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Netflix greift durch und macht Passwort-Teilen kostenpflichtig

Netflix
Foto: CC0 / Pixabay / yousafbhutta

Die beliebte Streaming-Plattform Netflix will das Teilen von Passwörtern für Accounts kostenpflichtig machen. Die Änderung gilt bereits in mehreren europäischen Ländern.

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat der US-amerikanische Streaming-Dienst Netflix mitgeteilt, im Laufe des Jahres das Teilen von Passwörtern für seine Accounts kostenpflichtig zu machen. Das Unternehmen will durch die Neuerungen verhindern, dass mehrere Personen die Plattform nutzen, obwohl sie nur für einen Account bezahlen.

Im Laufe von 2023 will Netflix in einem Großteil der Länder die Funktion der „Extra-Mitglieder“ einführen. Die Neuerung soll Account-Inhaber:innen dazu verpflichten, für jede weitere Person, die ihr Konto nutzt und nicht im selben Haushalt lebt, ein kostenpflichtiges Unterkonto anzulegen.

Die Änderung soll im zweiten Quartal des laufenden Jahres eingeführt werden. In einigen Ländern gilt sie bereits. Wann die Funktion nach Deutschland kommt, ist noch nicht bekannt. 

Netflix-Unterkonten sollen kostenfreies Nutzen der Plattform verhindern

Netflix geht davon aus, dass etwa 100 Millionen Haushalte die Streaming-Plattform mit den Login-Daten anderer Personen nutzen, ohne selbst zu bezahlen. 

Dagegen vorgehen will das Unternehmen durch die Einführung von kostenpflichtigen Unterkonten. Wer seinen Account mit Personen teilen möchte, die nicht im selben Haushalt leben, muss für sie ein Unterkonto anlegen. Beim Standard-Abo kann man einen zusätzlichen Unteraccount anlegen, beim Premium-Abo ist es möglich, mit zwei weiteren Personen zu teilen. Die Unterkonten enthalten ein eigenes Profil, eigene Zugangsdaten sowie personalisierte Empfehlungen.

In Südamerika, wo die Neuerung bereits eingeführt wurde, kostet ein Unterkonto beispielsweise 2,99 US-Dollar zusätzlich zur Abo-Gebühr. Auch in Kanada, Neuseeland, Portugal und Spanien gibt es die Password-Sharing-Funktion bereits. In Kanada kostet ein Unterkonto 7,99 Kanadische Dollar, in Neuseeland 7,99 Neuseeländische Dollar, in Portugal 3,99 Euro und in Spanien 5,99 Euro.

Mitnutzer:innen soll außerdem die Möglichkeit eines Profiltransfers zu einem eigenen Account geboten werden.

Netflix-Unterkonten: Erste Details zu Deutschland wieder gelöscht

Zwischendurch hatte Netflix bereits seine „Fragen und Antworten“-Sektion auf seiner deutschen Webseite aktualisiert und dort erklärt, wie die Funktion der „Extra-Mitglieder“ funktionieren soll.

  • Pro Netflix-Account soll es einen Hauptstandort geben. Alle Personen, die in dem Haushalt wohnen, können sich den Account ohne Einschränkungen teilen. 
  • Je nach Abo soll es eine bestimmte Anzahl an Geräten geben, die dem Account zugeordnet sind. Von diesen Geräten soll man sich mindestens einmal alle 31 Tage bei Netflix einloggen und etwas streamen. Sonst wird die Verbindung der Geräte mit dem Account aufgehoben.
  • Geräte, die nicht zum selben Haushalt gehören, werden gesperrt. 
  • Nutzer:innen, die nicht im selben Haushalt leben, müssen sich über ihren separaten und kostenpflichtigen Unteraccount anmelden, um den Streaming-Dienst nutzen zu können. 

Diese Angaben wurden von der deutschen Netflix-Webseite inzwischen wieder entfernt entfernt. Was davon in Deutschland letztendlich umgesetzt wird, bleibt dementsprechend abzuwarten.

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