmen muss), für den haben die Österreicher den namensgebenden Wohnwagon im Angebot: „Ein natürliches Tiny House mit Loft-Charakter, mit dem man die Natur als Lebensraum erschließt“, wie es auf der Website heißt. Wie beim großen Bruder wird auch hier auf nachhaltige Bauweise und wunschweise Autarkie geachtet.
Die Wohnwagen-Tiny-Houses sind zwischen 15 und 33 Quadratmeter groß und kosten je nach Ausstattung (auch hier sind Autarkie-Module möglich) etwa 47.000 bis 123.000 Euro.
GASTBEITRAG aus enorm
TEXT: Vincent Halang
enorm ist das Magazin für den gesellschaftlichen Wandel. Es will Mut machen und unter dem Claim „Zukunft fängt bei Dir an“ zeigen, mit welchen kleinen Veränderungen jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann. Dazu stellt enorm inspirierende Macher und ihre Ideen sowie Unternehmen und Projekte vor, die das Leben und Arbeiten zukunftsfähiger und nachhaltiger gestalten. Konstruktiv, intelligent und lösungsorientiert.
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