Der Jeanshersteller Levi’s s hat gestern die Ergebnisse einer Lebenszyklusanalyse für die berühmte 501®-Jeans bekannt gegeben. Der Fokus liegt dabei auf dem Wasserverbrauch – und auf der Verantwortung der Käufer.
Seit 2011 bemüht sich Levi’s aktiv, in den Produktionsprozessen den Wasserverbrauch zu reduzieren. Gestern verkündete das Unternehmen, durch das „Water<Less“-Programm über 1 Milliarde Liter Wasser gespart zu haben und es bis 2020 auf 80 Prozent seiner Produkte ausweiten zu wollen. Auch aus der gleichzeitig veröffentlichten Lebenszyklusanalyse der 501®-Jeans (englisch) zieht Levi’s Konsequenzen – für sich und für die Kunden.
Die Studie erforschte den gesamten Lebenszyklus der Jeans, vom Anbau der Baumwolle bis hin zum Wasch- und Trockenverhalten der Käufer. Beeindruckend dabei: Laut Studie sind derzeit „nur“ rund 3800 Liter Wasser für die Produkton der Levi’s-Jeans notwendig – als globaler Durschnitt gelten 8000 Liter für eine Jeans. Als wichtigste Ergebnisse präsentiert Levi’s jedoch, dass der Großteil der Umweltauswirkungen in Bereichen verursacht würden, über die das Unternehmen keine Kontrolle habe: Den Baumwollanbau und den Umgang der Käufer mit den Produkten. So würden rund 68 Prozent des insgesamt über die Lebensdauer der Jeans verbauchten Wassers im Baumwollanbau und 23 Prozent beim Gebrauch der Jeans anfallen.
Um die Auswirkungen des Baumwollanbaus zu reduzieren arbeitet Levi’s mit der Better Cotton Initiative (BCI) zusammen, der auch Unternehmen wie H&M, Ikea, Tchibo und Adidas angehören. Bei diesem Standard geht es allerdings nicht um ökologischen Anbau, sondern um eine Verbesserung der Anbaubedingungen von konventioneller Baumwolle, etwa durch die Reduzierung von Pestiziden und Wasserverbrauch. Der Einsatz von Gentechnik ist erlaubt und Mindestpreise für die Bauern gibt es nicht.
Better Cotton schult Baumwollbauern, beispielsweise in Methoden, die zu einem geringeren Wasserverbrauch und Pestizideinsatz während des Anbaus führen. Levi’s verweist dabei auf Daten, die belegen, dass chinesische Baumwollbauern ihren Wasserverbauch durch diese Methoden um 23 reduziert haben. Der Jeanshersteller kündigt an, den verwendeten Anteil von „Better Cotton“ von heute 6 bis auf rund 75 Prozent im Jahr 2020 erhöhen zu wollen.
Doch Levi’s nimmt angesichts der oben genannten Studienergebnisse auch die Verbraucher in die Pflicht und rät: „Einfach weniger waschen, in kaltem Wasser waschen, auf der Leine trocknen und unbenutzte Kleidung spenden, damit sie gebraucht werden kann.“ Laut der Lebenszyklusanalyse (die leider das deutsche Waschverhalten nicht berücksichtigt) könnten beispielweise Briten und Franzozen, die ihre Jeans anstatt nach statistischen 2,5 mal Tragen erst nach 10 mal tragen waschen, rund 75 Prozent Wasser und Energie einsparen.
Mehr Infos zum Thema Wasserverbrauch von Alltagsprodukten gibt’s in unserem Beitrag Virtuelles Wasser auf Utopia.de.
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