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Ethical Fashion Show 2017: raus aus der Öko-Nische

Ethical Fashion Show Berlin 2017: vegane Jeans von mud
Foto: © M. Sewalski / Avocado Store

Öko-Fashion im Rampenlicht: Drei Tage lang drehte sich alles um ökologisch und fair produzierte Mode. Im Rahmen der Berlin Fashion Week fand vom 17.-19. Januar das grüne Messeduo Ethical Fashion Show und Greenshowroom in Berlin statt.

Im Postbahnhof am Berliner Ostbahnhof stellten mehr als 170 internationale Top-Labels im Bereich Eco-Fashion ihre neuen Kollektionen für die Herbst/Winter-Saison 2017/18 vor. Darunter bekannte Marken wie Bleed, Lana, Lanius, Living Crafts, Mela Wear und Thokkthokk. High-Fashion und Accessoires präsentierte der Greenshowroom, Street- und Casualwear zeigte die Ethical Fashion Show Berlin.

Ethical Fashion Show: hier kann Berlin Fashion Week auch nachhaltig

Progressives Design und Performance in Kombination mit Ressourceneffizienz und Kreislauffähigkeit sind in der Wintersaison die zentralen Themen. Die diesjährigen Trends der „grünen Mode“ ähneln denen der konventionellen, so Mimi Sewalski, Geschäftsführerin des Avocado Stores. So sehe man auf der Ethical Fashion Show und im Greenshowroom Samt, bunte Prints, Volumen, Proportionen, Casual Chic aber auch Skandinavien-Styles, also minimalistisch akzentuierte Mode. Der sportliche Eco Fashion Style aus dem Skater- und Surferbereich wie von bleed oder Recolution sei weiterhin angesagt, so Sewalski.

Ethical Fashion Show Berlin 2017: vegane Daunenjacke von bleed
Vegane Daunenjacke vom Label bleed (Foto: © M. Sewalski / Avocado Store)

In der Herbst/Winter-Saison 2017/18 kommt die Zeit der Gegensätze im Öko-Fashion-Bereich. Dekorative Muster treffen auf sportlichen Minimalismus, weite Silhouetten auf schmale Schnitte, rauchige Töne auf knallige Farben. Die Mode wird bunter und abwechslungsreicher. Gleichzeitig muss Winterkleidung natürlich warm halten, was eine Herausforderung für die veganen Labels ist. „Schön warm hält auf jeden Fall die Outdoor-Jacke von Bleed, die ich auf der Show gesehen habe. Gefüllt mit recyceltem Polyester ist das die „tierleidfreie“ Alternative zur Daunenjacke“, so Sewalski.

Eco-Fashion setzt Trends

Formlose Schnitte und sackartige Gewänder? Das stellen sich wohl manche noch unter dem Begriff „Öko-Mode“ vor. Das dem nicht so ist, betont Mimi Sewalski im Utopia-Gespräch: „Die bewährten Öko-Labels werden immer professioneller was Schnitte, Styles und Trends betrifft. Eco-Fashion setzt Trends und wird zum Trendsetter.“ So würden sich viele Besucher und Einkäufer der „herkömmlichen“ Messen im Green Showroom tummeln, das Interesse an grüner Mode sei da. Umgekehrt besuchten viele „Öko-Händler“ die herkömmlichen Messen.

Ethical Fashion Show Berlin 2017: Schuh aus Plastikflaschen von nae
Aus acht PET-Flaschen wird dieser Schuh vom portugiesischen Label nae gefertigt. (Foto: © Utopia/vs)

So gebe es auch Kooperationen zwischen beiden Seiten, wie dem nachhaltigen Kölner Label Lanius und dem Traditionsunternehmen Kunert, bekannt für Strumpfhosen. „Passend zur Kunert Strumpfhose, hergestellt aus einem aus recycelten Fischernetzen produzierten innovativem Garn, präsentiert Lanius seine Mantel-Kompetenz mit sechs farblich auf die Strumpfhosen abgestimmten Walkmänteln aus Bio-Schurwolle. Die Mäntel überzeugen durch ihre puristische Silhouette und ihre Qualität, die über mehrere Saisons langlebig ist“, erklärt die Geschäftsführerin des Avocado Stores.

Greenshowroom mit Ausstellerrekord

Neben Messehighlights wie den beiden Modenschauen „Salonshow“ und „Ethical Fashion on Stage“, gab es Vorträge zu den Themen Textilbündnis, Plastik im Wasser und die Rolle der Textilindustrie, transparente textile Lieferketten und Fairtrade.

Mit 178 Labels verzeichnete die seit 2012 stattfindende Ethical Fashion Show und der Greenshowroom 2017 einen neuen Ausstellerrekord. Organisator beider Veranstaltungen ist die Messe Frankfurt, die rund 50 Textilmessen in Europa, Afrika, Asien und Amerika durchführt.

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