Sehen wir den erfreulichen Tatsachen ins Auge: Der Frühling ist da, damit beginnt für viele bald die Grillsaison. Hier bewusster und nachhaltiger einzukaufen war bislang allerdings eher schwer – jetzt gibt es die „weltweit erste bio-zertifizierte Grillkohle“.
2017 wird Grillen nachhaltiger: Immer öfter wandert auf den Grill vegetarisches oder veganes Grillgut – oder Bio-Fleisch statt Billig-Ware. Und dass ein Wegwerfgrill weder für die Umwelt noch für den Geschmack gut ist, sollte sich inzwischen auch verbreitet haben.
Bleibt noch eine letzte Baustelle: die Grillkohle. Und auch bei der geht es anders, wie das Startup Nero zeigt. Das Unternehmen aus Baden-Württemberg setzt hierfür auf heimisches Buchen- und Eichenholz – und bietet jetzt die weltweit einzige Bio-Zertifizierung.
Grillen als Problem
Das Problem: Unsere Holzkohle zum Grillen kommt oft aus den Tropen, meist aus illegalen Rodungen. Umso größer der Schaden, weil in Deutschland pro Jahr je nach Schätzung bis zu 2000 Fußballfelder Regenwald im Grill verheizt werden.
„Nur wenige wissen, dass das Grillen mit herkömmlicher Kohle weltweit fatale Auswirkungen hat“, sagt Aaron Armah. Zusammen mit Jakob Hemmers und Rolf Wagner bereiste er Ghana, und wo einst hunderte Jahre alte Mahagoni- und Teakbäume standen, fanden die drei nur noch tote Erde vor.
Auch die traditionelle Produktion von Grillkohle ist ein schmutziges Geschäft. Formaldehyd, Teere und Essigsäure gelangen oft ungefiltert in die Umwelt. Dem Raubbau an der Natur wollten die drei Unternehmen mit ihrer Nero-Native-Grillkohle ein Ende setzen.
Nero Grillkohle will es besser machen
Die Nero Grillkohle Native verwendet ausschließlich Holz aus heimischen Wäldern, die Naturland-zertifiziert sind. Diese Wälder bleiben dank ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung und Aufforstung auch noch unseren Nachkommen erhalten.
Die weitreichenden Naturland-Richtlinien schützen nicht nur die Bäume, sondern auch die Bewohner der Baumregionen. Nero verwendet außerdem nach eigenen Angaben nur Hölzer, die aufgrund ihrer Beschaffenheit für die Möbelindustrie ungeeignet sind.
Die Produktion erfolgt in einem mehrfach für Umweltschutz und Nachhaltigkeit prämierten Holzkohlewerk in Frankreich. Als Nebeneffekt der Kohleproduktion wird aus der überschüssigen Energie noch Strom gewonnen.
„Bei uns muss jeder Schritt der Produktion unserem Anspruch an Nachhaltigkeit gerecht werden“, verspricht Geschäftsführer Jakob Hemmers. Preislich soll die Nero-Grillkohle nicht teurer sein als andere, qualitativ vergleichbare Holzkohle.
2,5 Kilo im Sack kosten etwa 6,49 Euro. Passend dazu gibt es übrigens Nero Grillanzünder aus heimischem, FSC-zertifizierten Holz und Wachs aus Rapsöl (32 Stück für 4,99 Euro). Die Produkte sollen zum Saisonstart ab Mitte April im Biohandel wie Denns Biomarkt, LPG Biomarkt, basic, BioCompany erhältlich sein. Mehr Infos auf nero-grillkohle.de.
Weitere Alternativen zu konventioneller Grillkohle nennen wir im Beitrag Grillen, aber nachhaltig – 10 Tipps, zum Beispiel**:
- Grillen mit Olivenkernen (zum Beispiel bei** Amazon und eBay zu haben)
- Grillen mit Weinreben (zum Beispiel bei** Amazon und eBay zu haben)
- Grillen mit Kokosnuss-Schalen (zum Beispiel bei** Amazon und eBay zu haben)
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- Vegetarisch Grillen – so schmeckt’s ohne Fleisch
- Die 10 schlimmsten Grillfehler
- Ausprobiert: der Grilleimer als Alternative zum Einweggrill
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