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Schnee und Zeigerpflanzen: Ist jetzt wirklich Frühling?

Frühling
Schnee und Zeigerpflanzen: Ist jetzt wirklich Frühling? ()

Auch wenn am 1. März der Frühling beginnt – er und der Winter gehen doch eher fließend ineinander über. Trotzdem gibt es Merkmale, anhand derer man feststellen kann, wann der Frühling richtig da ist.

Es gibt zwei offizielle Starttermine für den Frühling: Der 1. März ist es für die Meteorologie, der kalendarische Beginn ist in diesem Jahr der 20. März. Doch die Witterung und die Natur machen da oft nicht mit. Oder sie tun es zwar an einem Ende Deutschlands, aber nicht am anderen.

Aber es gibt einen Hinweis darauf, wann Witterung und Pflanzen das Frühjahr an einem bestimmten Ort einläuten: die Blüte der Haselnuss und des Schneeglöckchens.

Zeigerpflanzen für den Witterungsverlauf

Sie sind sogenannte Zeigerpflanzen, die im phänologischen Kalender zur Einteilung von zehn biologisch begründeten Jahreszeiten hergenommen werden, erläutert der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Somit ist der Jahreszeitbeginn nicht jedes Jahr auf den Tag genau festzumachen, sondern er ist abhängig von den jeweiligen Entwicklungen in der Natur.

Demnach leitet also das Öffnen der Knospen von Schneeglöckchen und Haselnuss den Vorfrühling ein. Wenn die Blüten der Weidenkätzchen gelbe Farbe annehmen, ist diese erste Frühlingszeit vorbei.

Vollfrühling mit der Apfelblüte

Nun folgt der Erstfrühling mit dem Blütebeginn der Forsythie bis zum Start der Blüte des Birnbaums. Auch Stachelbeere, Kirsche, Pflaume und Birne sowie Schlehe und Ahorn erblühen nun. Birke und Buche schieben Grün heraus.

Den Vollfrühling kennzeichnen dann die Blüten von Apfelbaum, Flieder und Eberesche. Eiche und Hainbuche entwickeln nun auch ihr Laub. Und weiter geht es dann – natürlich – mit dem Frühsommer. Er beginnt mit der Holunderblüte.

Jahreszeiten bleiben, werden jedoch insgesamt wärmer

Dass im März sowohl Schnee als auch Sonne zum Vorschein kommt, ist laut Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst typisch, wie er im Interview mit dem RND erklärt. Der März sei demnach ein typischer Übergangsmonat. Dennoch erkennt der Experte einen Trend: „Der Frühling startet immer früher. (…) An der Entwicklung der „Zeigerpflanzen“ kann man feststellen, dass der Winter aufgrund der Klimaerwärmung schon etwa zwei Wochen kürzer geworden ist.“

Die Jahreszeiten werden in Zukunft aber nicht verschwinden , prognostiziert Friedrich. Der Klimawandel verschiebe allerdings alles zum Wärmeren, so der Experte. Ein typischer Winter ist deutlich wärmer als noch vor 40 Jahren. Und das gilt auch für die anderen Jahreszeiten. Also: Es gibt die Jahreszeiten noch, aber durch die Klimaerwärmung sind sie im Schnitt wärmer.

Narzissen, Tuplen und Co nicht für die aktuellen Bedingungen geeignet

Nicht nur in der Natur zeigt sich an manchen Teilen Deutschland der Frühling. Im Supermarkt kann man Man kann schon jetzt blühende Frühlingsblumen kaufen. Es gibt aber einen Haken mit den schönen Narzissen, Tulpen, Hyazinthen und Veilchen im Topf: Sie vertragen unser Winterwetter nicht.

Gärtner:innen simulieren für diese Pflanzen die Witterungsbedingungen, die die Frühblüher für das Austreiben brauchen. Erst erleben sie im Kühlraum winterliche Temperaturen, dann geht es ins Gewächshaus mit frühlingshaften Bedingungen. Doch damit sind sie eigentlich nicht für die aktuellen Bedingungen auf Balkon, Terrasse und Garten geeignet. Denn die Pflanzen sind ja die Wärme des Gewächshauses gewöhnt.

Bei Frost reinholen oder zudecken

Bei einem Kälteeinbruch müssen die Pflanzen im Freien daher geschützt werden, heißt es von der Bayerische Gartenakademie. Man holt die Töpfe also zeitweise wieder ins Haus oder man bedeckt sie mit einem mehrlagigen Vlies oder Zeitungspapier.

Das ist aber erst bei Minusgraden nötig. Temperaturen um den Gefrierpunkt werden in der Regel auch ohne Schutz gut vertragen, so die Gartenprofis aus Bayern. Zur Sicherheit kann man die Pflanzen dann auch erst mal nah ans Haus rücken oder unter einen Überstand holen, wo die Temperaturen meist höher bleiben.

Im Haus kühl stellen

Auch wenn die Frühblüher Wärme gewöhnt sind, sind sie deshalb aber nicht zu Zimmerpflanzen geworden: Eine warme Umgebung verringert ihre Haltbarkeit.

Daher rät die Gartenakademie, die Pflanzen im Haus am besten kühl und hell zu stellen. Will man die Pflanzen unbedingt im beheizten Wohnraum haben, sollten Sie die Frühblüher im Topf zumindest nachts kühler stellen. Gießen sollte man die Frühblüher mit Vorsicht, überschüssiges Wasser sollte im Topf gut abfließen können.

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