Die Inflation hat die Menschen in Deutschland gebeutelt, jedoch nicht alle gleich stark. Neue Daten zeigen, wo der Reallohn in der Bundesrepublik gestiegen ist – und wo man am schlechtesten verdient.
Die Inflation greift in alle Lebensbereiche, das Leben ist teurer geworden. Doch nicht alle Menschen sind von der Entwicklung in gleichem Maße betroffen. Zeit Online hat die jüngsten Daten der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet – und analysiert, wie unterschiedliche die Gehälter in den rund 4200 Gemeinden verteilt sind. Das Vermögen bleibt unberücksichtigt.
Demnach erhalten Menschen, die sozialversicherungspflichtig und in Vollzeit arbeiten, im Median 3657 Euro brutto pro Monat.
Viel Einkommen im Speckgürtel Münchens
Am schlechtesten verdienen Menschen, die in Sachsen wohnen: in den Gemeinden Seiffen, Deutschneudorf und Heidersdorf an der Grenze zu Tschechien. 2421 Euro im Monat verdienen die Bewohner:innen im Median. Dabei handelt es sich um den mittleren Wert, nicht den Durchschnitt, der durch Ausreißer weniger verzerrt wird.
Die höchsten Gehälter sind in Bayern zu finden: in den Gemeinden Icking mit 5463 Euro, Pullach 5754 Euro oder Baierbrunn 5785 Euro. Sie liegen im Speckgürtel Münchens. Wie die Zeit schreibt, sind die Gehälter dort besonders hoch.
Doch das Bruttogehalt sagt nur wenig etwas über das tatsächliche Einkommen aus. Der Reallohn, also das Gehalt, das nach der Inflation übrig bleibt, ist Zeit Online zufolge mit Beginn der Corona-Pandemie 2020 gesunken. Der Trend setzte sich mit dem Ukraine-Krieg fort.
Reallohn: Von der Inflation bereinigtes Gehalt
Demnach stiegen die Gehälter 2022 so stark wie in den vergangenen 20 Jahren nicht – allerdings stand den Menschen real trotzdem weniger zur Verfügung. Schließlich betrug die Inflation vergangenes Jahr rund 7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Lebensmittel, Energie sowie Dienstleitungen haben die Ausgaben der Menschen in die Höhe getrieben.
Auch das zeigt sich am Median: Verdiente Menschen 2020 noch 3788 Euro im Monat, schmolzen die realen Gehälter auf 3657 Euro.
Im Osten positive Tendenz – mit Einschränkung
Allerdings stiegen die Reallöhne in manchen Gemeinden im Osten. Wie Zeit Online berichtet in Amt Niemegk in Brandenburg um 2,3 Prozent und im thüringische Ronneburg um 3 Prozent. Weitere Beispiele sind Großhartmannsdorf in Sachsen und Mönchgut-Granitz auf Rügen. Hier verdienen die Anwohner:innen fast 5 Prozent mehr als noch vor der Corona-Pandemie. Jedoch ist das Einkommen mit 2.908 und 2.477 Euro im Monat im Bundesvergleich wenig.
Generell geht ein niedrigeres Einkommen nicht automatisch mit weniger Geld für den Lebensunterhalt einher. So müssen Gutverdiener:innen, die in Großstädten wie München leben, mehr für Miete bezahlen. Wenn gleich es auch Orte gibt, an denen Niedrigverdiener:innen viel für Wohnraum aufbringen müssen. Als Beispiel führt Zeit Online die Inseln Norderney und Sylt auf. Dort verdienen die Anwohner:innen 2763 und 2997 Euro bei einer Kaltmiete von 16,67 und 18,19 Euro pro Quadratmeter. In Niedersachsen etwa ist es umgekehrt. Die Menschen verdienen 4663 Euro bei einer Angebotsmiete von 7,92 Euro pro Quadratmeter.
Verwendete Quelle: Zeit Online
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