Sushi im Plastikbehälter, Nudeln aus der Styroporbox, Döner in Alufolie und zum Transportieren noch eine Plastiktüte dazu – Take Away ist bequem, sorgt aber häufig für eine regelrechte Müllorgie. Eine Berliner Initiative will das ändern, denn die müllfreie Verpackung der Zukunft ist längst erfunden.
Gute Ideen kann man auch daran erkennen, dass man sich darüber wundert, warum es sie nicht schon längst gab. Die Tiffin Box ist so eine, aber eigentlich gibt es die schon lange Zeit. In Indien wird die müllfreie Lebensmittelversorgung seit Jahrhunderten praktiziert, heute bekommen in Mumbai 200.000 Menschen ihr Mittagessen in Edelstahlbehältern ins Büro geliefert.
Das Tiffin Projekt aus Berlin will solche Boxen nach Deutschland bringen, damit Essen zum Mitnehmen nicht mehr gleichzeitig Müll produzieren beutet. Logistisch sieht das Ganze so aus: Restaurants werden mit den Tiffin-Boxen ausgestattet, um sie ihren Kunden als Alternativen zu Wegwerfbehältern anzubieten. Die nehmen ihr Essen (nach Registrierung im Restaurant) darin mit und bringen die Tiffin Box bei der nächsten Gelegenheit wieder zurück.
Die Tiffin Box: fair, umweltfreundlich, appetitlich
Die Tiffin Box aus Edelstahl ist nicht nur umweltfreundlich, sie sorgt auch für dekorativ präsentiertes Mittagessen ohne den faden Beigeschmack von Plastik – oder machen Ihnen Styroporbehälter und Plastikboxen Appetit? Für den deutschen Take Away Markt hat das Tiffin Projekt eine eigene Box kreiert: durch ein mehrlagiges Design mit praktischem Tragegriff soll sie sich uneingeschränkt für das Mitnehmen von kompletten Mahlzeiten eignen. Produziert werden die Boxen in einem Familienbetrieb in Indien, in dem die Mitarbeiter zu fairen Bedingungen arbeiten. Das hat uns Projektgründer Mustafa Demirtas vom Hersteller Eco Brotbox versichert.
Jetzt Crowdfunding unterstützen
Ähnliche Konzepte existieren bereits in Kanada, England und der Schweiz. Dort stieß die Idee von müllfreiem Take Away auf reges Interesse. Um auch Deutschland schrittweise sauberer zu gestalten, soll dieser Trend mit dem Tiffin Projekt zunächst in Berlin Fuß fassen. „Ein großes Ziel ist es natürlich, immer mehr Menschen zu einem nachhaltigen Lebensstil anzuregen, um langfristig die Umweltbelastung durch Plastik und anderen Müll zu verringern“, erklärt Projektleiter Hendrik Raufmann. „Wir hoffen als regionale Initiative auf die Unterstützung vieler umweltbewusster und experimentierfreudiger Berliner!“
Denn damit das Projekt verwirklicht werden kann und die ersten Partnerrestaurants mit den Tiffin Boxen ausgestattet werden können, werden zunächst die nötigen finanziellen Mittel benötigt – die zugehörige Crowdfunding-Kampagne läuft noch einige Tage.
Utopia meint: Die Idee ist grandios, das Produkt auch: Edelstahl ist zwar ein energieintensives, dafür aber langlebiges Material, das sich hervorragend für den Transport und die Lagerung von Lebensmitteln eignet. Und vor allem macht die Initiative auf einen Missstand aufmerksam, den wir allzu oft stillschweigend billigen: dass wir beim Essen Müll produzieren. Darum sollten wir das Tiffin Projekt unterstützen.
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