Die Schimpansenforscherin Jane Goodall gehört heute zu den bekanntesten Tierschützern weltweit. Über ihren persönlichen Weg kommt nun ein sehr sehenswerter Dokumentarfilm: „Jane“.
“Nach Afrika gehen, mit Tieren leben. Das ist alles, worüber ich je nachgedacht habe.“ – Jane Goodall
Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass die berühmte Affenforscherin Jane Goodall die Tierforschung, unsere Sicht auf Menschenaffen und vielleicht sogar das gesellschaftliche Bild von beruflich erfolgreichen Frauen entscheidend mitgeprägt hat. Die Bilder von der Wissenschaftlerin, die mit Schimpansen lebte, gingen um die Welt; bis heute setzt sich öffentlich für Tierschutz und Umweltschutz ein.
Über die Anfänge ihrer Forschungsarbeit und ihre persönliche Geschichte hat der Oscar- und Emmy-nominierte Regisseur Brett Morgen nun einen eindrucksvollen Dokumentarfilm gemacht.
Um das Leben der Forscherin und Umweltschützerin neu zu beleuchten, nutzte er unter anderem nie zuvor gesehenes 16mm-Filmmaterial, das nach 50 Jahren aus den Archiven von National Geographic ausgegraben wurde.
Jane Goodall: einzigartige Tierbeobachterin
Der Film erzählt Goodalls Geschichte ab 1960, als die Britin im Alter von 26 Jahren in Gombe, einem entlegenen Gebiet des nordwestlichen Tansania ankam, um Schimpansen zu studieren. Motiviert durch ihre Tierliebe aber ohne wissenschaftliche Ausbildung entwickelte Goodall eine einzigartige Herangehensweise an die Tierbeobachtung und schaffte es so schnell, in der männliche dominierten Forschungswelt Aufsehen zu erregen.
„Zu der Zeit wollte ich Dinge tun, die Männer taten und Frauen nicht.“ – Jane Goodall
Mit viel Geduld gewann sie das Vertrauen der Schimpansen und konnte so noch nie dagewesene Erkenntnisse erlangen. Ihre Entdeckung, dass Schimpansen Werkzeuge benutzen, um an Nahrung zu kommen und die Schlussfolgerung, dass die Tiere hochintelligent sind, machte weltweit Schlagzeilen und veränderte die öffentliche und wissenschaftliche Wahrnehmung der Tiere.
„Ein ergreifendes Porträt“
Der Dokumentarfilm zeigt aber nicht nur Goodalls Arbeit und Leben mit den Schimpansen, sondern auch, wie sie 1964 ihren späteren Ehemann, den Filmemacher Hugo van Lawick kennenlernte, der ihre Arbeit dokumentieren sollte. Für den neuen Film stellte er herausragendes Tierfilmmaterial zu Verfügung.
Neben vielen berührenden Aufnahmen der Schimpansen schließt die Doku auch tragische Momente mit ein: Sie zeigt Goodalls Enttäuschung, als ihre geliebte Schimpansen einem Ausbruch von Polio erliegen und wie sie untereinander in brutale Kämpfe verfallen.
Mit der Kombination aus Filmmaterial von Goodalls Forschungsarbeit, persönlichen Interviews und Familienvideos gelingt Regisseur Morgen „ein wirklich ergreifendes Porträt eines Vermächtnisses“ (Hollywood Reporter) – das einer starken Frau, die allen Widrigkeiten zum Trotz eine der beliebtesten und bekanntesten Umweltschützerinnen der Welt wurde.
Der Film: „Jane“ ist u.A. auf Netflix, Amazon** und iTunes** zu sehen.
Hier kannst du den Trailer ansehen:
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