In den Supermarktregalen könnten in den nächsten Wochen einige Produkte fehlen: Edeka hat zu einem Bestellstopp für Artikel von Mars, Red Bull und Heiniken aufgerufen. Eine Taktik, die Edeka schon einmal erfolgreich angewandt hat.
Es ist ein ungewöhnlicher Schritt: Mitten im Weihnachtsgeschäft startet Edeka den nächsten Handelsstreit. Erst Anfang des Jahres hatte die Supermarkt-Kette mehr als 160 Nestlé-Produkte aus dem Sortiment genommen, um bessere Lieferpreise auszuhandeln.
Auch jetzt geht es wieder um die Preise. Das Einkaufsbündnis „Agecore“, zu dem auch Edeka gehört, will für 2019 bessere Konditionen erzielen. Laut Lebensmittelzeitung sollen sich die Preise um mindestens 0,8 Prozent verbessern. Um das zu erreichen, habe Edeka einen Bestellstopp gefordert: 56 Produkte von Mars, 21 von Red Bull und 14 von Heineken werden demnach ausgelistet.
Edeka war schon einmal erfolgreich
Mit dabei seien im ersten Schritt Marken wie Amicelli, M&M’s, Wrigley‘s und Pedigree. Je nachdem wie Mars, Red Bull und Heineken reagieren, könnten weitere Marken folgen.
Dass die Taktik funktioniert, zeigt der Streit mit Nestlé: Nach mehreren Monaten Boykott einigten sich Nestlé und Edeka auf eine „ausgeglichene Vereinbarung“.
Edekas Boykotte zeigen: Es geht auch ohne die Großkonzerne
Eigentlich gäbe es jedoch ganz andere Gründe, die großen Lebensmittelkonzerne zu boykottieren. Immer wieder stehen Unternehmen wie Nestlé oder Mars in der Kritik: Weil in Produktionsstätten teilweise Arbeiter ausgebeutet werden, sie Palmöl aus Regenwald-Plantagen beziehen, wegen irreführender Werbeversprechen oder Lebensmittelskandale.
Dass Edeka solche Konzerne jedoch überhaupt boykottieren kann, ist vielversprechend. Nestlé und Mars gehören zu den größten Lebensmittelkonzernen der Welt, Heineken ist der zweitgrößte Brauereikonzern weltweit. Der Edeka-Boykott zeigt: Trotz ihrer Marktmacht geht es prinzipiell auch ohne diese Marken.
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