Der neue verpackungsfreie Laden soll „Einfach Unverpackt“ heißen und in Leipzig entstehen. Die Gründer suchen derzeit per Crowdfunding nach Unterstützung.
Bereits ab Anfang 2016 möchte „Einfach Unverpackt“ seinen Kunden regionale Produkte ohne Verpackungen anbieten. Nach dem Vorbild der Pioniere von „Original Unverpackt“ in Berlin wird es lose Lebensmitteln in großen Spendern, sogenannten „Bulk Bins“, und Kanistern zum Abfüllen in eigene Behälter geben. Außerdem sollen einige Produkte, etwa Joghurt oder Marmelade, in Mehrwegbehältern angeboten werden. Wer nichts zum Befüllen dabei hat, kann Mehrwegbehälter kaufen oder leihen.
Das Sortiment soll nicht nur Lebensmittel, sondern auch Reinigungsmittel wie zum Beispiel Waschmittel und Pflegeprodukte, beispielsweise Shampoo und Seife umfassen. Auf der Crowdfunding-Seite heißt es: „Wir achten bei unserer Produktauswahl darauf, dass wir euch qualitative und immer möglichst regionale Produkte anbieten, die nachhaltig hergestellt wurden.“ Allerdings soll nur ein Teil des Sortiments Bio-zertifiziert sein.
„Einfach Unverpackt“ will seinen Kunden neben all den verpackungsfreien Waren noch ein besonderes Produkt anbieten: wöchentlich wechselnde Kochbeutel, „welche ein vegetarisches Rezept von Kreativkoch Pierre, sowie alle benötigten Zutaten für ein leckeres Gericht für 2 Personen beinhalten“.
Die beiden Gründer, das Leipziger Paar Pierre und Christin, möchten zudem einen „Befüllservice“ anbieten, der es Kunden ermöglicht, ihre Einkaufsliste und ihre Behälter abzugeben, um später die gewünschten, fertig eingepackten Waren abzuholen.
Die Crowdfunding-Kampagne läuft noch bis zum 25. Dezember. Unterstützer bekommen bei erfolgericher Finanzierung tolle Dankeschöns wie zum Beispiel Kochbeutel, Einkaufsgutscheine und Mehrwegbehälter vom „Einfach Unverpackt“-Team.
Warum gibt es überhaupt plastikfreie Läden?
In normalen Supermärkten ist fast alles irgendwie verpackt – meistens in Plastik. Für praktisch jedes Produkt landet so früher oder später eine leere Verpackung im Müll. Dabei müsste das in vielen Fällen gar nicht sein: Pfandsysteme oder das Abfüllen von loser Ware in eigene Behälter erzeugen keinen Abfall. Genaus dies ist das Konzept der verpackungsfreien Läden: Durch den Verkauf von „offenen“, d.h. unverpackten Produkten werden große Mengen an Verpackungsmüll eingespart. Dass die Kunden sich selbst so viel abfüllen können, wie sie gerade brauchen, wirkt zudem Lebensmittelverschwendung entgegen.
Die Anzahl der verpackungsfreien Läden wächst stetig. In den vergangen Jahren sind in Deutschland, Österreich und Schweiz viele solcher Geschäfte entstanden: Wir zählen derzeit 17 fast oder ganz plastikfreie Läden – und mehrere stehen kurz vor der Eröffnung. Wir finden: Je mehr nachhaltige Einkaufsmöglichkeiten es gibt, desto besser – der neue Laden in Leipzig ist darum absolut unterstützenswert.
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