Nur wenige der Kneten im Test des Verbrauchermagazins Öko-Test waren frei von Mineralölrückständen (MOAH). Einige Kneten für Kinder enthalten auch Formaldehyd. Beides steht in Verdacht krebserregend zu sein und hat daher in Kinderspielzeug nichts zu suchen.
Knete gilt als pädagogisch wertvolles Spielzeug, das die Kreativität und Motorik der Kinder fördert. Weil Kinder beim Kneten auch mal die Finger in den Mund nehmen, sollte die Knete frei von Schadstoffen sein. Doch Öko-Test hat gleich mehrere Stoffe entdeckt, die für Kinder gefährlich werden können. Allen voran Mineralöl-Rückstände (MOAH), die schon in kleinsten Mengen krebserregend sein können.
MOAH können über Wachse in die Knete gelangen, aber auch durch Verunreinigungen bei der Produktion. Bereits 2018 hatte Öko-Test diverse Schadstoffe beanstandet und nur drei Produkte empfehlen können. Der neue Test 2020 zeigt: Noch immer sind (zu) viele Schadstoffe beim Spielen mit der Knete dabei – vor allem bei den Produkten bekannter Marken.
Öko-Test Knete – Alle Testergebnisse als PDF**
Knete bei Öko-Test: Diese Produkte sind „sehr gut“
Bereits 2013 und 2018 hatte Öko-Test Knete im Labor untersucht und nun weitere Tests vorgenommen. Viele der früher guten Kneten sind aufgrund präziserer Messtechnik heute nur noch mittelmäßig.
- Im Test 2020 konnten immerhin fünf Produkte überzeugen und erhalten die Note „sehr gut“. Die Kneten sind frei von Mineralöl und enthalten auch darüber hinaus keine bedenklichen Inhaltsstoffe.
- ÖkoNorm Nawaro Soft mit 4 Knetbechern (erhältlich** bei Avocadostore, Memolife) ist einer der fünf Testsieger 2020. Bereits im vorangegangenen Test hatte Öko-Test die Knete mit der Bestnote „sehr gut“ bewertet.
Das CreativeKidsKnete-Set mit 5 Bechern war 2018 ebenfalls unter den Testsiegern. Allerdings hat Öko-Test in der neusten Testreihe Borsäure in der Knete nachgewiesen. Bor kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Zwar liege der Bor-Gehalte innerhalb der Grenzwerte und auch bei Verschlucken bestehe keine akute Gefahr, schreibt Öko-Test. Doch auch das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) weist in der Zeitschrift darauf hin, dass so wenig Borsäure wie möglich in Kinderspielzeug enthalten sein sollte.
Mineralöl in der Knete vieler Hersteller
Bei den Testsiegern 2018 und 2020 handelt es sich um Knete im Becher. Von den typischen Kneten in Stangenform konnte dagegen keine ein „sehr gutes“ Ergebnis im Test erzielen. Einer der häufigsten Gründe für die schlechten Ergebnisse sind Mineralölrückstände (MOAH). Unter diesen aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen können sich krebserregende Verbindungen befinden. Bekannte Schulmaterial-Hersteller wie Herlitz und Pelikan haben daher nur „befriedigend“ abgeschnitten.
Formaldehyd in Knete entdeckt
Das als krebserregend geltende Formaldehyd hat Öko-Test in gleich fünf Kneten nachgewiesen. Es wird oft dazu verwendet, Produkte haltbar zu machen. Im letzten Test hatte Öko-Test den Stoff in Knetbechern von Spielzeughersteller Hasbro gefunden – diesmal allerdings nicht mehr. Es scheint also, dass Hasbro die Inhaltsstoffe geändert hat. Nach wie vor sind Formaldehyd-Verbindungen aber ein großes Problem, wie etwa bei vielen Hüpfkneten. Öko-Test sagt klar: Schadstoffe wie Formaldehyd haben in Kinderhänden nichts zu suchen.
Öko-Test rät von Hüpfknete ab
Hüpfkneten springen wie ein Ball, glitzern in bunten Farben oder sollen andere besondere Eigenschaften haben. Doch Öko-Test rät von solchen Produkten ab. Alle fünf getesteten Hüpfkneten sind bei Öko-Test durchgefallen. Mit „ungenügend“ oder „mangelhaft“ hat Öko-Test zum Beispiel die Craze Magic Dough Magische Superknete sowie die Intelligente Knete Galaxy bewertet.
Alle Hüpfkneten waren mit Bor und zum Teil zusätzlich auch noch mit Formaldehyd-Verbindungen belastet. Zudem hat Öko-Test in allen fünf Produkten MOAH-Verbindungen nachgewiesen. „So faszinierend diese Spielzeuge auch sein mögen – für Kinder können wir sie nicht empfehlen“, heißt es in der Öko-Test-Ausgabe 03/2020.
Zum Test: Den vollständigen Öko-Test Knete findest du in Öko-Test 03/2020.
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