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Sonnencremes & Sonnensprays im Test: 9-mal „sehr gut“ bei Stiftung Warentest

Sonnencreme
© timonko – Fotolia.com

Stiftung Warentest untersucht regelmäßig Sonnencremes. 2022 waren die Verbraucherschützer:innen mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden. Vier von 20 Mitteln fielen allerdings durch, weil sie nicht genug UV-Schutz bieten. Wir verraten die Testsieger – und auch, warum Utopia eigentlich andere Sonnenschutz-Produkte empfiehlt als die Warentester:innen.

Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken – guter Sonnenschutz ist also essenziell. Aber welche Sonnencreme und Sonnenmilch schützt am besten? Um das herauszufinden, hat Stiftung Warentest zahlreiche Sonnencremes, -lotionen und -sprays aus dem Handel untersucht.

Für den Sonnencreme-Test wurden Markenprodukte, Eigenmarken von Drogerien und Supermärkten, Sonnenmittel aus der Apotheke sowie Naturkosmetik-Artikel geprüft. Alle getesteten Sonnenschutzmittel hatten mindestens Lichtschutzfaktor (LSF) 30.

Sonnencreme-Test von Stiftung Warentest: Die Ergebnisse

Das wichtigste Testkriterium: Schützt das Mittel die Haut ausreichend vor UV-Strahlung? Außerdem bewertete Stiftung Warentest, wie gut sich das Produkt auftragen lässt, wie schnell es einzieht und wie es sich auf der Haut anfühlt. Die Verbraucherschützer:innen prüften außerdem die Feuchtigkeitsanreicherung der Haut und, ob sich die Creme bzw. das Spray bei verschiedenen Temperaturen verändert.

Dieses Mal mit dabei: Klassiker wie Nivea und Speick Sun, aber auch Produkte von dm und Rossmann sowie aus der Apotheke von Eucerin oder La Roche-Posay.

Die wichtigsten Ergebnisse des Sonnencreme-Tests im Überblick:

Neun Sonnenschutzmittel erhalten 2022 die Note „sehr gut“, unter anderem:

  • dm Sundance MED Spray (LSF 50+)
  • Garnier Ambre Solaire Hydra 24h Sonnenschutz-Milch (LSF 30) – leider kaum im Handel zu finden
  • La Roche-Posay Anthelios Hydratisierende Lotion (LSF 50+), ca. 15,-, kaufen u.a. bei DocMorris, ShopApotheke
  • Nivea Sun Schutz & Pflege Spray (LSF 30), ca. 10,-, kaufen u.a. bei Flaconi

Unter den Gewinnern ist auch das Naturkosmetik-zertifizierte Produkt dm Alverde Naturkosmetik Sensitiv Sonnenmilch (LSF 30).

Fünf Produkte erhielten von Stiftung Warentest das Urteil „gut“, darunter auch:

  • Kaufland Bevola Sonnenmilch (LSF 50)
  • Ladival Empfindliche Haut Plus Sonnenschutzspray (LSF 50+)
  • Lancaster Sun Sensitive Oil-free Milk (LSF 50)

„Befriedigend“ schnitten seitens Tester:innen zwei Sonnenschutzmittel ab, darunter Müller Lavozon Sonnenspray (LSF 50).

Auch das Verbrauchermagazin Öko-Test prüft regelmäßig Sonnencreme, gerade wurden Kinder-Sonnencremes genau unter die Lupe genommen: Sonnencreme für Kinder im Test: Das ist der beste Sonnenschutz 2022

Sonnencreme-Test: Durchgefallen wegen mangelhaftem UV-Schutz

Vier Produkte fallen laut Urteil von Stiftung Warentest 2022 mit „mangelhaft“ durch, darunter das Boep Sonnencreme Sensitiv, Lavera Sensitiv Sonnenlotion und Speick Sun Sonnenmilch sowie ein Drogeriemarkt-Produkt.

Sonnencreme Sommer
Sonnencreme-Test: Welche Creme schützt die Haut am besten? (© creativefamily - stock.adobe.de)

Alle Produkte wurden abgewertet, da diese den angegebenen UV-Schutz nicht einhielten, wie Stiftung Warentest bei einer eigenen Laboruntersuchung feststellte. Dabei sollten sich Verbraucher:innen über UV-Schutz bei Sonnencremes die geringsten Sorgen machen. Noch weniger, als sich über bedenkliche Inhaltsstoffe in ihrer Sonnencreme Gedanken machen. Sonnenschutz und damit auch Schutz vor Hautkrebs sollte durch Sonnenschutzmittel gewährleistet sein. Laut Stiftung Warentest ist dies bei einigen Produkten nicht der Fall.

Hinweis vom Hersteller: Der auf dem Lavera Produkt ausgelobte Lichtschutzfaktor 30 (LSF30) ist laut Lavera korrekt und wurde von einem unabhängigen Testinstitut zweifach bestätigt, so die Information seitens Hersteller. Das abweichende Testergebnis der Stiftung Warentest erklärt sich das Unternehmen möglicherweise durch eine unsachgemäße Probenentnahme. Gemäß Lavera muss die Lotion vor Gebrauch immer gut geschüttelt werden.

Übrigens: Das mit dem Sonnenschutz funktioniert nur, wenn die Produkte auch korrekt angewendet werden. Hierfür solltest du dich also reichlich, an allen empfindlichen Stellen und regelmäßig eincremen. „Die Schlagzeilen zu ‚krebserregenden Stoffen in Sonnencremes‘ dürfen nicht dazu führen, dass das Eincremen reduziert oder gar darauf verzichtet wird. Das wäre fatal“, so Professor Dr. Julia Welzel von der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG).

Sonnencreme chemische UV-Filter
Die beste Sonnencreme schützt nicht, wenn sie nicht richtig angewandt wird. Also: Richtig und regelmäßig Eincremen nicht vergessen! (Foto: CCO / Pixabay )

Auch bei „wasserfester“ Creme gilt: Wenn du gebadet, dich abgetrocknet oder viel geschwitzt hast, auf jeden Fall ausreichend nachcremen.

Lieber Sonnencreme mit mineralischen Filtern verwenden

Aus unserer Sicht zu bemängeln: Stiftung Warentest hätte 2022 auch bewerten sollen, wie umweltschädlich die verschiedenen Sonnenschutzmittel sind.

Herkömmliche Sonnencremes vs. mineralischer Sonnenschutz

Es gibt zwei Arten von Sonnenschutz:

  • Herkömmliche Sonnencremes mit chemischen UV-Filtern gelten als Standard, die bekannte Sundance-Linie von dm zählt beispielsweise dazu. Diese Cremes enthalten oft Inhaltsstoffe, die dafür sorgen, dass sie besonders schnell einziehen.
  • Daneben gibt es Sonnenschutz mit mineralischen UV-Filtern. Diese Mineral-Cremes ziehen langsamer ein, manchmal auch nicht vollständig und erzeugen einen weißen Film auf der Haut. Auch färben mineralische Sonnencremes leichter ab. Doch der Vorteil: Die Cremes verzichten auf unerwünschte Chemie und eignen sich auch für Schwangere, Mütter, Kleinkinder und Babys.

Die Konkurrenz von Öko-Test hat 2021 beispielsweise in ihrem fast gleichzeitig erschienenen Sonnenschutz-Test nicht nur die Inhaltsstoffe von Sonnencremes untersucht, sondern auch Kunststoffverbindungen abgewertet, die sich in vielen Cremes fanden: Diese Kunststoffe gelangen von der Haut als Mikroplastik in die Umwelt und belasten dort Tiere und Pflanzen. Hier liest du mehr dazu: Sonnencremes LSF 30 bei Öko-Test: Naturkosmetik top, Piz Buin Flop

Bei Öko-Test haben vor allem zertifizierte Naturkosmetik-Produkte überzeugt. Der beste Naturkosmetik-Artikel war die Alverde Sensitiv Sonnenmilch LSF 30, die ein „sehr gut“ von Öko-Test bekam – das gleiche Produkt übrigens, das von Stiftung Warentest ein „gut“ erhalten hat (siehe oben).

Wir von Utopia empfehlen vor allem Sonnencreme, die mit mineralischen UV-Filtern wirkt. Dabei ist nicht unkritisch zu bewerten, dass mineralische Filter oft auf Titandioxid und Zinkoxid basieren. Nanopartikel in Sonnencreme sind zwar nicht unumstritten, Titanoxid ist beispielweise bereits für die Verwendung in Lebensmitteln verboten. Es gibt aber bislang keine hinreichenden Belege dafür, dass sie die Gesundheit gefährden, so Öko-Test zuletzt im Sommer 2022.

Meiden solltest du aber Produkte, die Octocrylen enthalten. Darüber, ob dieser Stoff gesundheitsgefährdend ist, scheiden sich die Geister, doch Öko-Test stuft Octocrylen als vermeintlich schädlich ein und rät vorsichtshalber davon ab. Abgesehen davon ist der Stoff jedoch umweltschädlich und hat unerwünschte Folgen für Meere und Korallenriffe. Schon alleine, um die Umwelt zu schützen, solltest du auf diesen Stoff verzichten.

Mehr Informationen zu Sonnenschutz und empfehlenswerte Produkte findest du in:

Übrigens: Alle aktuellen Testsieger unter den Sonnencremes speziell für Kinder gibt es gleich hier: Sonnencreme für Kinder im Test: Das ist der beste Sonnenschutz. Und hier findest du aktuelle Gutscheine für Naturkosmetik, darunter auch Shops, die mineralischen Sonnenschutz anbieten.

Genau so wichtig wie die richtige Sonnencreme: das korrekte Eincremen

Egal, welche Sonnencreme du verwendest: Wenn du dich nicht richtig eincremst, kann auch das beste Produkt dich nicht schützen. Denk deshalb bitte immer an Folgendes:

  • Unbedingt vor dem Sonnenbaden eincremen – hat die Haut erst einmal Schaden genommen, lässt sich dieser nicht mehr durch Einschmieren reparieren.
  • Auf den ganzen Körper gerechnet sollten etwa sechs Teelöffel Sonnencreme verteilt werden. Also lieber großzügig verteilen – wer zu wenig Sonnencreme verwendet, ist nicht richtig geschützt.
  • Auch Nase, Ohren und Fußrücken nicht vergessen; dafür den Kontakt mit Augen und Textilien vermeiden.
  • Achte darauf, dass die Sonnencreme (wenn es sich nicht um mineralische Creme handelt) immer vollständig eingezogen ist, vor allem, bevor du ins Wasser gehst.
  • Um den Lichtschutz beizubehalten, musst du dich in regelmäßigen Abständen erneut eincremen, besonders nach dem Baden und Abtrocknen, oder wenn du stark geschwitzt hast.
  • Gut zu wissen: Wiederholtes Eincremen kann den angegebenen Lichtschutzfaktor nicht erhöhen, sondern sorgt nur dafür, dass er beibehalten wird.
  • Vermeide intensive Mittagssonne und zu langes Sonnenbaden generell. Zieh dich lieber eine Weile in den Schatten zurück – auch dort wird man braun.

Text: N. Ayoub, L. Wirag

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