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Lidl-Fleischskandal: Aktivist:innen wollen Discounter der Lüge überführt haben

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Foto: Utopia/ vr

Vergangene Woche hat ein Whistleblower Undercover-Aufnahmen von einem Hühnermastbetrieb veröffentlicht, der offenbar Lidl beliefert. Nachdem Lidl die Vorwürfe von sich gestoßen hat, wollen Aktivist:innen Beweise dokumentiert haben.

Vergangene Wochen haben die Tierschutzorganisationen Open Cages und die Albert Schweitzer Stiftung neue Undercover-Aufnahmen aus einem britischen Hühnermastbetrieb veröffentlicht. Hühner aus dieser Einrichtung gelangten nach Informationen der Organisationen unter der Lidl-Eigenmarke Birchwood in den britischen Handel. Gegenüber der Zeitung Daily Mirror leugnete der Discounter, von der Hühnerfarm oder deren Betreiberfirma namens 2Sisters beliefert zu werden. Dem widersprechen nun Fotos von Verpackungen, wie die Albert Schweitzer Stiftung in einer Pressemitteilung bekannt gab.

Fotos und Liste der Regierung sollen Anschuldigungen gegen Lidl belegen

Am Wochenende fotografierten Aktivist:innen mehrere Hühnerfleisch-Verpackungen der Lidl-Marke Birchwood mit dem Aufdruck „GB 2037“. In Großbritannien müssen alle Schlachthöfe einen vierstelligen Code haben, durch den sie identifizierbar sind. Auf Verpackungen müssen diese Codes sichtbar abgebildet sein. Eine Liste dieser Codes ist auf der Webseite der britischen Regierung einsehbar. Diese wird monatlich aktualisiert. Die Kennzeichnung „GB 2037“ schließt auf den Lieferanten 2Sisters.

Dennoch wirft Lidl die Anschuldigungen von sich. Gegenüber dem Daily Mirror sagte ein Unternehmenssprecher: „Die betreffende Farm und der besagte Lieferant beliefern Lidl GB nicht.“ Der Discounter sagte gegenüber dem Nachrichtenportal Newsquest, die Videoaufnahmen, die den Tierschutzorganisationen vorliegen, seien „irreführend“ und „stellen Tatsachen falsch dar.“

Aufnahmen zeigen verletzte Tiere

Tom Herok, ein Whistleblower und eigentlich Philosophie-Dozent an der Universität von Lancaster, hatte den Tierschutzorganisationen Videoaufnahmen zugespielt, die tote und verletzte Hühner in einem Hühnerbetrieb zeigen. Herok arbeitete im Jahr 2022 fünf Monate lang in diesem Betrieb. In einem Video beschreibt die Arbeit als eine der schlimmsten Erfahrungen seines Lebens. Die Aufnahmen zeigen verletzte Hühner, die sich offenbar mühsam fortbewegen, und ein Huhn mit einer tiefen Wunde, durch die die Organe sichtbar sind.

Mehr Informationen dazu: Fleischskandal bei Lidl: Whistleblower will Details kennen

Verwendete Quellen: Undercover-Aufnahmen, Daily Mirror, Fotos der Aktivist:innen, Liste der Codes, Newsquest

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