Am See, im Garten, im Café: Im Sommer wollen viele die Sonne genießen. Damit man eines Tages nicht die Quittung in Form von Hautkrebs bekommen, braucht es guten UV-Schutz. Eine Expertin warnt vor gängigen Fehlern.
Intensive UV-Strahlung kann nicht nur zu Sonnenbrand, sondern auch zu Hautkrebs führen. Sonnenschutz ist jetzt im Sommer ein Muss. Vier Fehler, die es zu vermeiden gilt.
Fehler 1: Bräune als etwas Gesundes betrachten
Denn das ist sie nicht, wie die Dermatologin Daniela Hartmann, von der München Klinik Thalkirchener Straße warnt. Bräune ist nämlich ein Versuch unserer Haut, sich vor weiteren Schäden durch Sonnenstrahlung zu schützen.
Konkret passiert das: Trifft die UV-Strahlung der Sonne auf unsere Haut, bildet sich dort der Hautfarbstoff Melanin. Außerdem dunkelt bereits vorhandenes Melanin nach. Der Hautfarbstoff legt sich dabei in den Hautzellen schützend über den Zellkern, um weitere Schäden am Erbgut zu verhindern, wie das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beschreibt. Schäden am Erbgut können zu Hautkrebs führen.
Dieser Schutzmechanismus durch Bräune hat aber seine Grenzen – und er kann die Sonnencreme auf keinen Fall ersetzen. Laut Dermatologin Hartmann hat die körpereigene Bräune höchstens einen Lichtschutzfaktor von vier bis sechs. Eine gute Sonnencreme aber liefert einen Lichtschutzfaktor von 30 bis 50. Mehr zum Thema: „Gesunde Bräune gibt es nicht“ – wann Sonnenbaden gefährlich wird
Fehler 2: Zu wenig Sonnenschutz auftragen
Ein kleiner Klecks fürs ganze Bein oder den Rücken – das ist nicht genug. Nach Angabe von Daniela Hartmann benutzen die meisten Menschen nur ein Viertel bis die Hälfte der Sonnencreme-Menge, die es für einen guten Schutz bräuchte.
Damit man tatsächlich den Lichtschutzfaktor erreicht, der auf der Packung angegeben ist, sollte man zwei Milligramm Sonnencreme pro Quadratzentimeter Haut verwenden. Öko-Test hat diese Richtlinie in Löffel übersetzt: Um sich von Kopf bis Fuß zu schützen, brauchen Erwachsene drei bis vier Esslöffel Sonnencreme. Mehr zum Thema: Sonnencreme richtig auftragen: Vermeide diese 6 Fehler
Fehler 3: Nur am Strand oder See Sonnencreme nutzen
Vielleicht kennt man das von früher: Die Sonnencreme war bei Freibad-Ausflügen oder im Urlaub dabei, im normalen Alltag hat sie aber keine Rolle gespielt.
Dabei ist das alltägliche Eincremen im Sommer durchaus wichtig, wie Hartmann betont. Denn auch wenn man zur Arbeit radelt oder sich in der Mittagspause einen Cappuccino draußen gönnt, ist man der UV-Strahlung ausgesetzt. Sie kann auch dann Schaden anrichten, wenn man nicht stundenlang in der Sonne badet – inklusive Sonnenbrand.
Denn: Unsere Haut vergisst laut Hartmann nicht. Über die Jahre sammeln sich die UV-Schäden an – und können schlimmstenfalls zu Hautkrebs führen. Außerdem lässt UV-Strahlung unsere Haut schneller altern. Mehr zum Thema: Sonnencreme bei Stiftung Warentest und Öko-Test: Alle Testsieger von 2021 bis 2023
Fehler 4: Die Augen nicht vor der Sonne schützen
Auch die Augen können ein Art Sonnenbrand bekommen, Photokeratitis heißt das in der Medizin. Trifft UV-Strahlung in hoher Intensität oder über längere Zeit auf die Augen, drohen schmerzhafte Entzündungen der Netz- und Hornhaut.
Typische Symptome sind Augenschmerzen, ein Gefühl von Sandkörnchen im Auge, verschwommenes Sehen und erhöhte Lichtempfindlichkeit. Und: Es drohen bleibende Schäden an Netz- und Hornhaut.
Eine Sonnenbrille schützt davor. Es sollte aber nicht unbedingt das Modell mit den kleinen, runden Gläsern sein. Denn dann besteht die Gefahr, dass die UV-Strahlung von der Seite in die Augen trifft. Außerdem wichtig beim Kauf: Die Brille sollte gekennzeichnet sein mit Angaben wie UV-400, 100 Prozent UV-Schutz oder dem CE-Zeichen.
Weitere Fehler, die es in der Sonne zu vermeiden gilt, finden sich hier: 5 Fehler, die jeden Sommer zu vielen passieren
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