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15 Klimaschutz-Tipps: Was kann man gegen den Klimawandel tun?
Der Klimaschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit – und drängender denn je.
Das globale Klimasystem ist kompliziert und vielen Einflüssen ausgesetzt. Vor allem Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid (CO2) oder Methan, aber auch Lachgas oder fluorierte Gase verändern das Weltklima.
Ja, „das Klima“ selbst nimmt keinen „Schaden“. Aber es verändert sich. Und zwar so, dass es uns Menschen schadet, und der Natur, in der wir leben. Wir leben ja nur deswegen auf der Erde, weil das lebensfreundliche Klima uns dies bis jetzt erlaubt hat. Wir sollten daran arbeiten, dass uns das weiterhin möglich ist. Mit unseren Klimaschutz-Tipps klappt’s!
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Was ist Klimaschutz, was Klimaschutz-Maßnahmen?
Klimaschutz bedeutet, dass wir aktiv Maßnahmen einleiten gegen alles, was dem Klima „schadet“ (insofern dessen Veränderung dann wieder Mensch und Natur schadet).
Staaten und Unternehmen haben sich hier, wenn auch eher zögerlich, auf Klimaschutz-Maßnahmen geeignet. Dabei geht es vor allem darum, Unternehmen über Gesetze zu motivieren, ihrerseits Klimaschutz-Maßnahmen zu ergreifen. Lies auch: 8 Dinge, die Unternehmen fürs Klima tun können.
Doch auch jede:r von uns kann auch selbst etwas gegen den Klimawandel tun: Hier 15 Tipps zum Klimaschutz, mit denen du im Alltag selbst gegen den Klimawandel vorgehen kannst.
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1. Weniger verschwenden bremst den Klimawandel
Unser ökologischer CO2-Fußabdruck ist auch deshalb so hoch, weil wir uns sehr verschwenderisch verhalten. Und zwar mit allem. Eine Studie fand heraus: Lebensmittelverschwendung heizt den Klimawandel an. Aber auch unsere Verschwendung durch Einweg-Produkte befeuern das Klima – etwa durch absurde Plastikverpackungen.
Brot vom Vortag retten ist eine Alternative mit keineswegs unerheblicher Klimaschutz-Wirkung, weitere Alternativen im Beitrag 10 Tipps gegen Lebensmittelverschwendung.
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2. Produkte gemeinsam & mehrfach nutzen gegen den Klimawandel
Produkte herzustellen verschlingt Energie und Rohstoffe. So verursacht jeder Deutsche im Durchschnitt rund 2,75 Tonnen CO2-Emissionen jährlich – nur durch Konsumprodukte (Lebensmittel ausgenommen).
Würden wir nur jedes zweite Produkt mit unseren Nachbarn teilen oder es gebraucht kaufen, nur bei Bedarf Technik mieten, oder mehr Dinge reparieren lassen, ließen sich die Emissionen halbieren.
Beim Klimaschutz helfen: Plattformen zum Teilen & Verleihen, für gebrauchte Bücher und gebrauchte Elektronik.
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3. Bio kaufen für's Klima: ohne Kunstdünger & Pestizide
Weil im Biolandbau Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel entfallen, werden rund 20 Prozent weniger der für den Klimawandel mitverantwortlichen Treibhausgase emittiert als bei konventioneller Landwirtschaft. Außerdem werden durch Humusbildung Treibhausgase im Boden gebunden – das ist aktiver Klimaschutz. Ersparnis bei 560 kg ernährungsbedingten CO2-Emissionen: Über 0,1 Tonnen.
Daher: Lieber Bio kaufen. Wann Bio wirklich Bio ist, liest du hier.
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4. Strom nicht verschwenden, sondern sparen
Etwas gegen den Klimawandel wäre eigentlich ganz einfach – und jede:r könnte mitmachen. Denn wir alle nutzen Geräte, die Strom verbrauchen – und für diesen Strom verbrennen wir immer noch Kohle. Würden wir alle Strom sparen, wäre schon viel gewonnen. Hier Tipps dazu:
- Strom sparen: Stromspar-Tipps, die du noch nicht kanntest
- 14 clevere Geräte, die Strom sparen
- Der schlimmste Stromschlucker heißt Standby: 12 Fakten
Übrigens: Auch beim Streamen kannst du Strom sparen. Mehr Infos und Tipps: Netflix, YouTube, Spotify: So klimaschädlich ist Streaming wirklich
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5. Regional und saisonal einkaufen
Grobe Daumenregel: 1 kg Obst oder Gemüse aus Übersee verursacht rund 10 Kilogramm CO2-Emissionen. Lebensmittel aus (beheiztem) Treibhausanbau verursachen im Durchschnitt zehn Mal mehr Emissionen als solche aus Freilandproduktion.
Ergo gilt für den Klimaschutz: Regionales Gemüse aus saisonalem Freilandanbau ist besser fürs Klima. Wie du richtig regional und saisonal einkaufst, erfährst du im Beitrag Richtig regional einkaufen und im Utopia-Saisonkalender.
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6. Klimaschutz-Maßnahme: mehr öffentliche Verkehrsmittel
Öffentliche Verkehrsmittel zu nehmen spart pro Person jährlich bis zu 2,5 Tonnen CO2 (statt in der gleichen Zeit mit einem Mittelklassewagen circa 10.000 Kilometer zu fahren). Zudem sind Bus, Fernbus, Bahn & Co. effizienter, weil sie mehr Menschen transportieren können – mit einem wesentlich geringeren Energieaufwand.
Auch gut für den Klimaschutz: Mitfahrgelegenheiten und Carsharing.
Du glaubst, dein Beitrag fällt nicht ins Gewicht? Lies 3 häufige Argumente gegen Nachhaltigkeit – und wie du sie widerlegst
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7. Klimawandel stoppen: Fahrrad fahren statt Auto
Für den Klimaschutz ist das mit fossilen Brennstoffen betriebene Auto (Benzin, Diesel) keine gute Wahl. Das Elektroauto hat langfristig die bessere CO2-Bilanz, inzwischen gibt es auch günstige und kleine Elektroautos.
Doch nicht jeder will und muss deswegen ein neues E-Auto kaufen (oder kann das). Es würden schon reichen, wenn wir die Karre öfter mal stehen ließen – hier findest du daher 5 gute Gründe, Fahrrad statt Auto zu fahren.
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8. Klimaschutz-Maßnahme: Ökostrom
Zu einem Ökostromanbieter zu wechseln ist praktizierter Klimaschutz: Etwa 0,6 Tonnen CO2 lassen sich so pro Jahr und Person sparen (ausgehend von einem Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.500 Kilowattstunden).
Zertifizierter Ökostrom verursacht weniger CO2, weil er überwiegend aus erneuerbaren Energiequellen stammt – hier findest du die besten Ökostrom-Anbieter, hier einen Stromvergleich mit Preisvergleich für zertifizierten Ökostrom.
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Ethletics, GEPA, Speick, Soulbottles, Weleda; Colourbox.de
Die Utopia-Bestenlisten
In den Utopia-Bestenlisten findest du viele Alternativen zu konventionellen Produkten. Und auch hier geht es oft darum, durch bewussten Konsum den Klimawandel zu stoppen. Einige Beispiele:
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9. Zu einer Ökobank wechseln
Klingt abstrakt, bewegt aber große Hebel: Anders als konventionelle Banken entscheiden sich Ökobanken bei Investitionen klar gegen Investitionen in Waffen, Nahrungsmittel-Spekulation oder klimaschädliche Energieformen.
Ökobanken investieren stattdessen in nachhaltige Projekte und erneuerbare Energien für den Klimaschutz. Sie helfen, eine ökologisch sinnvolle und zugleich ökonomisch realistische Wirtschaft aufzubauen. Hier findest du die besten Öko-Banken.
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10. Energiesparende LED-Lampen nutzen
0,4 Tonnen CO2-Ersparnis pro Jahr (in einem Einfamilienhaus mit vier Personen). Energiesparlampen benötigen nur ein Fünftel der Energie einer herkömmlichen Glühbirne und haben eine weitaus längere Lebensdauer. Ein kleines, aber wichtiges Mittel zum Schutz des Klimas.
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11. Mit der Bahn fahren (statt zu fliegen)
Etwa 0,25 Tonnen CO2-Ersparnis (Hin-/Rückstrecke Berlin/Palermo). Unter den Verkehrsmitteln sind Flugzeuge die mit Abstand klimaschädlichsten, die Abgase entfalten in großen Flughöhen ein hohes Potenzial. Nach dem RFI (Radiative Forcing Index) müsste man die CO2-Emissionen mit dem Faktor 2,7 multiplizieren, um die tatsächliche Klimawirkung zu berechnen (= 0,67 Tonnen). Tipp: Nachtzüge nutzen!
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12. Weniger Fleisch essen
Fleisch- und Milchkonsum haben einen sehr großen Einfluss auf den Planeten (Studie). Weniger davon zu essen und zu trinken hilft dem Klimaschutz. Denn jeder Deutsche verursacht damit mehr als 560 kg CO2-Äquivalente pro Jahr. Ein:e Vegetarier:in kann diese Emissionen halbieren. Ein:e Veganer:in kommt sogar auf nur noch 75 kg jährlich. Ersparnis: 0,5 Tonnen!
Dabei muss nicht jede:r gleich vegan werden – es würde schon helfen, weniger Fleisch zu essen: Hier daher 10 Tipps, um ein bisschen veganer zu werden und dazu einfache Tipps für weniger tierische Produkte.
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13. Haus und Wohnung wärmedämmen
Wohnungen und Häuser richtig wärmedämmen bringt viel für den Klimaschutz – je nach Gebäudeart und Anzahl der Bewohner beträgt die Ersparnis bis zu drei Tonnen CO2 pro Jahr!
Auch für Mieter lohnt es sich, undichte Fenster und Türen abzudichten. Das spart nicht nur Energie, sondern auch sehr viel Geld. Lies auch Energie Sparen: Tipps für den Haushalt und Richtig heizen: die 15 besten Tipps
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14. Kreativer Klimaschutz: Mehr selber machen
Selber machen macht uns bewusst, das nicht alle Dinge Konsum- und Wegwerfprodukte sind. Und dann gehen wir auch pfleglicher und weniger verschwenderisch mit diesen Dingen um.
Hier einige Tipps:
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15. Bei Unternehmen auf Nachhaltigkeit achten
Noch sind Unternehmen überwiegend ein Problem für das Klima – aber das muss nicht so bleiben. Auch Unternehmen können nachhaltig wirtschaften, etwa als bilanzierende Unternehmen der Gemeinwohl-Ökonomie oder in anderen nachhaltigeren Unternehmensformen. Aber auch hier ist wichtig: Bewusste Konsument:innen müssen nachhaltige Anbieter gezielt bevorzugen und unnachhaltige Unternehmen meiden – nur dann verändert sich auch was.
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Cover: oekom, Foto: Utopia
Mehr Klimaschutz-Maßnahmen im Utopia-Buch …
Du willst noch mehr Tipps für einen nachhaltigen und bewussten Lebensstil? Im Utopia-Buch „Meine Reise nach Utopia“ gibt es in 52 Themenwochen nachhaltige Infos und Tipps – vom minimalistischen Kleiderschrank bis hin zum plastikarmen Badezimmer. Und die ganz besonderen Impulsseiten zeigen wöchentlich auf, wie man Kraft für Veränderungen tankt – und gestärkt die Komfortzone hinter sich läßt.
- Hier mehr zum Utopia-Buch „Meine Reise nach Utopia“.
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Minimalismus für den Klimaschutz
Minimalismus ist Klimaschutz. Unser Konsum bestimmt unseren ökologischen Fußabdruck, daher bedeutet weniger Konsum auch weniger Klimagase. Wir sollten uns öfter fragen: Brauche ich das wirklich? Hier daher einige Beispiele für die Idee von „Weniger ist mehr„:
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Was du noch für den Klimaschutz tun kannst
Es ist noch (!) möglich, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen – aber wir müssen handeln. Um gravierende Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern, müssen vor allem Stromkonzerne, Autoindustrie und Landwirtschaft umweltfreundlicher werden.
Hier weitere Tipps, die Du selbst umsetzen kannst:
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Geräte mit geringerem Energieverbrauch
Hilft dem Klima nicht: Fernsehgucken. Wenn, dann bitte wenigstens Fernsehen mit stromsparender Glotze. Weitere energieeffiziente Geräte:
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Grafik: bmu.de
Wie können wir den Klimawandel stoppen?
Wie können wir den Klimawandel stoppen? Indem wir etwas zum Klimaschutz beitragen und zum Beispiel die Emissionen von Treibhausgasen reduzieren. Und das schaffen wir auch, wenn wir weiter daran arbeiten. Die Grafik des BMU zeigt die Entwicklung der gesamten Treibhausgasemissionen nach Sektoren von 1990 bis 2020. Es ist ein Abwärtstrend zu verzeichnen: In dem 1990 bis 2020 Zeitraum sind die Treibhausgasemissionen von 1.249 Millionen auf 739 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente gesunken. Sieht gut aus – aber es reicht noch nicht, und Effekte wie Corona spielen hier auch eine Rolle: Es kommt also auf jede Klimaschutzmaßnahme an, weltweit ebenso wie bei uns.
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Komm mit nach Utopia!
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