Was reinigt die Zahnzwischenräume effektiver: Zahnseide, Interdentalbürsten oder Gummi-Picks? Stiftung Warentest hat 22 Produkte getestet – und kann viele davon empfehlen. Wir sind mit der Bewertung allerdings nicht ganz einverstanden.
„Benutzen Sie Zahnseide?“ Beim jährlichen Kontrolltermin beim Zahnarzt kommt diese Frage immer wieder. Zurecht: Stiftung Warentest zufolge liegen rund 40 Prozent der Zahnflächen in Zwischenräumen, die Zahnbürste erreicht diese Stellen kaum.
Aber wie gut reinigen Zahnseide und Co. wirklich? Stiftung Warentest wollte es herausfinden und hat zwölf Produkte getestet: Acht Zahnseiden (davon eine im Halter), drei Interdentalbürsten und einen Interdental-Picks einer Marke. Interdental-Picks haben weiche Gummibürsten und sollen leichter zu bedienen sein als Interdentalbürsten.
Zahnseide bei Stiftung Warentest: Gute Reinigungsleistung
Das wichtigste Kriterium im Test war die Reinigungsleistung. Die Tester*innen prüften an einem Modellgebiss, wie gut die Produkte Zahnbelag entfernen. Sie beschichteten die Zähne hierfür mit Titandioxid, ein Zahnarzt reinigte sie. In die Bewertung floss ebenfalls ein, wie stabil Zahnseide, Bürsten und Picks waren und wie gut sie sich an schwer erreichbaren Stellen benutzen ließen.
Die Ergebnisse:
- Zehn der getesteten Produkte sind „gut“, zwei „befriedigend“. Bessere oder schlechtere Noten gab es nicht.
- Testsieger: die Dontodent „Zahnseide Sensitive Floss“ von dm sowie die „Sanfte Zahnseide“ von Sensodyne.
- Die Interdentalbürsten sind alle „gut“, ebenso alle regulären Zahnseiden.
- Testverlierer sind die Dontodent-Zahnseide-Sticks von dm sowie die getesteten Interdental-Picks.
Stiftung Warentest empfiehlt, Zahnseide, Interdentalbürsten und Picks vor dem Zähneputzen zu verwenden. Das verringere Beläge besser, als wenn man es erst danach erledige.
Plastikmüll bei Zahnseide, Interdentalbürsten und Interdental-Picks
Bei Zahnseidesticks ist die Zahnseide in Plastikhaltern eingespannt. Sie sollen die Zahnzwischenreinigung erleichtern. Allerdings sind sie nicht so effektiv wie reguläre Zahnseide – das zeigt die Analyse von Stiftung Warentest. Auch die Picks konnten nicht überzeugen. Zahnseide und Interdentalbürsten sind also die bessere Wahl.
Einen Faktor hat die Verbraucherorganisation bei ihrer Bewertung allerdings nicht einbezogen: Wie viel Plastikmüll durch die jeweiligen Produkte entsteht. Zahnseide steckt in einer Plastikbox – allerdings enthält jeder Behälter zwischen 40 und 50 Meter Schnur. Bei Zahnseide-Sticks steckt in jeder Plastikhalterung nur ein kleines Stückchen Schnur. Und auch bei Interdentalbürsten und Soft-Picks ist der Anteil an Plastik deutlich höher.
Die Bürsten und Picks lassen sich zwar wiederverwenden, aber nach mehreren Anwendungen landen sie im Müll. Am wenigsten Abfall entsteht also bei Zahnseide. Wir finden: Produkte, die unverhältnismäßig viel Plastikmüll verursachen, sollten kein Bewertung mit „gut“ oder „befriedigend“ erhalten.
Zahnseide im Glas, Interdentalbürsten aus Bambus
Dass es auch ohne Plastik geht, zeigen die Marken Hydrophil (erhältlich zum Beispiel im Avocadostore**) und Humble: Ihre Interdentalbürsten bestehen aus Bambus und BPA-freiem Nylon. Zahnseide gibt es auch im Glas oder Nachfüllpack. Mehr dazu hier: Nachhaltig Zähneputzen: Zahnpflege ohne Plastik und Schadstoffe
Mehr Infos und alle Ergebnisse im Detail gibt es bei Stiftung Warentest.
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