Blutige Stierkämpfe, bei denen die Stiere am Ende getötet werden, gehören auf Mallorca und anderen Balearen-Inseln bald der Vergangenheit an. Ein neues Gesetz verbietet, die Stiere zu töten oder zu verletzen. Den Stierkampf an sich schafft das Gesetz jedoch nicht ab.
Tierschützer in verschiedenen Ländern versuchen schon seit Jahren, die grausamen Stierkämpfe abzuschaffen. Nun gibt es zumindest einen kleinen Teilerfolg in Spanien. Auf den Balearischen Inseln wurde am Montag ein Gesetz verabschiedet, das den Stierkampf etwas entschärft.
Die Stiere dürfen nun nicht mehr im Kampf getötet werden. Außerdem dürfen die Toreros keinen spitzen Gegenstand mehr in die Arena nehmen, der den Stier verletzen oder herausfordern könnte. Jeder Stierkampf darf nur noch höchstens zehn Minuten dauern.
Stierkämpfe enden mit einem Dolchstoß
Das Verletzen und Töten der Stiere ist eigentlich der Hauptbestandteil von traditionellen Stierkämpfen. Bei den Kämpfen provozieren die Toreros die Tiere mit wedelnden Tüchern und verletzten sie mit Lanzen und Dolchen. Das „Finale“: ein tödlicher Dolchstoß zwischen den Schulterblättern des Stiers. In Spanien gelten Stierkämpfe seit 2013 als „immaterielles Kulturgut“.
Wie Spiegel Online berichtet, gilt das neue Gesetz nun für alle Balearischen Inseln, zu denen unter anderem Mallorca und Ibiza gehören. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürfen bei den Kämpfen nicht mehr zuschauen, außerdem darf auf den Veranstaltungen kein Alkohol mehr verkauft werden.
Der Stierkampf sollte abgeschafft werden
Das Gesetz sieht darüber hinaus auch eine Änderung im traditionellen Stiertreiben von Fornalutx vor. Bei dem Spektakel wird ein Stier an ein Seil gebunden und durch die engen Gassen der Tramuntana-Gemeinde gehetzt. Das Stiertreiben findet in Mallorca seit 1882 einmal jährlich statt. Ab jetzt wird der Stier nicht mehr angebunden, sondern darf an dem Tag frei auf einem Gelände laufen.
Auch wenn das neue Gesetz der Balearischen Inseln zumindest kleine Verbesserung für die Stiere mit sich bringt – es ist erschreckend, dass es überhaupt noch Stierkämpfe gibt. Tiere zum Spaß zu quälen sollte in keiner Form erlaubt sein, ganz egal welche Tradition und Geschichte dahinter steckt.
Stierkämpfe wurden in manchen Regionen verboten
Der Widerstand gegen die blutigen Kämpfe wird erfreulicherweise immer stärker. In manchen Regionen und Städten in Spanien sind Stierkämpfe schon verboten, etwa in Barcelona. Bleibt zu hoffen, dass das neue Gesetz der Balearischen Inseln nur der erste Schritt hin zu einem umfassenden Verbot ist.
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