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1bank4all, die erste „soziale Bank“, sucht Crowdfunder

1bank4all - die erste soziale Bank?
© 1bank4all

Der Verein 1bank4all will Menschen in Entwicklungsländern Zugang zu einem Konto und zum Finanzmarkt verschaffen – und sucht Menschen, die mitmachen.

Seit 2008 gibt es nur einen Beruf, der so schlecht angesehen ist wie der des Politikers oder Journalisten: Bankier. Die Finanzkrise hat das Vertrauen in die Banken schwer in Mitleidenschaft gezogen. 1bank4all möchte es wieder aufbauen, indem man den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt. Nachhaltiges Wirtschaften soll vor Profitstreben stehen.

Eine globale, soziale, ethische und ökologische Bank für alle – kann diese Rechnung aufgehen?

1bank4all: die erste soziale Bank

In ihren Mittagspausen diskutierten Christian Heyner und zwei seiner Kollegen darüber, wie frustrierend der Alltag in einer konventionellen Bank sei und was man besser machen könnte. Eines stand für sie dabei von vornherein fest: Eine richtige Banken-Alternative müsse menschlicher sein.

1990 gründete Heyner zusammen mit anderen Visionären die Alternative Bank Schweiz (ABS), die mittlerweile mehr als 33.000 Kunden hat. Der ABS geht es nicht um Gewinnmaximierung, sondern um die Förderung von ökologischen und sozialen Projekten, die nach eigenen ethischen Richtlinien der Bank ausgewählt werden.

Heute – 27 Jahre später – geht Heyner mit der 1bank4all-Community noch einen Schritt weiter. Sein neues Startup soll weltweit agieren und für globale Vernetzung und Solidarität zwischen Menschen stehen. Allerdings fehlen noch die Geldmittel dafür; diese sollen mittels Crowdfunding beschafft werden.

Zwei Milliarden Menschen ohne Bankkonto

Weltweit besitzen mehr als zwei Milliarden Menschen kein Bankkonto. Damit haben sie auch keine Möglichkeit zu sparen, kaum Chancen auf faire Finanzierungen und keine internationalen Geldtransfers zu anständigen Konditionen.

„Täglich fließen eine Milliarde Euro von Norden nach Süden. Da spielt es für viele schon eine große Rolle, ob sie zwei Prozent Gebühren bezahlen oder die sonst üblichen fünf oder sogar zehn Prozent“, sagt Christian Heyner.

1bank4all - die erste soziale Bank?

1bank4all möchte diesem Ungleichgewicht mit kostenlosen Konten sowie günstigen internationalen Geldtransfers entgegenwirken. Alternative Wege der Geldbeschaffung wie Crowdfunding und Social Lending sollen unterstützt werden und Kredite an Projekte vergeben, die Jobs schaffen und so zur Lösung sozialer Probleme beitragen. Dabei wird es eine eigene Risikobewertung geben, bei der nicht nur finanzielle Werte berücksichtigt werden. Außerdem will man ausschließlich in soziale und ökologisch nachhaltige Projekte investieren (lies dazu auch: nachhaltige Geldanlagen).

Aus den Gewinnen und Spenden will die Bank einen Fond speisen, der in Notsituationen – wie Arbeitslosigkeit oder Krankheit – geratene Kunden solidarisch unterstützt.

Und damit die Bank auch tatsächlich für alle zugänglich ist (auch für den brasilianischen Bauern ohne Internet-Zugang) sollen Agenten zum Einsatz kommen, die als Vertrauenspersonen für den Endkunden Geschäfte stellvertretend abwickeln.

Start via Crowdfunding

Der 1bank4all-Gründerverein benötigt noch ein beachtliches Startkapital, um seine idealistischen Visionen realisieren zu können. Eine Crowdfunding-Kampagne soll die 50.000 Euro auf die Beine stellen. Mit dem gesammelten Geld wird das Team dann die erste Version der zukünftigen Plattform fertigstellen und für Interessenten freischalten.

In fünf Jahren will 1bank4all dann bereits eine Million Kunden bedienen und deren Leben in verschiedener Art und Weise positiv beeinflussen.

Die Crowfunding-Kampagne hat am 12. März begonnen und dauert noch bis zum 28. April. Wer das Projekt finanziell unterstützen möchte, kann dies hier tun:

Wahlweise kann man auch Mitglied im Gründungsverein werden, sich in Fachgruppen engagieren und Seminare besuchen.

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