Per Smartphone die kleinen Läden um die Ecke unterstützen: Um die Geschäfte in den Innenstädten vor der Verdrängung durch Amazon, Zalando & Co. zu retten, hat ein Kölner Startup eine App entwickelt, die lokales Onlineshopping ermöglicht.
Onlineshopping ist bequem, zeitsparend, bietet eine riesige Auswahl – und man bekommt die Ware direkt an die Haustür geliefert. Genau diese Vorteile des Onlineshoppings will nun ein Startup aus Köln mit dem lokalen Einzelhandel verbinden und so die Fußgängerzonen und Einkaufsstraßen retten.
Die App „Shoppen“ soll es auch kleinen Läden ermöglichen, ihre Ware ohne viel Aufwand online zu verkaufen – und die Kunden können so lokal einkaufen, ohne tatsächlich in den Laden zu gehen.
So soll es funktionieren
Ladenbesitzer können mithilfe eines einfach zu bedienenden Tools ihre Produkte online einstellen und verwalten. App-User können so digital in Shops in ihrer Nähe stöbern, sich Dinge zurücklegen lassen um sie dann abzuholen oder aber Produkte über die Versandfunktion direkt nach Hause bestellen. Die teilnehmenden Einzelhändler können den Nutzern über die App zusätzlich persönliche Angebote machen, die auf deren Favoritenlisten basieren.
Die bestellte Ware soll dann innerhalb von 90 Minuten geliefert werden (Kosten: 7,20 Euro). Extra-Service: Wenn man die Ware gleich aus- oder anprobieren möchte, wartet der Kurier bis zu zehn Minuten und nimmt die Bestellung im Zweifelsfall wieder mit zurück.
Die „Shoppen“-App soll aber nicht nur als Onlineshop mit lokalen Anbietern dienen, sondern den Nutzern auch Läden und deren Produkte in ihrer Umgebung vorschlagen, um sie so zum Einkaufen in der Stadt zu motivieren.
Das Startup will sich laut dem Magazin Gründerszene über eine Provision finanzieren, die von den kooperierenden Einzelhändlern pro verkauftem Produkt gezahlt wird. Zudem soll es offenbar nach dem ersten, kostenlosen Jahr eine Art Abo geben, in dem die Händler eine monatliche Gebühr an die App-Betreiber zahlen.
Ab August soll die App in Köln getestet werden – längerfristig könnte sie dann in vielen deutschen Großstädten verfügbar werden.
Utopia meint: Die Idee, die Vorteile des Onlineshoppings mit der Untersützung des lokalen Einzelhandels zu koppeln, ist gut. Die App widerspricht damit aber gleichzeitig dem Gedanken des lokalen Shoppings als ein durch-die-Läden-stöbern und sich-Beraten-lassen – und erhöht potenziell den Lieferverkehr und die dadurch bedingten CO2-Emissionen weiter. Sollte sie sich langfristig etablieren, birgt sie zudem das Risiko, zum „Parasitendienst“ á la Lieferheld zu werden, der die Einzelhändler praktisch zwingt, sich (gegen Gebühr natürlich) listen zu lasten. Die weitere Entwicklung der App zu beobachten, lohnt sich also auf jeden Fall.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Too Good To Go: Mit dieser App rettest du Restaurant-Reste vor dem Müll
- Booksharing: Karte zeigt öffentliche Bücherschränke in deiner Nähe
- Alternativen zu Amazon
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.
War dieser Artikel interessant?