Im Herbst fallen die Blätter. Das gefallene Herbstlaub kannst du sinnvoll nutzen, anstatt es in die Biotonne zu werfen: Es ist nährstoffreich, lässt sich kompostieren oder dient Tieren als wärmender Unterschlupf.
Für viele ist Herbstlaub im Garten ein großes Ärgernis. Mit ohrenbetäubenden Laubbläsern oder Rechen wird den bunten Blättern auf dem Boden zu Leibe gerückt. Dabei ist die komplette Entfernung gar nicht notwendig. Denn dein Garten und die Lebewesen, die in ihm leben, profitieren von den Blättern. Lässt du das Herbstlaub liegen und nutzt es, ersparst du dir auch noch selbst Arbeit.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen: Von Gehwegen und Treppen solltest du Laub entfernen, da man auf den feuchten Blättern ausrutschen kann. Auch der komplette Rasen muss nicht mit Laub bedeckt sein, da es darunter aufgrund der Feuchtigkeit zu Schimmelbildung kommen kann und das Gras schlecht wächst.
Frostschutz: Herbstlaub als Mulch nutzen
Bevor du das gesamte Herbstlaub im Garten aufsammelst und auf den Kompost bringst, verteile die gefallenen Blätter lieber auf Blumenbeeten und über den Wurzeln von kälteempfindlichen Büschen und Beerensträuchern. Die Blätterschicht schützt dabei nicht nur vor Frost, sie versorgt den Boden auch mit wertvollen Nährstoffen und verhindern, dass Beikräuter keimen. Willst du mulchen, solltest du allerdings ein paar Punkte beachten. Denn nicht jedes Laub eignet sich als Mulch:
- Laub von Kastanie oder Eichen musst du zerkleinern, da es langsamer verrottet.
- Zudem solltest du es wegen der reichlich enthaltenen Gerbstoffe nur für Pflanzen nutzen, die saure Böden bevorzugen, wie zum Beispiel Heidelbeeren.
- Achte außerdem darauf, dass die Schicht dieser Blätter nicht zu dick wird.
- Schau dir das Kastanienlaub genau an, bevor du damit eine schützende Laubschicht in deinem Garten ausbringst. Ist es von der Miniermotte befallen, musst du es vollständig entsorgen. Denn im Laub überwintert die Puppe des Schädlings.
- Walnusslaub eignet sich nicht zum Mulchen. Es verrottet nicht nur langsam, sondern enthält auch Tannine, die empfindlichen Stauden und Büschen schaden können.
- Besser eignet sich das Laub von Obstbäumen.
Hast du ein Hochbeet, kannst du Herbstlaub auch als Füllung verwenden. Lege zuerst Äste als Drainage hinein, dann das Herbstlaub, dann Kompost und zum Schluss Erde.
Herbstlaub als Kompost nutzen
Im Komposter verrottet das Herbstlaub wesentlich langsamer als zum Beispiel Küchenabfälle. Du kannst es aber in dünnen Schichten immer wieder mit den anderen Abfällen schichten.
Dadurch erhältst du nach etwa einem Jahr Hummus, den du mit der Gartenerde vermischen kannst.
- Mit Kompost lässt sich Geld sparen, denn du musst keinen teuren Dünger kaufen.
- Zudem kann Kompost fast vollständig Torf ersetzen – beim Abbau von Torf werden für das Klima wichtige Moore zerstört und CO2 freigesetzt.
- Kompost ist ein unschädliches Mittel zur Verbesserung der Bodenqualität und versorgt die Erde mit wichtigen Nährstoffen.
Laub von der Straße oder einem Gehsteig neben einer viel befahrenen Strecke macht keinen guten Kompost. Es kann Nebenprodukte von fossilen Brennstoffen und Erdölprodukten enthalten. Verwende daher zum Kompostieren am besten nur Laub aus deinem Garten.
Übrigens eignet sich Laub nicht nur für den Kompost, aus den bunten Blättern kann auch Biogas hergestellt werden.
Alternativ zum Laub kompostieren kannst du die Blätter auch in einem eigenen Laubspeicher aufschichten, den du mithilfe von gerolltem Blumendraht schnell selber machen kannst. Indem du die Blätter vorher klein häckselst, lässt sich der Verrottungsprozess noch beschleunigen.
Herbstlaub nutzen: Winterquartier für Igel und andere Tiere
Während das Herbstlaub auf dem Rasen aufgesammelt werden sollte, da das darunter liegende Gras nicht wachsen kann, kannst du es unter Hecken, Bäumen oder Büschen liegen lassen. Herbstlaub wird von vielen Tieren als Unterschlupf genutzt. Über die bunten Blätter am Boden freuen sich nicht nur Spinnen, Würmer und Insekten, sondern auch Eidechsen und Frösche – und natürlich auch Igel, die auf der Suche nach einem geeigneten Ort für ihren Winterschlaf sind. Es ist wichtig, dass Tiere und Insekten das Herbstlaub nutzen dürfen. Eine Studie kam zu dem Ergebnis, dass es im Folgejahr weniger Schmetterlinge und Motten gibt, wenn das Laub entfernt wird.
Achte nur darauf, dass du die liegende Laubschicht nicht wieder umschichtest. Zudem sollte sie etwas geschützt beispielsweise unter Büschen, Bäumen oder Hecken liegen, damit sie nicht zu feucht wird und zu faulen beginnt.
Um Igel und andere Tiere im Garten zu schützen, solltest du übrigens in der Herbstzeit grundsätzlich keine Laubbläser, Laubsauger und Rasenmäher verwenden: Nimm stattdessen lieber einen Besen oder Rechen.
Eine weitere Möglichkeit, das Herbstlaub zu nutzen, ist das Basteln mit Blättern.
Überarbeitet von Lea Hermann
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