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Das beliebteste Gemüse der Deutschen – und warum du es jetzt nicht mehr essen solltest

Gemüse
Foto: CC0 / Pixabay - LubosHouska

Das Bundeslandwirtschaftsministerium lässt jährlich den Verbrauch von Gemüse in Deutschland ermitteln. Tomaten liegen dabei seit Jahren ganz vorn. Im Herbst und Winter hat der Konsum des roten Gemüses allerdings eine Schattenseite.

Nicht Zwiebeln, nicht Karotten, nicht Gurken, sondern Tomaten sind das beliebteste Gemüse in Deutschland. Das geht aus einer Statistik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hervor, die auf den Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) basiert. Demnach wurden in Deutschland im zuletzt analysierten Zeitraum von Juli 2022 bis Juni 2023 circa 2,5 Millionen Tonnen Tomaten verbraucht, also für den direkten Konsum oder für die Weiterverarbeitung gekauft. Das sind 30 Kilogramm pro Person.

Auf Platz 2 landen Möhren bzw. Karotten gemeinsam mit Roten Rüben bzw. Roter Bete (die Statistik fasst beide Gemüsesorten zusammen). Davon wurden 900.000 Tonnen verbraucht, also 11 Kilogramm pro Kopf. Speisezwiebeln folgen mit 729.000 Tonnen (9 kg pro Kopf) auf Platz 3, danach kommen Gurken mit 580.000 Tonnen (7 kg pro Kopf). Auf Platz 5 folgen Weißkohl und Rotkohl, die für die Statistik zusammengefasst wurden, und von denen die Deutschen 323.000 Tonnen (4 kg pro Kopf) konsumierten.

Insgesamt wurden in Deutschland im beobachteten Zeitraum 8,7 Millionen Tonnen Gemüse (103 kg pro Kopf) verbraucht, eine halbe Million weniger als in den zwölf Monaten davor.

Tomaten: Ab November besser darauf verzichten

Dass Tomaten das beliebteste Gemüse in Deutschland sind, liegt mit Sicherheit an ihrer Vielseitigkeit. Schließlich wird die rote Frucht der Tomatenpflanze nicht nur gerne roh auf belegten Broten oder in Salaten verzehrt, sondern kann auch zu Tomatenmark, Tomatensoße oder Ketchup weiterverarbeitet werden.

Der hohe Tomaten-Konsum der Deutschen hat aber auch eine Schattenseite. Denn in der kalten Jahreszeit kommen fast alle Tomaten aus Gewächshäusern, wo sie unter sehr hohem Energieverbrauch heranwachsen. Dazu wird das Gemüse außerhalb der Saison meist aus dem Ausland importiert, muss also oft weite Transportwege zurücklegen. Ab November ist es also besser, auf frische Tomaten zu verzichten und saisonales Gemüse zu nutzen.

Auch bei Konserven auf Herkunft achten

Bei Tomatenprodukten in Konserven, wie etwa passierte Bio-Tomaten, kannst du dennoch zugreifen. Denn hierfür werden die Tomaten zur passenden Saison geerntet. Doch Vorsicht: Tomaten im Glas oder in der Dose kommen oft aus China, haben also lange Transportwege und eine entsprechend schlechte CO2-Bilanz. Schaue beim Einkauf also besser genau hin oder greife zu Wintergemüse, das in Deutschland Saison hat.

Alternativ kannst du auch eine Gemüsekiste abonnieren, etwa bei Etepetete. So musst du dir beim Einkauf nicht ständig Gedanken über Saisonalität machen. Stattdessen bekommst du gerettetes Gemüse aus Deutschland und den umliegenden EU-Ländern in regelmäßigen Abständen bequem nach Hause geliefert.

Sind Kartoffeln nicht das beliebteste Gemüse?

Würde man die Kartoffel als Gemüse zählen, würde sie die Tomate von Platz 1 stoßen. Denn in Deutschland wurden im Wirtschaftsjahr 2022/23 mehr Kartoffeln als Tomaten verbraucht, nämlich 4,6 Millionen Tonnen (54 kg pro Kopf). Das BMEL betrachtet die Kartoffel jedoch nicht als Gemüse, sondern führt sie in einer eigenen Kategorie.

Zwar gibt es durchaus Argumente dafür, die Kartoffel als Gemüse zu sehen. Wenn es um Ernährung geht, wird die stärkehaltige Knolle aber meist nicht so zugeordnet, da sie sich in der Zusammensetzung der Nährstoffe zu sehr von den meisten Gemüsesorten unterscheidet und in der Küche somit eine andere Rolle einnimmt. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) klassifiziert Kartoffeln nicht als Gemüse und fasst die Knollen mit Getreide und Getreideprodukten zu einer Kategorie zusammen.

Übrigens: Auch bei Tomaten ist umstritten, ob es sich dabei um Gemüse handelt. Aus botanischer Sicht müsste man sie eher dem Obst zuordnen, da Tomaten Früchte sind, die Samen haben und aus der Blüte der Pflanze wachsen. Allerdings hilft die Botanik nicht weiter, wenn es darum geht, etwas als Gemüse zu klassifizieren. Denn „Gemüse ist kein richtiger botanischer Begriff“, sondern Umgangssprache, sagt Uwe Sonnewald von der Deutschen Botanischen Gesellschaft gegenüber Utopia. In der Ernährung werden Tomaten jedoch eindeutig wie Gemüse benutzt und nicht wie Obst. Das BMEL ordnet Tomaten deshalb als Gemüse ein.

Verwendete Quellen: BMEL (Gemüse), BMEL (Kartoffeln), DGE

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