Seit 2017 tauchen an der Küste Galiciens jährlich Blauwale auf – erstmals seit dem Ende des Walfangs 1986. Ein gutes oder schlechtes Zeichen?
Galicien liegt im Nordwesten Spaniens an der Atlantikküste. Jahrhundertelang betrieben die Menschen dort Walfang, bis Spanien dies 1986 verbot. Zu dem Zeitpunkt waren die Blauwale vor der Küste Galiciens ausgerottet.
Wie der Guardian berichtet, werden dort jedoch seit 2017 wieder jährlich einzelne Blauwale gesichtet. Wissenschaftler:innen sind sich uneinig, ob dies ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist.
Blauwale vor Spanien: Erinnerung oder Klimawandel?
Der Meeresbiologe Bruno Díaz vermutet, die Wale könnten zurückgekehrt sein, da sie sich immer noch an die Heimat ihrer Vorfahren erinnern. Neueren Erkenntnissen zufolge sind für Migrationsbewegungen von Walen offenbar weniger Umweltfaktoren als Erinnerungen ausschlaggebend.
Der Meeresbiologe Alfredo López nimmt dagegen an, dass der Klimawandel die Wale nordwärts treibt. Das wäre ein schlechtes Zeichen, da es zeigen würde, dass die Erwärmung der Meere den Lebensraum der Blauwale zunehmend einschränkt.
Wale sind wichtig für Klima und Umwelt
Wale spielen eine wichtige Rolle in den marinen Ökosystemen. Ihre Ausscheidungen an der Meeresoberfläche dienen als Nährstoffe für Phytoplankton und Fische, bei ihren Tauchgängen befördern sie weitere Nährstoffe aus der Tiefe nach oben und wenn Wale sterben, ernährt ihr Körper zahlreiche Meeresbewohner.
Darüber hinaus sind Wale wichtig für das Klima, da sie aufgrund ihrer Größe hohe Mengen Kohlenstoff speichern. Außerdem entzieht das durch sie produzierte Phytoplankton der Atmosphäre CO2 und bindet es ebenfalls als Kohlenstoff. Viele Walpopulationen sind jedoch durch Walfang, Schifffahrt und Klimawandel bedroht.
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