Stadt verbietet Löwen-Show in Wiesbadener Weihnachtscircus

Eine Löwen-Show des Wiesbadener Weihnachtscircus wird nicht stattfinden – das entschied das zuständige Veterinäramt. „Zum Schutz der Tiere musste entsprechend gehandelt werden“, erklärt die Tierschutzdezernentin Milena Löbcke.

Das Veterinäramt hat eine Löwen-Show des Wiesbadener Weihnachtscircus verboten. Bei Kontrollen habe das Amt „eklatante Mängel“ bei tierschutz- und tierseuchenrechtlichen Anforderungen festgestellt, teilte die Landeshauptstadt am Mittwoch mit. Unter anderem habe der Dompteur keine ausreichende Qualifikation im Umgang mit den Tieren vorweisen können, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Auch die Unterbringung der Löwen habe nicht den tierschutzrechtlichen Vorgaben entsprochen.

Der Wiesbadener Weihnachtscircus soll von Donnerstag bis Anfang Januar in der hessischen Landeshauptstadt stattfinden. Auf der Homepage wirbt die Veranstaltung mit der Löwenshow als Highlight. Demnach stehen neben Artistik auch Dressuren mit Pferden, Hunden und Kamelen auf dem Programm. Sie dürfen laut Hessenschau weiterhin auftreten.

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Zirkus wirbt mit insgesamt „14 afrikanischen Löwen“

Laut Bericht wirbt der betreffende Zirkus mit insgesamt „14 afrikanischen Löwen“. „Es ist seit Jahrzehnten bekannt, dass Wildtiere in einem reisenden Zirkusunternehmen in ihrer Bewegung und ihrem artgerechten Verhalten hochgradig eingeschränkt werden und dadurch anhaltend leiden“, zitiert die Hessenschau die Landestierschutzbeauftragte Madeleine Martin von den Grünen.

Während in einigen EU-Ländern die Wildtierhaltung im Zirkus teilweise oder ganz verboten ist, obliegt es in Deutschland den Kommunen, ob Zirkusse Wildtiere in ihrer Show auftreten lassen dürfen.

Laut der Tierschutzdezernentin Milena Löbcke (Linkspartei) habe man im aktuellen Fall „nach ausgiebiger Prüfung und mehreren Vor-Ort-Terminen“ entschieden. „Zum Schutz der Tiere musste entsprechend gehandelt werden“, sagt sie. Nach Angaben der Stadt Wiesbaden werden die Tiere aktuell auf die Heimreise in das Winterquartier des Dompteurs vorbereitet, teilte ein Stadtsprecher mit. 

Wiesbadener Weihnachtscircus reagiert

Der Wiesbadener Weihnachtscircus selbst hat mit Verständnis auf das Verbot seiner Löwen-Show reagiert. Da für den Zirkus das Tierwohl an erster Stelle stehe und die tierschutzrechtlichen Bestimmungen seitens des Dompteurs nicht eingehalten werden könnten, habe man sich gemeinsam mit dem Veterinäramt zu diesem Schritt entschlossen, teilte der Weihnachtscircus am Donnerstag mit.

Der Zirkus habe im Vorfeld von dem Dompteur über die Haltung der Tiere vorbildliches Material erhalten, erläuterte ein Sprecher. Daher habe man mit gutem Gewissen den Vertrag mit ihm abgeschlossen. Die jetzige Situation passe jedoch mit dem vorgelegten Material nicht zusammen. „Nach wie vor stehen wir hinter dem traditionellen Zirkus, jedoch unter den Bedingungen, die eine tiergerechte Haltung garantiert“, erklärte der Weihnachtscircus.

Die Tierrechtsorganisation Peta Deutschland fordert: „Tiere gehören nicht in die Manege – egal ob Löwe, Kamel oder Pony.“ Die Löwen sollten beschlagnahmt und dauerhaft in Auffangstationen untergebracht werden.

Quelle: Material der dpa, Hessenschau

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