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Schon 29 Tonnen: „Ocean Cleanup“ fischt Plastikmüll aus dem Pazifik

Schon 29 Tonnen: „Ocean Cleanup“ fischt Plastikmüll aus dem Pazifik
Foto: © Ocean Cleanup

Der Organisation „Ocean Cleanup“ ist es gelungen 29 Tonnen Plastikmüll aus dem Pazifik zu fischen. Für den Leiter der Organisation ist das aus mehreren Gründen ein voller Erfolg.

In einer mehrwöchigen Testphase hat der Plastikmüll-Fänger der Organisation „The Ocean Cleanup“ im Pazifik Erfolge erzielt. Bei neun Einsätzen habe das System knapp 29 Tonnen Plastikmüll auf der Meeresoberfläche eingesammelt, teilte die Organisation am Mittwoch im kanadischen Victoria mit.

Dieser erfolgreiche Test sei der Beweis, dass die Technologie funktioniert und dass damit die Ozeane von Müll gereinigt werden können, sagte der Initiator und Leiter der Organisation, Boyan Slat. „Ich denke, dies ist wirklich ein Erfolg für die Menschheit“, erklärte der 27-Jährige Niederländer vor Pressevertreter:innen.

Der Erfolg der Organisation blieb jahrelang aus

Acht Jahre nach der Gründung, drei Jahre nach der Einführung ihres ersten Reinigungssystems, herben Rückschlägen und Kritik hat die Organisation mit ihrem Konzept nun eine effektive Masse an Plastik aus dem Ozean gefischt. „Obwohl es nur die Spitze des Eisbergs ist, sind diese Kilogramm die wichtigsten, die wir jemals sammeln werden, denn sie sind der Beweis dafür, dass eine Reinigung möglich ist. Wir haben noch viele Dinge zu klären, aber eines wissen wir jetzt: Mit einer kleinen Flotte dieser Systeme können wir dies bereinigen“, so Slat.

Boyan Slat, Initiator und Leiter von Ocean Cleanup vor den Schiffen der Organisation: "Ich denke, dies ist wirklich ein Erfolg für die Menschheit".
Boyan Slat, Initiator und Leiter von Ocean Cleanup vor den Schiffen der Organisation: „Ich denke, dies ist wirklich ein Erfolg für die Menschheit“. (Foto: © Ocean Cleanup)

Der erste Müllfänger war im September 2018 von San Francisco aus gestartet. Die Anlage wurde jedoch bei ihrem Testeinsatz beschädigt und konnte den Müll nicht wie geplant festhalten. Bei der Entwicklung des Projekts, das von Unternehmen und Universitäten unterstützt wird, gab es viele Fehlschläge. Zudem gibt es Kritik an der Effektivität und der Nachhaltigkeit des Systems.

1,8 Billionen Plastikteile sammeln sich in einem Wirbel im Pazifik

Ende Juli war das überarbeitete System 002 mit dem Spitznamen „Jenny“ von Kanadas Westküste zum sogenannten Great Pacific Garbage Patch (dt. Großer Pazifischer Müllteppich) ausgelaufen. In diesem Strömungswirbel im Pazifik sollen sich nach Schätzungen von Wissenschaftler:innen 1,8 Billionen Plastikteile sammeln.

800 Meter lange Netze werden von zwei Schleppern durchs Meer gezogen und sammelt den Plastikmüll dort auf.
800 Meter lange Netze werden von zwei Schleppern durchs Meer gezogen und sammelt den Plastikmüll dort auf. (Foto: © Ocean Cleanup)

Der Müllfänger von „The Ocean Cleanup“ ist eine 800 Meter lange Netzkonstruktion, die von zwei Schleppern in U-Form langsam durchs Wasser gezogen wird. Der Kunststoffabfall, der sich darin sammelt, wird auf die Schiffe geladen und an Land recycelt.

Lies dazu gerne hier mehr: Kunststoffrecycling: Das solltest du darüber wissen

Alle fünf Jahre soll mit der Flotte die Hälfte des Mülls aus dem Strömungswirbel gefischt werden.
Alle fünf Jahre soll mit der Flotte die Hälfte des Mülls aus dem Strömungswirbel gefischt werden. (Foto: © Ocean Cleanup)

Nach Ende der Testphase wird System 002 schon am Donnerstag wieder in See stechen, teilte das Unternehmen mit. Nach den Plänen von „The Ocean Cleanup“ soll langfristig eine Flotte von zehn Reinigungssystemen mit einer Länge von je 2500 Metern im Einsatz sein. Alle fünf Jahre soll damit die Menge von Müll im Great Pacific Garbage Patch um die Hälfte abgebaut werden.

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