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„Schritt in Richtung Ernährungswende“: Bundestag bekommt neuen Speiseplan

Der Bundestag bekommt einen neuen Speiseplan
Fotos: Unsplash / Alana Harris (li.) - Deryn Macey (re.)

Mehr Bio, Fairtrade und pflanzliche Produkte: Die Angestellten des Bundestags bekommen ein neues Angebot in den Kantinen des Parlaments. Nachhaltiger soll es sein. Doch das schmeckt nicht allen Abgeordneten.

Zum Jahreswechsel werden die Speisepläne in den Kantinen des Bundestags geändert. Es soll mehr Bio-Produkte, Fairtrade und pflanzenbasierte Kost angeboten werden, wie der Tagesspiegel schreibt.

Rund 6000 Menschen arbeiten für die Fraktionen und die Verwaltung des deutschen Parlaments. Dort werden sie auch verköstigt. Nach Kündigung des Betreibers der Kantinen sei jedoch dem Bericht zufolge ein Streit entbrannt, was genau auf die Teller der Abgeordneten und Mitarbeiter:innen kommt.

Offenbar hat man sich darüber nun aber einigen können. Aus einer Unterrichtungsvorlage einer Kommission des Ältestenrats geht laut Tagesspiegel hervor, dass für die Ausschreibung eines neuen Caterers, der wieder die Dussmann Service Deutschland GmbH sei, strengere Regeln als zuvor gelten sollen.

Das ändert sich bei der Verkostung im Bundestag

Demnach wünscht man sich täglich mindestens ein vegetarisches sowie ein veganes Gericht. Der Bioanteil in Kantine und Cafeteria soll bereits ab Januar 2024 auf mehr als 40 Prozent steigen und muss künftig noch erhöht werden. Weiter heißt es, dass „in den Monaten Mai bis Oktober mindestens 85 Prozent saisonale Produkte verwendet“ werden sollten. Fisch darf angeblich nur aus nachhaltigerem Fang mit MSC/ASC-Gütesiegel angeboten werden.

Damit nicht genug. Auch Details werden dem Bericht zufolge künftig vorgeschrieben: Etwa, dass Kaffee, Tee, Kakao, Gewürze und Bananen aus fairem Handel und nachhaltigem Anbau bezogen werden müssen. Salatdressings sollten zudem kein Fertigprodukt mehr sein. Außerdem müsse vorwiegend Frischgemüse oder aktuell eingefrorene Tiefkühlware zubereitet werden.

Skepsis bei der Union, Zustimmung von den Grünen

„Dieser Schritt in Richtung Ernährungswende ist gleichzeitig gut für Mensch, Gesundheit und Umwelt“, zitiert der Tagesspiegel die ehemalige Landwirtschaftsministerin und Grünen-Politikerin Renate Künast.

Dem Ältestenrat zufolge sei man zufrieden mit der Entscheidung – auch, weil die Preise dabei „weitgehend“ beibehalten werden könnten. Die Union hingegen zeigt sich skeptisch, zumindest der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann.

Er sagt: „Der Erfolg der Neuausschreibung bemisst sich am Ende daran, ob der Caterer seine veganen oder vegetarischen Gerichte tatsächlich verkauft. Ich habe da meine Zweifel.“ Und weiter: „Bedauerlich ist, dass nur zwischen Mai und Oktober mindestens 85 Prozent saisonale Produkte verwendet werden sollen. Das ist keine wirkliche Herausforderung. Wichtiger als ein höherer Bioanteil im Essen ist ein hoher Anteil an regionaler Landwirtschaft. Das hilft den Bauern, der regionalen Wertschöpfung und spart CO₂.“

Quelle: Tagesspiegel

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