Bunte Ostereier landen während der Feiertage auf Deutschlands Frühstückstischen. Dass sie oftmals mit Tierleid verbunden sind, wissen vor allem Tierrechtsorgansationen. Eine von ihnen ist Aninova, die gemeinsam mit Content Creator Malte Zierden einen Legehennenbetrieb unter die Lupe genommen hat.
Inhaltswarnung: In diesem Artikel geht es um Tierleid, das explizit beschrieben wird.
Malte Zierden ist Content Creator und bekennender Tierschützer. Mehr als 880.000 Follower:innen begleiten Zierden auf Instagram. Gemeinsam mit der Tierrechtsorganisation Aninova ist er kürzlich in einen Legehennenbetrieb eingestiegen; es war Zierdens erster Undercover-Einsatz, von dem er selbst sagt: „Man kann sich nicht vorstellen, wie unfassbar grausam diese Welt für Tiere ist.“ Die Aufnahmen hat Aninova nun veröffentlicht.
Laut der Organisation handelt es sich um einen Betrieb, in dem Hennen Ostereier produzieren. Er sei den Tierschützer:innen bekannt, „da gegen den Betreiber schon einmal wegen Tierquälerei ermittelt wurde“, heißt es. „Auch das Veterinäramt hatte bereits mehrfach Kontrollen durchgeführt – bislang ohne wirkliche Konsequenzen“, erklärt Aninova ihren Einsatz auf ihrer Webseite. Dort ist erkennbar, dass es sich um eine Anlage in Coesfeld, Nordrhein-Westfalen, handeln soll.
Malte Zierden im Einsatz mit Aninova: 250.000 Hennen in Käfigen
Zierden und das Team erwarten in dem Stall 250.000 Hennen, die in Käfigen gehalten werden. Sie befinden sich in teils fragwürdigem Zustand, wie Video-Aufnahmen des Einsatzes zeigen. Stellenweise zerrupftes Gefieder und Gitterstäbe, die sich durch die Ballen der Hennen drücken, sind zu sehen. Die Tiere stehen und sitzen dicht an dicht.
Auch ein totes Tier innerhalb des Betriebs filmt die Kamera. Für Zierden ist diese Art der Haltung „abartig“. „Wenn hier jetzt ein toter Hund oder eine tote Katze liegen würde, dann würden alle aufschreien“, erklärt der Content Creator. Außerhalb des Stalls finden die Aktivist:innen mehrere Tonnen, in denen tote Hennen weggeworfen werden. „Ich schäme mich für Menschen, wenn ich das sehe“, kommentiert Zierden den Anblick.
Käfighaltung – ist die überhaupt noch erlaubt?
Obwohl die Käfighaltung 2012 in der EU verboten wurde, sind sogenannte „ausgestaltete Käfige“ weiterhin erlaubt. Das bedeutet, die Käfige müssen 0,075 Quadratmeter groß sein – das entspricht etwa 30 mal 25 Zentimetern. Hinzu kommt: Für Verbaucher:innen ist das Tierleid beim Einkauf nicht ersichtlich. Denn auf bunt gefärbte Eier, wie sie im Supermarkt zu Ostern verkauft werden, ist der Eier-Code nicht mehr zu sehen. Das bedeutet, es ist nicht mehr nachvollziehbar, ob die Eier aus Käfighaltung stammen oder nicht.
„Die meisten Menschen denken, dass Käfighaltung längst verboten sei“, begründet Aninova den Einsatz. „Ein endgültiges Verbot kommt erst im Jahr 2028. Bis dahin leiden Millionen Hennen weiter im Verborgenen und kaum ein Mensch bekommt es mit.“
Malte Zierden: „Hennen, die gerade zu Ostern gequält werden“
Zierden erklärt im Beitrag, dass es ihm das Herz brechen würde, keines der eingepferchten Tiere zu befreien. Daher befreien er und das Team sieben Hennen. Diese „stehen symbolisch für alle Hennen, die gerade zu Ostern gequält werden“, so Zierden. Die Tiere leben von nun an auf einem Lebenshof in Nordrhein-Westfalen.
Angesichts dieser Zustände, auf die auch Tierschutzorganisationen immer wieder aufmerksam machen, appelliert Aninova an die Zuschauer:innen: „Wenn du diese Tierquälerei beenden willst, ist der erste Schritt, dass du aufhörst, Eier zu kaufen.“
Quelle: Aninova
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