Eine Autobahn für Fahrräder – das klingt natürlich paradox und gemeint sind sogenannnte Fahrradschnellwege. Die Stadt Hamburg plant offenbar mehrere solcher breiten Radwege, welche die Stadt mit dem Umland verbinden sollen.
Damit reagiert Hamburg auf die Ankündigung von Unionspolitikern, dass sich der Bund in Zukunft am Bau von Radschnellwegen finanziell beteiligen will. Offenbar sollen noch in diesem Jahr 25 Millionen Euro dafür bereitgestellt werden.
„Wir sind jetzt aktiv in der Planung und prüfen, welche Korridore in Frage kommen“, sagte der Radverkehrsexperte und Bürgerschaftsabgeordnete der Grünen, Martin Bill, dem Hamburger Abendblatt.
Erwogen werden Informationen der Lokalzeitung zufolge beispielsweise Strecken von Pinneberg und Norderstedt nach Hamburg, eine Verbindung von der Veddel über Wilhelmsburg bis Harburg sowie eine Strecke vom Fähranleger in Finkenwerder bis ins Umland.
Mehr Radverkehr – besseres Klima
Die Radschnellwege sollen den Fahrradverkehr fördern und auch für Pendler attraktiver machen. Anders als die meisten Radwege in der Stadt sind Schnellwege breit genug, so dass sich Radfahrer problemlos überholen können. Zudem verlaufen sie über größere Entfernungen ohne von Kreuzungen oder Ampeln unterbrochen zu werden. Oft führen sie daher über eigens gebaute Brücken oder durch Tunnel.
Wie die Hamburger Radschnellwege aussehen sollen, ist noch nicht abschließend geklärt. Offenbar sollen vergleichbare Projekte in Holland und Dänemark zum Vorbild dienen, auch Norwegen kündigte kürzlich den Bau von „Fahrrad-Autobahnen“ an.
In Zusammenarbeit mit der Organisation „Metropolregion Hamburg“ will die Stadt Hamburg laut dem Abendblatt demnächst eine „Erreichbarkeits-Analyse“ vorstellen.
Utopia meint: Hamburgs Pläne für den verbesserten Fahrradverkehr könnten helfen, das Klima zu schützen, indem sie Pendlern einen Anreiz bieten, mit dem Fahrrad in die Stadt zu fahren. Letztlich würde davon nicht nur die Umwelt profitieren, auch die Luftqualität für die Bürger könnte sich verbessern. Und dass Rad fahren für unsere Gesundheit besser ist und fit hält, wissen wir ja eh alle.
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