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Körperlotion bei Öko-Test: Mikroplastik in Markenprodukten

Bodylotion Öko-Test
Foto: Öko-Test

Gerade im Winter braucht die Haut viel Pflege, um nicht zu trocken zu werden. Bodylotions können hier helfen und deine Haut geschmeidig halten. Öko-Test hat sich Lotionen, Balsame und Cremes genauer angeschaut – nicht alle überzeugen.

Es wird kälter und die Haut verlangt nach mehr Pflege. Dafür eignen sich Bodylotions, Körperbalsame und -cremes gut, vor allem mit der Auslobung „reichhaltig“. Doch halten die Produkte, was sie versprechen? Und welche Stoffe enthalten die Cremes, die wir uns großflächig auf die Haut reiben?

Bodylotion-Test: Öko-Test prüft umfassend auf Schadstoffe

Das wollte Öko-Test herausfinden und hat 35 Produkte eingekauft, vorzugsweise für trockene Haut. 13 Lotionen sind als Naturkosmetik zertifiziert. Unter den getesteten Cremes befanden sich auch Produkte aus dem oberen Preissegment, die gerne zu Weihnachten verschenkt werden. Ungeachtet des Preises und der Marke untersuchte Öko-Test alle Lotionen auf kritische Inhaltsstoffe wie zum Beispiel PEG/PEG-Derivate, synthetische Polymere und das Antioxidans Butylhydroxytoluol (BHT), das im Verdacht steht, wie ein Umwelthormon zu wirken.

Die Tester:innen wollten ebenfalls wissen, ob Formaldehyd/-abspalter, halogenorganische Verbindungen und Duftstoffe in den Produkten zu finden sind. Duftstoffe wie Cinnamal, Cinnamylalkohol oder Hydroxycitronellal stehen im Verdacht, Allergien auszulösen. Ebenfalls im Labor geprüft wurde auf Rückstände von Parrafin, aromatische Mineralölbestandteile (MOAH) und Parabene. Zu guter Letzt untersuchten die Tester:innen von Öko-Test, wie hoch der Rezyklatanteil in der Verpackung war, wenn die Produkte in Plastikflaschen abgefüllt wurden.

Körperlotion Testsieger: Naturkosmetik überzeugt

Körperlotion Test
Körperlotion kann bei der Pflege der Haut helfen. Wichtig ist aber auch, die Haut nicht zu sehr durch zu viel Duschen zu strapazieren. (Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Andrea Piacquadio)

Klarer Gewinner des Tests sind die Naturkosmetikprodukte. Öko-Test kann diese ausnahmslos mit „sehr gut“ oder „gut“ empfehlen. Zu den Testsiegern zählen:

  • Alterra Intensiv Körperlotion Bio-Sanddorn („sehr gut“)
  • Alverde Cremeöl-Lotion Bio-Arganöl, Bio-Mandel (dm) („sehr gut“)
  • Cien Nature Bio-Sanddorn Bodylotion („sehr gut“)
  • Lavera Basis Sensitiv Body Milk reichhaltig („sehr gut“)
  • Weleda Skin Food Body Lotion („sehr gut“)

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Dove, Garnier, Rituals & Co.: Bekannte Marken enttäuschen im Körperlotion-Test

Je teurer das Produkt, desto besser die Qualität? Weit gefehlt, wie die aktuellen Testergebnisse von Öko-Test zeigen. Vor allem namhafte Marken konnten im Bodylotion-Test nicht überzeugen, denn sie enthielten zu viele unerwünschte Stoffe, wie zum Beispiel MOAH und PEG/PEG-Derivate.

Gut zwei Drittel der getesteten konventionellen Produkte enthalten zudem „lösliche Kunststoffverbindungen“, wie Öko-Test sie nennt. Folgt man der Definition von Greenpeace, gelten auch lösliche Kunststoffverbindungen als Mikroplastik. Unabhängig von Löslichkeit und Aggregatzustand sind Kunststoffverbindungen in Kosmetik problematisch, denn nach dem Duschen landen sie mitunter in der Umwelt – mit bisher unbekannten Folgen. Unter den Produkten, die Kunststoffverbindungen enthalten, sind:

  • Dove Body Love Intensive Pflege Body Lotion enthält außerdem MOAH und PEG/PEG-Derivate („ungenügend“)
  • Garnier Body Oil Beauty Pflegende Milch mit Ölen enthält zudem MOAH und PEG/PEG-Derivate („ungenügend“)
  • Rituals of Ayurveda Balancing Body Cream enthält ebenfalls PEG/PEG-Derivate („mangelhaft“)
  • Bebe Rich Body Balm enthält zudem MOAH („mangelhaft“)

Designer-Bodylotion fällt im Test durch

Bedenkliche Duftstoffe gehören ebenso wenig in Körperlotionen. Leider ist es bei einigen Produkten dennoch der Fall. Alle drei Produkte mit Designerduft enthielten den polyzyklischen Moschusduft Galaxolid, zum Beispiel die Bodylotion von Calvin Klein („ungenügend“) und Jean Paul Gaultier („ungenügend“). Zwei Cremes enthielten obendrein den synthetischen Duftstoff Cashmeran. Beide Verbindungen reichern sich im menschlichen Fettgewebe an. Galaxolid steht im Verdacht, das Hormonsystem zu beeinträchtigen.

Ein weiterer Risikofaktor: Galaxolid ist sehr schwer abbaubar. Der Stoff wurde bereits in Flüssen und Klärschlämmen, im Nordseewasser und sogar in Muttermilch nachgewiesen. Verzichten kann man in Kosmetik ebenfalls auf Duftstoffe mit allergischem Potenzial wie Cinnamal oder Hydroxycitronellal, wie Öko-Test findet. Dafür gab es bei einigen Lotionen Punktabzug.

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Weniger ist mehr: die beste Pflege für die Haut

Viel hilft viel: Das denken wir vielleicht auch, wenn es um Hautpflege geht. Immer gut waschen, immer schön eincremen. Dabei stimmt das so nicht, denn die Haut hat einen natürlichen Schutzmantel, der sich selbst gut reguliert und nicht viel Pflege bedarf. Vor allem zu viel Duschen oder Baden kann hier eher kontraproduktiv sein und schlimmstenfalls das Gleichgewicht der Haut stören. Sie wird dadurch trocken und gereizt.

Bevor wir also zur Creme greifen und versuchen, die bereits gereizte Haut wieder zu besänftigen, hilft es auch, die eigenen Angewohnheiten zu hinterfragen. Muss es wirklich jeden Tag eine heiße, lange Dusche sein? Oder reichen zwei oder drei Duschen pro Woche? Eine Dermatologin erklärt gegenüber Utopia, wie viel Waschen sinnvoll ist.

Alle Details zum Test findest du in der Ausgabe 12/2022 sowie online bei ökotest.de.

Mehr zum Thema Hautpflege findest du hier:

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