Fußballer Thomas Müller erklärt in einem Interview, warum er manchmal vegane Fleischalternativen tierischen Produkten vorzieht – und was er von der deutschen Esskultur hält.
Nationalspieler Thomas Müller hat den Wandel der Ernährung in seiner fast anderthalb Jahrzehnte langen Karriere als Profifußballer in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung hervorgehoben. „Es ist schon alles gesünder geworden. In den Soßen ist nicht mehr ein Halbpfund Butter drin, es ist weniger fettig, weniger zuckerreich. Die Küche ist leistungssportgerechter geworden, weil man versucht, an jeder Stellschraube zu drehen“, sagte der 33-Jährige.
Thomas Müller über Chia-Samen und Quinoa beim FC Bayern
Müller, der in das vegane Startup-Unternehmen Greenforce investiert hat, plauderte auch über die Bayern-Kantine. „Hühnchen ist immer da, Kartoffeln, Gemüse, auch Fisch ist immer da. Mittlerweile gibt es aber auch Chia-Samen, Quinoa, Kichererbse, andere Hülsenfrüchte„, sagte er. „Und wenn es die gefüllten Paprika gibt, dann gibt es ein paar mit normalem Hackfleisch und ein paar mit veganem Hackfleisch.“
Vegan für Müller kein Verzicht
„Vor ein paar Jahren“ habe er intensiver über die Ernährung nachgedacht. Es gehe ihm dabei ums Bewusstsein. Gerade als Leistungssportler erziele man durch bewusste Handlungen bessere Ergebnisse. Ähnlich wie ein Ausdauerlauf ihm keinen Spaß bereite, aber seine Leistung verbessere, sei es bei der Ernährung. „Wir wissen, dass wir im wöchentlichen Speiseplan zu viel Fleisch konsumieren, also kann ich da jetzt locker die ein oder andere pflanzliche Fleischalternative einbauen“, so der Sportler.
Eine vegane Ernährung sei für Müller kein Verzicht – „im Gegenteil“. Er habe erlebt, dass einige Menschen „erst mal die Ohren anlegen“, wenn das Wort vegan fällt. Er lebe nicht komplett rein pflanzlich, aber nutze Möglichkeiten seinen Speiseplan noch bewusster zu gestalten. Dabei gehe es ihm darum, Zutaten zu verwenden, die seinem Körper gut tun. Ihm ist zudem bewusst, dass vegane Produkte einen Vorteil haben: „Die Herstellung ist im Vergleich auch noch für die Umwelt gut.“
Vegane Alternativen auch für bayerische Verwandte
Früher habe es „ja fast nix anderes als Fleisch“ gegeben, sagte der gebürtige Bayer. „Der Körper braucht nun mal Proteine. Wenn da vor zehntausend Jahren, als sie die Mammuts gejagt haben, auch die veganen Ćevapčići zum Aufreißen herumgelegen wären, gäbe es Mammuts vielleicht heute noch.“
Die deutsche Esskultur sei „schon sehr fleischlastig“, erklärte Müller. Bei vielen bayerischen Gerichten sei Fleisch dabei, beispielsweise in Form von Wurst. Aber Menschen können sich laut des Bayern-Spielers dank der Fleischalternativen bewusst dazu entscheiden, was gegessen wird. Zwar würden ihm nicht alle Produkte aus der veganen Palette schmecken, „aber doch sehr vieles – und man kann locker eine Essprobe mit den bayerischen Verwandten machen, und die ziehen nicht gleich die Augenbraue hoch.“
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