Mancherorts werden die Abfallgebühren steigen. Das geht aus Unterlagen des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU) hervor. Der Grund: Betreiber von Müllheizkraftwerken wälzen die Kosten einer Klimaabgabe auf die Verbraucher:innen ab.
Wegen einer Klimaabgabe werden viele Haushalte im kommenden Jahr einer Umfrage zufolge höhere Abfallgebühren bezahlen müssen. Auf die Frage, ob es als Folge der Einbeziehung von Müllverbrennungsanlagen in den Emissionshandel zu einer Erhöhung kommen werde, antworteten 61 von 100 Vertreter:innen kommunaler Firmen mit Ja, wie aus Unterlagen des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU) hervorgeht.
Der Mittelwert der Erhöhung liegt bei 9 Prozent. Dieser Wert beruht aber nur auf 49 Antworten. Manche Firmen, die erhöhen wollen, machten keine konkreten Angaben. Zuvor hatte die Wirtschaftswoche berichtet.
Für einen vierköpfigen Haushalt, der eine 240 Liter große Restmüll-Tonne mit Leerung im Zwei-Wochen-Rhythmus hat, wären das im Schnitt 22 Euro mehr im Jahr. Dieser Mittelwert bezieht sich nur auf Müllabfuhren, die ihre Preise erhöhen wollen – die Betriebe, die das nicht tun wollen, sind hierbei nicht eingerechnet.
„Bezahlen aber sollen dafür allein die Bürger“
Höhere Personal-, Material- und Energiekosten spielen bei der Gebührenentwicklung auch eine Rolle. Ab 2024 werden Müllverbrennungsanlagen vom Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) erfasst, dann werden pro Tonne CO2 Abgaben fällig.
VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing sieht die neue Regelung kritisch. „87 Prozent der fossilen CO2-Emissionen bei der Müllverbrennung stammen aus nicht recycelbaren und Verbundverpackungen“, sagte er. „Bezahlen aber sollen dafür allein die Bürger, die Industrie bleibt außen vor – das kann doch nicht gerecht sein.“ Er fordert deshalb, dass vor allem die Kunststoffindustrie, die nicht recycelbare Verpackungen in Umlauf bringt, in die Pflicht genommen wird.
Kosten für CO2-Zertifikate werden zu höheren Entgelten für Müllverbrennung
„Der Betreiber eines Müllheizkraftwerkes wird sich das Geld für teure CO2-Zertifikate nicht über den Energieverkauf zurückholen, um auf den Energiemärkten wettbewerbsfähig zu bleiben“, so Liebing laut Wirtschaftswoche. Stattdessen würden Betreiber das Geld „über höhere Entgelte auf den zu verbrennenden Müll umlegen, der angeliefert wird“. Die Folge: höhere Müllgebühren.
Quelle: Wirtschaftswoche
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