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Lena Meyer-Landrut kündigt Partnerschaft mit H&M an – und erntet einen Shitstorm

H&M Lena Meyer-Landrut
Foto: Instagram / lenameyerlandrut

Die Sängerin hat auf Instagram verkündet, dass es bei H&M bald Kleider „Selected by Lena“ geben wird. Die Reaktionen auf diese Kooperation sind aber nicht nur positiv.

Ein kurzer Videoclip und ein euphorischer Post bei Instagram kündigen Lena Meyer-Landruts neues Projekt an: „Es ist offiziell! Am 03.05. ist es soweit.. Es wird eine exklusive H&M SELECTED BY Kollektion von mir geben. @hm Vielen vielen Dank – es ist so wunderbar und die Sachen wirklich schön!““, schreibt die Sängerin in dem sozialen Netzwerk.

Bei vielen ihrer Fans hält sich die Begeisterung in Grenzen

Der Modekonzern bringt gemeinsam mit der Hannoveranerin eine exklusive Sommer-Kollektion heraus, bei der Meyer-Landrut ihre Lieblings-Looks ausgewählt hat. Die Kleider aus Materialien wie Leinen, in Creme-, Weiß- und Grüntönen und teils mit Palmenmotiven werden in den Shops und online erhältlich sein.

Hier siehst du Lena Meyer-Landruts Post bei Instagram:

„Schade, dass du kein nachhaltiges, faires Unternehmen unterstützt“

Auf der H&M-Webseite wird die Sängerin zitiert: „Ich liebe es, wie schön sommerlich, leicht und gleichzeitig vielfältig kombinierbar die Kollektion ist.“ Ihre Lieblingsstücke seien „das weiße Leinenkleid und die Culottes.“ Bei vielen ihrer Fans hält sich die Begeisterung dagegen in Grenzen: Neben positiven Reaktionen und Herzchen-Emojis gibt es bei Instagram auch viel Kritik.

Der Shitstorm bezieht sich darauf, dass Lena Meyer-Landrut sich für ihre Kooperation ausgerechnet H&M ausgesucht hat – einen Fast-Fashion-Konzern, der immer wieder für Negatives wie niedrige Löhne, Kinderarbeit oder tonnenweise vernichtete, neue Kleidung angeprangert wird. „Schade, dass du kein nachhaltiges, faires Unternehmen unterstützt“, heißt es von Seiten etlicher Fans, die sich teilweise sehr ausführlich zu Wort melden.

Die Fans wünschen sich ein anderes Statement

„Lena, du scheinst doch ein reflektierter Mensch zu sein, also kann man dir nicht unterstellen, dass du die Hintergründe nicht kennst“, äußert sich ein Follower. „Du sprichst doch auch davon, dass dir Umweltbewusstsein wichtig ist. Diese Denkweise geht mit Fast Fashion nicht d’accord. Umweltzerstörung, Niedriglöhne, grausame Arbeitsbedingungen – ist das alles wirklich wert, damit dein Portemonnaie noch praller wird?“

„Andere ‚kleine‘ Influencer, die keine Millionen auf dem Konto haben schaffen es doch auch, nur mit nachhaltigen Marken zu kooperieren. Diese Nimm-Mentalität, wie Lena und andere Prominente sie praktizieren, finde ich einfach nur unendlich traurig. Man muss sich immer fragen, auf wessen Kosten man gerade profitiert“, lautet ein weiterer Kommentar. Eine andere Followerin schreibt: „Ich finde dich so toll! Und so wunderschön! Vor allem deine starke Persönlichkeit! Aber wie wäre es mal mit einer Fairtrade-Marke? Wie z.B. Armedangels (Köln) oder Kings of Indigo? DAS wäre doch mal ein Statement. Vor allem zur Fashion Revolution week :).“

Sara Nuru wirbt für H&Ms „Conscious Collection“

Lena Meyer-Landruts Promi-Kollegin, das Model Sara Nuru, wirbt ebenfalls für H&M: Die ehemalige „Germany’s Next Topmodel“-Gewinnerin ist das Gesicht der „Conscious Exclusive Kollection“ und der regulären „Conscious Collection“ von H&M. Dabei vertreibt der Modekonzern unter der Exclusive-Linie Kleidung aus Recycling- und anderen nachhaltigen Materialien wie Biobaumwolle, Tencel oder recyceltem Polyester. Die sind zwar tatsächlich etwas nachhaltiger, faire Produktionsbedingungen fehlen allerdings – zudem handelt es sich zumindest bei der Exclusive-Kollektion um ein limitiertes Angebot, das nur einen kleinen Teil der Mode von H&M repräsentiert.

Sara Nurus Kooperation erscheint etwas überraschend, denn im Interview mit Utopia hatte sie noch betont, sie würde nur für ausgewählte Partner und Kunden modeln: „Mir ist wichtig, was sie vermitteln: Nachhaltigkeit zum Beispiel, Diversität ist mir wichtig und ein sauberes Image“, sagte das Model im Gespräch. Auf Instagram schrieb sie selbst zur Zusammenarbeit mit dem Modekonzern: „Auch wenn H&M erst am Anfang steht und noch sehr viel getan werden muss, finde ich es wichtig und richtig, dass große Marken ihren Einfluss nutzen und auf nachhaltige Materialen wie Biobaumwolle oder recyceltes Polyester aus PET Flaschen zurückgreifen und somit den Wandel vorantreiben. Ich hoffe, dass viele weitere Marken von klein bis groß, folgen werden und auch Verantwortung übernehmen.“

Hier siehst du Sara Nurus Post bei Instagram:

Auch das Model musste Kritik einstecken

Dennoch musste auch das Sara Nuru für ihr Engagement, das im Gegensatz zu Lena Meyer-Landruts zumindest auf das Thema „nachhaltige Mode“ aufmerksam macht, Kritik einstecken: „Natürlich ist es wichtig, dass so große Labels nachhaltige Materialien benutzen, aber so lange das immer noch auf Kosten der Gesundheit und Lebensbedingungen der Näherinnen geschieht, hat es weiterhin einen sehr faden Beigeschmack“, schreibt eine Followerin. „… Die Negativspirale dreht sich weiter. Daher sage ich, weiterhin Hände weg von solchen Marken!“

Utopia meint: Wahrscheinlich steckt hinter den Nachhaltigkeits-Bemühungen bei H&M vor allem die Reaktion auf eine entsprechende Nachfrage. Dennoch macht H&M als großer Modekonzern so zumindest auf das Thema „Nachhaltige Mode“ aufmerksam – und erreicht damit ein breites Publikum. Besser fänden wir es, wenn Promis wie Lena Meyer-Landrut oder Sara Nuru mit ihrer Bekanntheit kleine, Fair-Fashion-Labels unterstützen würden, die wirklich fair und nachhaltig schöne Mode herstellen – und eine gute Alternative zu „Lenas Sommer-Favoriten“ darstellen.

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