Mit der „Detox“-Kampagne möchte Greenpeace große Modemarken bis 2020 dazu bringen, schadstofffrei zu produzieren. Die dritte Zwischenbilanz fällt ausgerechnet für die Fast-Fashion-Riesen Zara, H&M und Benetton positiv aus.
Der Entgiftungskampagne von Greenpeace schlossen sich 2011 einige der weltweit führenden Modemarken an. Insgesamt 19 Kleidungshersteller verpflichteten sich damit, bis 2020 schadstofffrei zu produzieren. Regelmäßig untersucht die Umweltorganisation, wie weit die Unternehmen in ihren Entgiftungs-Bestrebungen bereits sind.
Überprüft wurde nun, ob und in wieweit die Unternehmen schädliche Chemikalien bereits aus ihrer Lieferkette verbannt haben. Außerdem: Ob und wie gefährliche Stoffe aus der Produktion herausgehalten werden, ob auf die als krebserregend geltenden per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) in der Herstellung verzichtet wird und ob die Zuliefererbetriebe ausreichend Daten über ihre Abwässer veröffentlichen und diese Daten auch kontrolliert werden.
H&M, Zara und Benetton sind Vorreiter
Drei Modemarken schnitten besonders gut ab: H&M, Zara und Benetton erklärt Greenpeace zu Vorreiter („Avantgarde“) in Sachen Entgiftung. H&M und Inditex (u.a. Mutterkonzern von Zara) zählten schon bei der letzten Zwischenbilanz zu den sauberer produzierenden Marken. Benetton erreicht dieses Mal ebenfalls die höchste Bewertung. Das Unternehmen hat es geschafft, das gesundheitsschädliche PFC aus seinen Produktionsprozessen zu entfernen und verbesserte sich auch in Sachen Transparenz.
Zur Einzelhandelsgruppe Inditex gehören unter anderem Zara und Massimo Dutti. Besonders wird das Unternehmen für seine Transparenz gelobt: es stellt sicher, dass seine Zulieferer die Daten über gefährliche Chemikalien in ihren Abwässern bekannt geben. Zudem hat Inditex PFC innerhalb seines vorgelegten Zeitplans aus der Produktion verbannt.
Viele Marken befinden sich noch „im Wandel“
12 Kleidungshersteller befinden sich derzeit laut Greenpeace immerhin „im Wandel“. Dazu gehören unter anderem Mango, C&A, Levis und sogar Primark. Diese Marken machten bereits Fortschritte bei der Umsetzung ihrer Pläne – um das „Detox“-Ziel bis 2020 zu erreichen, müssen sie ihr Vorhaben allerdings schneller umsetzen.
Einige Unternehmen haben sich ursprünglich zwar dazu verpflichtet, zeigen laut Greenpeace derzeit aber überhaupt keine Bemühungen zu entgiften. In die Kategorie „Fauxpas“ fallen unter anderem die Marken Esprit, Nike und Victoria’s Secret.
Faire Produktion spielt keine Rolle
Bei der Detox-Kampagne geht es Greenpeace vor allem um die Vermeidung von Giftsoffen in der Produktion von Kleidung. Das kommt der Umwelt zugute, aber auch uns als Verbrauchern. Andere Kriterien beurteilt Greenpeace innerhalb der Detox-Kampagne allerdings nicht. Das bedeutet konkret: auch wenn diese Unternehmen giftfrei produzieren, gehen sie nicht automatisch fair mit ihren Arbeitern und Zulieferern um. Wer also sichergehen will, dass seine Kleidung nicht nur umweltschonend, sondern auch fair hergestellt wurde, der ist mit zertifizierter Bio- und Fairtrade-Mode besser bedient. Für giftfreie Kleidung gibt es zudem einige Siegel, hier findest du die wichtigsten für giftfreie Kleidung.
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