Zahnpasta bei Stiftung Warentest: Das sind die Testergebnisse von Oral-B, Elmex & Co. Von Lena Rauschecker Kategorien: Kosmetik Stand: 21. Oktober 2024, 09:32 Uhr Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Karolina Grabowska Stiftung Warentest hat 48 Zahnpasten ins Labor geschickt – mit gemischten Ergebnissen: 31 Universal-Zahnpasten sind „gut“ oder „sehr gut“, zehn Tuben fallen mit „mangelhaft“ im Zahnpasta-Test durch und der Rest liegt im Mittelfeld. Wir zeigen die Testsieger und -verlierer. Wir sollten es mindestens zweimal am Tag tun: Zähneputzen. Doch welche Zahnpasta ist die richtige? Im Drogerieregal haben wir die Wahl und können zwischen Sensitiv-Zahncreme, Zahnpasta mit Whitening-Effekt und der guten alten Universal-Zahnpasta wählen. Aktuell ließ Stiftung Warentest 18 Universal-Zahncremes neu im Labor prüfen, bereits im Juni 2023 sowie 2022 und 2020 schickten die Warentester:innen insgesamt 30 Zahnpasten ins Labor. Mit dabei sind Eigenmarken von Aldi, Lidl, dm oder Rossmann, bekannte Marken sowie Naturkosmetik-Produkte. Die Ergebnisse fallen sehr unterschiedlich aus: Von 48 Zahnpasten sind 31 Produkte „sehr gut“ oder „gut“, zehn Universal-Zahncremes fallen mit „mangelhaft“ im Zahnpasta-Test durch und der Rest der Tuben schneidet „befriedigend“ ab. Stiftung Warentest untersuchte die verschiedenen Zahnpasten auf ihre Wirksamkeit in Bezug auf Kariesprophylaxe (durch Fluorid) und die Entfernung von Verfärbungen. Außerdem geprüft wurde, ob die Produkte Titandioxid enthalten, das seit August 2022 nicht mehr als Zusatzstoff in Lebensmitteln eingesetzt werden darf. Ob die Verpackungen recycelbar sind, fließt seit 2023 in die Bewertung ein. Die Tester:innen zeigten sich hier größtenteils erfreut. Zahnpasta bei Stiftung Warentest: 12 „sehr gute“ Testsieger Fangen wir mit den guten Nachrichten an: Zwölfmal vergaben die Warentester:innen die Bestnote „sehr gut“, von den 2024 geprüften Zahncremes schneiden sieben mit der Bestnote „sehr gut“ ab. Die Testsieger überzeugten vor allem in der Prüfkategorie Kariesprophylaxe durch Fluorid und entfernten Verfärbungen im Test zuverlässig. Doch welche Zahnpasta ist die beste? Zu den Testsiegern im Zahnpasta-Test mit der Gesamtbewertung „sehr gut“ zählen bekannte Markenprodukte, aber auch günstige Eigenmarken: Blend-a-med Complete Expert 24H Schutz Colgate Komplett 8 in 1 Extra Frisch Oral-B Professional Zahnfleisch und -schmelz Pro-Repair Extra Frisch Elkos Dentamax Fluor Fresh Zahngel von Edeka Bevola Zahncreme Kräuter von Kaufland Prokudent Med von Rossmann Eine „gute“ Gesamtnote erhalten unter anderem: Elmex Kariesschutz Professional, Eurodont Kräuter von Aldi Süd sowie Dentalux Frische Gel von Lidl und Happy Brush Super Vegan Zahnpasta. Fluorid, Titanoxid und Zink: Sind diese Zusatzstoffe in Zahnpasta schädlich? Bei Fluorid gehen die Meinungen auseinander: Oft verwechselt mit dem schädlichen Gas Fluor, wird Fluorid für gesundheitsschädlich gehalten. Dabei braucht der Körper Fluorid, denn Fluoride sind Salze, die zum Beispiel Bestandteile des Zahn- und Knochengewebes sind. Zu ihren Eigenschaften zählen unter anderem die Härtung von Zahnschmelz und Kariesprophylaxe. Entscheidend ist dabei die Dosis, da zu große Mengen Fluorid zu Vergiftungen führen können. Die Dosierung in Zahncremes ist jedoch unbedenklich. Stiftung Warentest zufolge ist das Risiko, sich durch Zahnpasta mit Fluorid zu vergiften „gleich null“, da hierfür eine „Person den Inhalt von ungefähr 23 Tuben Zahnpasta mit je 100 Milliliter“ verschlucken müsste. Fluorid ist außerdem in vielen Lebensmitteln enthalten; zum Beispiel Schwarz- und Grüntee, Fisch oder aber als Spurenelement in Mineralwasser. Schon aus diesem Grund ist es schwierig, auf Fluorid zu verzichten. Laut Stiftung Warentest ergibt es jedoch auch Sinn, Fluorid zu sich zu nehmen oder in Zahnpasta zu verwenden, um beispielsweise die Zähne zu schützen. Fluoride sind jedoch bei Verbraucher:innen nicht unumstritten. Was klar ist: Eine Überdosierung sollte in jedem Fall vermieden werden. Deshalb spricht sich das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zum Beispiel gegen die Anreicherung von Nahrungsergänzungsmitteln und sonstigen Lebensmittel mit Fluorid aus. Die eingesetzte Menge in Zahnpasta ist laut Stiftung Warentest jedoch unbedenklich. Erfahre mehr dazu im Beitrag „Fluorid: Wichtig oder giftig für gesunde Zähne?„ Zahnpasta-Test: Titandioxid in der Rezeptur wird abgestraft Titandioxid ist – im Vergleich zu Fluorid – ein Stoff, auf den der Körper nicht angewiesen ist und der dort auch nicht natürlich vorkommt. Im Gegenteil: Titandioxid wird Produkten zugesetzt, zum Beispiel Kosmetik. Seit August 2022 ist es verboten, den Stoff in Lebensmitteln zu verwenden, da Expert:innen von einer gesundheitsschädigenden Wirkung ausgehen – bis hin zu Krebs. Bereits im Mai 2021 hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) den Zusatzstoff als „nicht mehr sicher“ eingestuft. Da Titandioxid bei der Zahnpflege nicht notwendig ist, sondern lediglich die Zahncreme weiß färbt, rät die Stiftung Warentest zu Zahnpasta ohne das Pigment. Zahnpasta mit Titandioxid erhält von den Tester:innen Punktabzug. Hersteller reagierten bereits und streichen Titandioxid aus ihren Rezepturen. Noch enthalten laut Herstellerdeklaration aber fünf der 45 getesteten Zahnpasten den bedenklichen Stoff. Durch die Abwertung kam keines der Produkte auf eine Bewertung, die besser war als „gut“. Dazu zählt zum Beispiel die Zahnpasta Sante Dental Med Zahncreme Vitamin B12. Auch Öko-Test kritisiert Titandioxid in Zahnpasta – und zieht mehr Noten ab als die Stiftung Warentest. Lies dazu: Zahnpasta bei Öko-Test: Colgate, blend-a-med und weitere Marken fallen durch Zahnpasta-Test: Zu viel Zink kann für Kinder gefährlich werden Ein weiterer Zusatz, der sich in vielen Zahnpasten findet, ist Zink. Das Spurenelement wirkt gegen Bakterien und schützt damit vor Plaque, Zahnstein, Zahnfleischentzündungen und Mundgeruch. In einem Zahnpflegeprodukt wie Zahnpasta ist Zink also durchaus sinnvoll, vor allem in handelsüblicher Konzentration. Bei Kindern und Jugendlichen ist die Gefahr für eine Überdosierung des Stoffes allerdings höher als bei Erwachsenen, da ihr Bedarf in der Regel bereits über die Nahrung gedeckt ist. Negative Effekte von zu viel Zink können gravierend sein: das Immunsystem wird langfristig geschwächt, es kommt zu Blutarmut sowie zu nervenbedingten Bewegungsstörungen. Minderjährige sollten deshalb auf Zahnpasta verzichten, die mit Zink angereichert ist; wie auch das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt. Zahnpasta mit Fluorid soll die Zähne besonders gut vor Karies schützen. Für Kinder soll die Zahncreme jedoch weniger Fluorid enthalten als für Erwachsene. (Foto: CC0 / Pixabay / jennyfriedrichs) Insgesamt 17 der getesteten Zahncremes enthielten Zink. Stiftung Warentest bewertete auch, ob auf zinkhaltigen Pasten ein Hinweis abgedruckt ist, dass Minderjährige diese nicht verwenden sollten. Unter anderem folgende Produkte enthalten Zink: Dontodent Zahncreme antibakteriell von dm (Gesamturteil „gut“) Prokudent Med von Rossmann (Gesamturteil „sehr gut“) Oral-B Professional Zahnfleisch und -schmelz Pro-Repair Extra Frisch (Gesamturteil „sehr gut“) Colgate Total Original (Gesamturteil „gut“) Zahnpasta im Test: Kleines Mittelfeld und zehnmal „mangelhaft“ Im Mittelfeld der getesteten Zahnpasten landeten mit „befriedigend“ sieben Produkte. Darunter bekannte Hersteller wie: Aronal Zahnfleischschutz Parodontax Fluorid Sante Dental Med Zahncreme Vitamin B12 Bei allen drei Produkten bemängelte Stiftung Warentest, dass Verfärbungen nicht optimal entfernt wurden. Unter den Schlusslichtern der Zahncremes befinden sich Produkte, deren Wirksamkeit bei der Kariesprophylaxe von Stiftung Warentest nicht bestätigt werden konnte. Der Grund für den Punktabzug: Sie enthalten kein Fluorid. Die Prüfung der Entfernung von Verfärbungen auf den Zähnen ist aus diesem Grund ebenfalls nicht erfolgt und insgesamt führte das Fehlen von Fluorid zu einer Abwertung, mit dem Gesamturteil „mangelhaft„. Bioniq Repair-Zahncreme Weleda Calendula Zahncreme Sante Dental Med Zahngel Vitamin B12 fluoridfrei Ajona medizinisches Zahncremekonzentrat Naturkosmetik schneidet im Zahnpasta-Test durchwachsen ab Auch bei den getesteten Naturkosmetik-Produkten von Weleda und Sante war für die schlechte Bewertung das fehlende Fluorid verantwortlich. Die meisten Naturkosmetik-Hersteller bieten jedoch beides an: Zahnpasta mit Fluorid und Zahnpasta ohne Fluorid. In vergangenen Zahnpasta-Tests schnitten Naturkosmetik-Zahncremes mit Fluorid auch gut ab oder landeten im Mittelfeld, zum Beispiel: Signal Bio Zahnpasta mit Eco-Cert-Zertifizierung („sehr gut“ im Test 06/22) Sante Dental Med Zahncreme Vitamin B12 (Gesamturteil: „befriedigend“, Kariesprophylaxe: „gut“ im Test 06/22) Im aktuellen Zahnpasta-Test der Stiftung Warentest ist nur noch die Sante-Zahncreme dabei. Wir raten aber weiterhin zu Naturkosmetik-Produkten mit entsprechender Zertifizierung: Im Fall von Zahncreme am besten mit Fluorid. Du kannst Zahnpasta auch selber machen. https://utopia.de/ratgeber/mundspuelung-bei-oeko-test-wie-gut-sind-listerine-meridol-und-co_725683/ Alle Testergebnisse kannst du in der test-Ausgabe 11/2024 von Stiftung Warentest nachlesen sowie online auf test.de. Dort findest du auch die Testergebnisse aus den Zahnpasta-Tests von 2023, 2022 und 2020. https://utopia.de/bestenlisten/die-beste-bio-zahnpasta/ Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen. ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 544 33 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Gesundheit Hygiene Naturkosmetik Stiftung Warentest Test Zähne HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: