Tiefkühler auf, ein paar Beeren zum Smoothie in den Mixer oder als süß-kalte Komponente ins Müsli – so mögen es manche Beerenfans. Wer will schon zerkochte Exemplare? Der Gesundheit zuliebe sollte man die Beeren jedoch erhitzen.
Wenn es mit frischen Beeren vom Feld oder aus dem Garten mau aussieht, greifen viele gern zu süßen, vitaminreichen Früchtchen aus dem Tiefkühlregal. Allerdings sollten die nicht roh gegessen oder verarbeitet werden. Darauf weist die Verbraucherzentrale NRW hin. Denn Tiefkühlbeeren können potenziell krank machen.
Schuld seien mögliche Noro- oder Hepatitis-A-Viren, die beim Anbau, bei der Verarbeitung oder beim Verpacken auf die Beeren gelangen könnten, erklären die Verbraucherschützer:innen.
Sie raten deshalb, die tiefgekühlten Beeren vor dem Verzehr grundsätzlich zu erhitzen. Und das nicht nur kurz, sondern für mindestens zwei Minuten auf mehr als 90 Grad. Nur so könne man sicher sein, dass auch wirklich alle Viren abgetötet wurden.
Keime überleben Minusgrade – Backen zerstört sie
Das Tückische an diesen Krankheitserregern ist laut den Ernährungsexpert:innen, dass sie auch die Minusgrade im Tiefkühler überleben und nach dem Auftauen weiter aktiv sind. So können die Erreger vor allem älteren Menschen, Schwangeren, Babys und kleinen Kindern gefährlich werden. Auch Menschen, deren Immunsystem nur eingeschränkt funktioniert, sollten aufpassen.
Werden die Tiefkühlbeeren aber gekocht oder mit gebacken, zum Beispiel in Blaubeermuffins, ist man auf der sicheren Seite. Dabei werden mögliche Erreger beseitigt.
Erhitzen in der Mikrowelle?
Das Erhitzen in der Mikrowelle hingegen empfiehlt sich nicht, warnen die Verbraucherschützer:innen. Bei der Methode ist nicht sichergestellt, dass die Hitze überall gleichmäßig ankommt. Das heißt: Tiefkühlbeeren besser in einem Topf bei ständigem Umrühren vor dem Verzehr erhitzen.
Gründe für Verunreinigungen mit Keimen können unter anderem der Einsatz von Düngemitteln oder das Waschen mit verunreinigtem Wasser sein, wie der SWR berichtet. Hinzu kommt: Beeren wachsen nicht stark in die Höhe, sodass sie eher mit Krankheitserregern – etwa durch Tiere am Boden – in Kontakt geraten.
Woher stammen die Keime?
Außerdem schreibt der SWR, dass der Anbau von Beeren vergleichsweise teuer ist und den Bedarf in Deutschland nicht decken kann, sodass das Tiefkühlobst oft aus dem Ausland stammt. „Himbeeren beispielsweise kommen häufig aus Serbien, gefrorene Erdbeeren werden oft aus China importiert. Das verringert die staatlichen Kontrollmöglichkeiten„, heißt es in dem Bericht.
Quellen: SWR, Material der dpa
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