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Mehr Unfälle mit Elektroautos – zu welchen Ergebnissen Crashtests kommen

Mehr Unfälle mit Elektroautos – Zu welchen Ergebnissen Crashtests kommen
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay -Pixel-mixer

Mit Elektroautos verursachen Fahrer:innen häufiger Unfälle als mit Verbrennern. Das zeigen aktuelle Statistiken eines Versicherungskonzerns. Woran liegt das?

Der schweizerische Versicherungskonzern Axa hat Statistiken veröffentlicht, laut derer Fahrer:innen von Elektroautos häufiger Unfälle bauen, bei denen die Autos Schaden nehmen – im Vergleich zu Autos mit Verbrennermotoren. In Crashtests konnten Unfallforscher:innen die Gründe dafür aufzeigen.

Elektroautos kollidieren öfter als Verbrenner

Wie heise.de berichtete, gibt es laut Axa bei Elektroautos, im Vergleich zu Verbrennern, 50 Prozent mehr Kollisionen, bei denen das eigene Auto beschädigt wird. Bei leistungsstarken Elektroautos sind es sogar doppelt so viele Eigenschäden durch Unfall als bei Verbrennern. Außerdem steigt durch leistungsstarke Elektroautos die Zahl der Schäden an Dritten um 30 Prozent.

„Je leistungsfähiger das Fahrzeug ist, desto öfter verursachen die Lenkerinnen und Lenker einen Schaden am eigenen oder an Fremdfahrzeugen“, erklärt Michael Pfäffli, Leiter der Unfallforschung und Prävention bei der Axa-Versicherung, laut heise. Somit sei die Leistungssteigerung bei Autos ein Grund für die Häufung von Unfällen.

Gründe für die Häufung von Unfällen

Ein anderer Grund, weshalb es gerade mit Elektroautos häufiger zu Unfällen kommt, ist laut Untersuchungen der sogenannte Overtapping-Effekt. Das bedeutet: Bereits ein leichter Druck auf das Strompedal kann eine ungewollte ruckartige Beschleunigung auslösen. Diese entsteht durch ein sehr hohes Drehmoment. Fahrer:innen können so die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren.

Das hohe Drehmoment wird laut Pfäffli durch leistungsstarke Lithium-Ionen-Batterien ermöglicht. Diese seien aber auch schwer, wodurch ein Elektroauto mehr wiegt als ein sonst gleiches Modell mit Verbrennermotor. Das Gewicht wirkt sich demnach auf die Härte eines Unfalls aus. Ein schweres Auto erzeugt mehr Schäden bei einem Unfall – sowohl beim eigenen Autos als auch beim Fremdfahrzeug – , unter anderem auch, weil der Bremsweg länger ist.

Im Vergleich zum Jahr 2000 sind Autos durchschnittlich schwerer geworden. Damals wogen Autos durchschnittlich 1,34 Tonnen. Laut Pfäffli könnten Neufahrzeuge aufgrund des Batteriebetriebs in wenigen Jahren bis zu zwei Tonnen auf die Waage bringen.

Utopia meint: Auch wenn die Statistik besagt, dass es durch Elektroautos vermehrt zu Unfällen kommt, raten wir nicht pauschal von Elektroautos ab. Zumal der Overtapping-Effekt auf eine veränderte Reaktion des Fahrzeugs zurückzuführen ist, an die man sich möglicherweise gewöhnen kann. Außerdem gibt es in vielen neuen Autos Funktionen, die Unfälle vermeiden sollen, wie beispielsweise automatisches Bremsen oder Spurhalteassistenten. Wer von einem alten, ausgedienten Verbrenner auf ein neueres (elektrisch betriebenes) Auto umsteigt, kann von diesen Sicherheitsfunktionen profitieren.

Eine weniger erfreuliche Entwicklung ist das zunehmende Gewicht von Autos egal welcher Antriebsart. Diese ist nicht nur deshalb problematisch, weil dadurch Unfallschäden an Dritten schwerwiegender ausfallen. Auch aus ökologischer Perspektive sind leichtere Autos zu bevorzugen.

Es ist wichtig, die Verkehrswende voranzutreiben und den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren. Für Menschen, die Strecken (noch) nicht mit dem ÖPNV oder dem Fahrrad zurücklegen können, können Elektroautos eine nachhaltigere Lösung sein als Autos mit Verbrennermotoren. Auch wenn Elektroautos noch nicht perfekt sind, haben sie mehr Zukunftspotenzial als Autos, die mit fossilen Rohstoffen betrieben werden. Lies dazu auch: Ökobilanz von Elektroautos: Wie nachhaltig sind E-Autos wirklich?

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