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Giftpflanze statt Bärlauch zubereitet: Paar verätzt sich Speiseröhre

Bärlauch
Foto: CC0 Public Domain / unsplash - Artur Rutkowski

Aus Versehen soll ein Ehepaar aus Nürnberg statt Bärlauch eine giftige Pflanze zu sich genommen haben. Dabei handelte es sich nicht um selbstgesammelte Blätter, sondern um gekaufte. Bis heute sollen die Folgen spürbar sein.

Während der Bärlauch-Zeit in Deutschland wird online auf unterschiedlichen Webseiten vor giftigen Doppelgängern der Pflanze gewarnt. Ein Ehepaar aus Nürnberg hat nun eine schmerzhafte Erfahrung mit eine Giftpflanze gemacht, die offenbar mit Bärlauch verwechselt wurde. Wie mehrere Medien berichten, darunter der Münchner Merkur, hat das Ehepaar eine im Supermarkt gekaufte Packung Wildkräuter verarbeitet und verzehrt. Statt Bärlauch soll es sich demnach um das giftige Aronstab gehandelt haben, wodurch sich die beiden die Speiseröhre verätzten.

Aronstab statt Bärlauch

Am vergangenen April-Wochenende soll eine Nürnbergerin in einer Lidl-Filiale eine Packung vermeintlichen Bärlauch gekauft haben, die sie zu Pesto mit Pasta verarbeitet habe. Bereits beim Essen sollen die Frau und ihr Mann ein Brennen im Mund festgestellt haben. Den Medienberichten zufolge aß das Paar weiter, woraufhin die Schmerzen schlimmer geworden seien und sich in der Speiseröhre bemerkbar gemacht hätten. In der Nacht folgten dann Durchfall und Unwohlsein, heißt es. Am nächsten Tag fand das Ehepaar heraus, dass sie offenbar kein Bärlauch verarbeitet hatten, sondern Aronstab.

Aronstab hat meist gefleckte Blätter in Form eines Pfeils oder Herzens. Er blüht im Frühjahr und trägt im späteren Verlauf des Jahres orange-rote Früchte. Laut dem Bundesamt für Risikobewertung (BfR) kann der Kontakt mit Aronstab starke Haut- und Schleimhautreizungen auslösen, auch Blasen können sich bilden. Speichelfluss, Brechreiz und möglicher Durchfall sind dem Gemeinsamen Giftinformationszentrum der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zufolge weitere Symptome nach dem Verzehr der Pflanze.

Keine Verpackungen mehr bei Lidl

Laut den Medienberichten konnte das Ordnungsamt in der Lidl-Filiale bei einer Überprüfung keine der Verpackungen vorfinden, in der Aronstab anstatt Bärlauch angeblich verkauft wurde. Wie der Münchner Merkur mit Verweis auf die Nürnberger Nachrichten berichtet, soll sich der Hersteller beim Ehepaar entschuldigt haben und angekündigt, das Personal besser zu schulen.

Bis dato muss das Ehepaar den Medienberichten zufolge Medikamente gegen die Folgen der Vergiftung nehmen. Zudem werde die Leber darauf untersucht, ob das Organ die Giftstoffe erfolgreich ausscheide. Das Ehepaar werde zunächst nicht gegen Lidl vorgehen, heißt es weiter.

Vorsicht vor Verwechslungen

Nicht alles, was nach Bärlauch aussieht, ist auch genießbar. So ähneln die Blätter giftigen Maiglöckchen und sehr giftigen Herbstzeitlosen. Um harmlose von ungenießbaren Pflanzen zu unterscheiden, gilt es folgendes zu beachten:

  • Bärlauch riecht nach Knoblauch
  • Bärlauchblätter sind auf der Unterseite glatt
  • Bärlauchblätter haben einen klar erkennbaren Stil pro Blatt

Mehr Informationen: Bärlauch erkennen – und nicht mit giftigen Maiglöckchen verwechseln: So geht’s

Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.

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