Eine Twitter-Nutzerin kritisiert in ihrem viel geteilten Thread die Arbeitsmoral der heutigen Gesellschaft. Sie sympathisiert mit der sogenannten Generation Z und ermutigt sie, es anders zu machen.
In ihrem Thread findet die Twitter-Nutzerin Waschhaus (aka @waschhaus_weide) klare Worte für ihre Kritik am Konzept der kapitalistischen Leistungsgesellschaft – am „System“. Die Idee, dass jeder Mensch zu Wohlstand kommen kann, solange er nur hart genug arbeitet, entspreche ihrer Erfahrung gemäß nicht der Realität. Stattdessen ermutigt sie die Gen Z, es anders zu machen als deren Eltern- und (Ur-)Großelterngeneration. Sie sollte lieber ihren eigenen Lebensweg gehen.
Das sagt die Twitter-Nutzerin zur Gen Z
Mit der Überschrift „Generation Z“ wendet sich die Twitter-Nutzerin Waschhaus in ihrem Thread an Menschen, die zwischen den Jahren 1995 und 2010 geboren wurden.
Sie beschreibt ihre Erfahrung, als Kind von Eltern und Großeltern der Kriegs- und Nachkriegsgeneration aufgewachsen zu sein. Deren Lebensinhalt war es, Arbeiten und Wohlstand anzusammeln, um sich dann ein eigenes Haus und großes Auto leisten zu können, so Waschhaus. So oft wie möglich Urlaub zu machen, galt als Statussymbol – „möglichst mit dem Flugzeug“.
Die Weltanschauung der Generation war laut der Twitter-Userin konservativ: Frauen waren für den Haushalt und die Kindererziehung zuständig. Die Kinder sollten brav sein und gute Noten in der Schule schreiben. Menschen ohne Arbeit waren selbst an ihrer Situation Schuld, so das Denken der Krieg- und Nachkriegsgeneration, wie die Twitter-Nutzerin es erlebt hat.
Die Twitter-Nutzerin kritisiert zudem die Arbeitseinstellung ihrer Eltern und Großeltern. Sie seien beeinflusst durch „dumme Leitsätze“: Der Chef habe immer Recht, kostenlose Überstunden seien in Ordnung und man solle sich nicht beschweren, um den eigenen „kleinen ‚Wohlstand'“ nicht zu gefährden.
Waschhaus habe jedoch bezeugen können, dass all das Arbeiten und Konsumieren ihnen „nichts eingebracht“ habe. Altersarmut, ein bröckelndes medizinisches System, die Klimakrise und populistische Politik seien als Themen aktueller denn je. Sie fasst zusammen: „Dieses System ist kaputt.“
Die Twitter-Nutzerin unterstützt die Gen Z darin, weniger zu arbeiten und sich stattdessen anderen Dingen wie Klimaschutz zu widmen.
Gen Z: So reagierten andere Twitter-Nutzer:innen
Die meisten Reaktionen von anderen Twitter-Nutzer:innen auf den Thread von Waschhaus sind zustimmend. Sie teilen, dass sie ähnliche Erfahrungen gemacht und beobachtet hätten – sowohl mit ihrer Eltern- und Großelterngeneration als auch im eigenen Berufsleben und in dem ihrer Kinder.
Sie bekräftigen, dass sie ihren Kindern andere Werte vermitteln wollen und sie darin unterstützen, weniger zu arbeiten. So auch eine Twitter-Userin, die fragt, was der GenZ denn noch „bleibt“?
Echte Lebensqualität ließe sich nicht an Geld bemessen, sondern an der Zeit, die man mit geliebten Menschen verbringen kann, wie ein Vater, der auf die Karriereleiter verzichten möchte:
Verwendete Quellen: Thread von waschhaus_weide, Tweet von who_vio Tweet von muede_mum
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