Es gibt Höhepunkte, die sicher gut verzichtbar wären. Etwa der Höhepunkt der sommerlichen Reisesaison – mitsamt Staus. Der könnte vielen Reisenden am Wochenende auf der Autobahn Nerven und ganz viel Zeit kosten.
Stillstand und im Moment verweilen – danach sehnen sich viele im Urlaub. Doch auf Stillstand ganz anderer Art müssen sich alle einstellen, die am letzten Juli-Wochenende (28. bis 30. Juli) über die Autobahn an ihr Urlaubsziel wollen.
Denn es dürfte schwierig werden, ohne Staus durchzukommen. Der Auto Club Europa (ACE) und der ADAC befürchten eines der schlimmsten Stauwochenenden der Saison. Es werde auf den Autobahnen so voll wie selten, so der ADAC.
ADAC und ACE: „Staugarantie“ am Wochenende
In ganz Deutschland sind in der darauffolgenden Woche Sommerferien. Ein „großer Schub“ wird speziell durch den Beginn der Ferien in Baden-Württemberg und Bayern erwartet. Dann droht laut ACE ganz Süddeutschland „zu bestimmten Zeiten der Verkehrskollaps“.
Aber im ganzen Land ist viel los auf den Autobahnen. Vor allem zu den Hauptreisezeiten Freitagnachmittag, Samstag und Sonntagnachmittag gibt es laut ACE fast eine „Staugarantie“ auf den stark befahrenen Strecken.
Betroffen sind vor allem die Nord-Süd-Verbindungen (A1, A3, A5, A7 und A9) und die Ost-West-Verbindungen (A2, A4, A6 und A8) sowie die Stadtautobahnen und Umfahrungen in Berlin (A100, A10), Hamburg (A1, A7) und München (A99).
Auch die Wege aus Deutschland raus, etwa in Richtung Alpen und weiter zum Mittelmeer, werden proppevoll.
Das Stau-Wochendende in der Übersicht
- Freitag: Zu den Berufspendler:innen gesellen sich alle, die in den Urlaub starten wollen. Schon ab dem frühen Mittag ist viel los. Mit zum Teil längeren Verzögerungen ist vor allem zu rechnen rund um die Ballungsräume wie dem Rhein-Main-Gebiet, dem Rhein-Neckar-Raum, Hamburg, Berlin, Stuttgart und München sowie dem Rhein-Ruhr-Gebiet.
Auf den Autobahnen ist zumindest abschnittsweise bis in den Abend mit langen Staus zu rechnen.
- Samstag: Schon früh vormittags füllen sich in Süddeutschland durch den Ferienstart die Autobahnen in Richtung Österreich und in die Schweiz. Staus sind laut ACE kaum zu vermeiden. Wer aus nördlichen Gebieten runterkommt, trifft dann schon auf volle Strecken.
Entspannung wird ab dem Nachmittag erwartet – frühestens. Heimreisende füllen vor allem ab dem frühen Mittag bis zum Spätnachmittag die Gegenrichtungen.
- Sonntag: Wer unbedingt am Wochenende fahren muss, sollte den Sonntag nutzen. Allerdings füllen sich die Autobahnen und auch die Nebenstrecken ab dem Vormittag schnell. So ist auch dann mit stockendem Verkehr und punktuell mit Staus zu rechnen – spätestens ab dem späten Vormittag. Dann füllen sich auch die Gegenrichtungen immer mehr. Mit Staus ist laut ACE bis in den Abend zu rechnen.
Tipp: Der ACE rät, dieses Wochenende lieber komplett zum Fahren zu meiden. Die meisten Staus werden für Freitagnachmittag, Samstag und Sonntagnachmittag erwartet. Wer unbedingt am Wochenende fahren muss, bricht besser sehr früh am Morgen auf.
Wer flexibel reisen kann, fährt besser an einem Tag unter der Woche los: Als geeignete Wochentage werden Dienstag bis Donnerstag genannt.
Warnungen von ADAC und ACE zusammengefasst
Die Verkehrsclubs rechnen mit Verzögerungen in den Großräumen Berlin, Hamburg, Rhein-Ruhr, Rhein-Main, Rhein-Neckar Stuttgart und München, auf den Fernstraßen zur Nord- und Ostsee und auf den folgenden Routen (oft in beiden Richtungen):
A 1 | Köln – Dortmund – Bremen – Hamburg – Lübeck |
A 2 | Berlin – Hannover – Dortmund |
A 3 | Passau – Nürnberg – Würzburg – Frankfurt/Main – Köln – Oberhausen |
A 4 | Kirchheimer Dreieck – Bad Hersfeld – Erfurt – Dresden |
A 5 | Basel – Karlsruhe – Frankfurt/Main – Hattenbacher Dreieck |
A 6 | Nürnberg – Heilbronn – Mannheim – Kaiserslautern |
A 7 | Füssen – Ulm – Würzburg – Hannover – Hamburg – Flensburg |
A 8 | Salzburg – München – Stuttgart – Karlsruhe |
A 9 | München – Nürnberg – Halle/Leipzig – Berlin |
A 10 | Berliner Ring |
A 11 | Berliner Ring – Dreieck Uckermark |
A 19 | Dreieck Wittstock – Rostock |
A 23 | Hamburg – Heide |
A 24 | Hamburg – Berlin |
A 40 | Essen – Duisburg – Venlo |
A 45 | Dortmund – Gießen |
A 61 | Ludwigshafen – Koblenz – Mönchengladbach |
A 81 | Singen – Stuttgart – Heilbronn |
A 93 | Kiefersfelden – Dreieck Inntal |
A 96 | Kreuz Memmingen |
A 95/B 2 | Garmisch-Partenkirchen – München |
A 99 | Umfahrung München |
Staus sind auch in Österreich und in der Schweiz zu erwarten. Hier füllen sich die klassischen Reise- und Transitrouten.
Als Problemstrecken nennen die Clubs unter anderem die Südautobahn, Ost-Autobahn, sowie die Tauern-, Inntal-, Rheintal-, Fernpass-, Brenner- und Karawanken-Autobahn und in der Schweiz neben der Gotthard-Route (A2) die A1 (Bern – St. Gallen), A3 (Basel – Chur) und die A13 (St. Margarethen – Bellinzona).
Auf der Gotthard-Autobahn muss laut ACE vor allem vor dem Gotthardtunnel mit Staus und mit Blockabfertigung gerechnet werden. Als Ausweichroute nennt der Club die – auch stark befahrene – A13 (St. Margarethen – Bellinzona).
Besonderheiten in Österreich
Gut zu wissen: Bis Anfang Oktober ist in Österreich der Arlbergtunnel gesperrt. Die Ausweichstrecke – mindestens eine halbe Stunde länger – führt über den Arlbergpass. Längere Staus zu verkehrsreichen Zeiten sind wahrscheinlich, weswegen die Verkehrsclubs dem Fernverkehr eine großräumige Umfahrung empfehlen.
Außerdem gibt es ein Fahrverbot auf den Ausweichstrecken im Raum Reutte (Fernpassroute), Kufstein (Inntal-Autobahn) und im Großraum Innsbruck für den Transitverkehr.
So ist laut ACE ein Abfahren auf Ausweichstrecken zwischen dem 8. Juli und dem 10. September 2023 jeweils an Samstagen, Sonn- und Feiertagen in der Zeit von 7.00 bis 19.00 Uhr nicht gestattet.
Ausnahmen: Anrainer:innen und Reisende mit Zielen in den betroffenen Gebieten. Eine Homepage des Landes Tirol informiert detailliert.
An den Grenzen ist mit Wartezeiten zu rechnen. So planen Autofahrer:innen besser rund 60 Minuten an den Grenzen einiger europäischer Nachbarländer ein.
Wie lange man etwa an der deutsch-österreichischen Grenze an den Übergängen Walserberg (Salzburg – Bad Reichenhall), Kiefersfelden (Kufstein Süd – Kiefersfelden) und Suben (Ort i. Innkreis – Pocking) warten muss, sieht man online bei der österreichischen Infrastrukturgesellschaft Asfinag.
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